Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Baby, knapp 9 Monate, mag nichts essen

Frage: Baby, knapp 9 Monate, mag nichts essen

Muckie

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Meine Tochter (wird 9 Monate) verweigert jegliche Art der Beikost. Wir haben bereits versch. selbstgekochte Breie, Fingerfood, gekaufte Gläschen, Familientisch etc etc probiert. Manchmal mag sie ein paar Stückchen (lieber Festes als Brei und ohne Löffel!), meist presst sie die Lippen zusammen und nimmt garnichts. Sie fordert ab und an etwas ein, wenn wir essen, nimmt dann aber nichts. Dafür stille ich sie voll und seit knapp 1 1/2 Monaten nachts stündlich und tagsüber alle 2-3h. Wie können wir, vorallem das nächtliche Stillen, ein bisschen reduzieren? Wäre schon froh wenn sie nur alle 3h kommen würde!! LG


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Liebe Muckie, ist sie gesund und munter und entwickelt sich altersgemäß in Länge und Gewicht? Wenn ja, kannst du zumindest insofern beruhigt sein, dass sie alles bekommt, was sie braucht. Wie ist das mit der Beikost: Hat sie verschiedenes zur Auswahl (Brei, Fingerfood...) und probiert es, isst dann aber nicht weiter? Oder nimmt sie überhaupt nichts davon in den Mund? Was meint euer Kinderarzt dazu? Ein Kind lässt sich nicht zum Essen zwingen, und wenn es gesund und voll ausgetragen ist, dann ist das in der Regel so, dass es genau spürt, dass es noch keine Beikost braucht. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder vor ihrem ersten Geburtstag nicht sehr wild sind aufs Essen... Selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Vielleicht ist das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre für dich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Je nachdem, wie das Kind generell "drauf" ist, kann es Sinn machen, die Eisen- und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Was nun das Schlafen betrifft so kann ich gut nachvollziehen, dass es dich total schafft, wenn du nachts stündlich stillen musst. Schläft sie wenigstens bei dir im Bett, so dass du im Halbschlaf die Brust geben kannst? Es ist eine extrem anstrengende Zeit, die es nötig macht, sich tagsüber möglichst viele Pausen zu gönnen. Hast du die Möglichkeit, dich mit ihr hinzulegen, wenn sie am Tag schläft? Das vermehrte Aufwachen in diesem Alter ist nicht zwangsläufig eine Frage des Hungers, vielmehr verarbeiten unsere Kleinen sehr viel während sie schlafen, und suchen dabei die nährende Nähe und Geborgenheit, die an Mamas Brust am besten zu finden ist. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Natürlich kannst du versuchen, sie auch ohne Stillen zum Weiterschlafen zu bewegen, aber erfahrungsgemäß ist das in diesem Alter noch viel anstrengender und schlafraubender, als die Babys anzulegen. Manchmal ist es auch angebracht mal zu probieren, ob das Kind nicht ruhiger schläft, wenn es in einem eigenen Zimmer liegt - in seltenen Fällen ist das so. Du könntest dazu zum Beispiel eine normale Matraze auf den Boden legen, auf der du dein Baby zum Schlafen bettest. Ihr könnt euch zusammen dorthin legen und stillen, und wenn sie eingeschlafen ist, rollst du dich von der Matraze und verlässt das Zimmer. Wenn du eines deiner getragenen T-Shirts neben ihr liegen lässt, dann kann sie weiter deinen Duft riechen, was sie vielleicht weniger aufwachen lässt. Fühl mal in dich hinein, ob das einen Versuche wert wäre. Wo auch immer deine Maus schläft, auch der "Kinn-Trick" könnte euch helfen: Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Und dann würde ich, wäre ich an deiner Stelle, probieren ob es hilft, wenn du eine gefaltete Decke auf ihre Beine legst. Etwas, das ihr das Gefühl gibt, dass da noch jemand ist, der sie berührt… Ich hoffe, meine Antwort hilft dir weiter! Lieben Gruß, Kristina


Muckie

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Lt. unserer Kinderärztin ist alles in Ordnung, sie gedeiht, ist aktiv (krabbelt bereits seit knapp 2 Monaten) und ist rosig. Ab und an probiert sie, was ich ihr anbiete, meist presst sie aber den Mund zu und dreht sich weg. Ich werde deine Tipps einmal probieren, vielleicht schaffen wir es ja, die Nächte ein wenig ruhiger zu gestalten. Da wir noch ein Kleinkind haben (morgen 3 Jahre alt) ist das mit den Pausen leider schwierig. Es ist für mich OK wenn sie noch nicht essen möchte, aber dieses permanente Stillen stört mich mittlerweile sehr!! Ich möchte eigentlich nicht auf ein Fläschchen umsteigen aber wenn sich nicht bald was ändert müssen wir es probieren. Erst werde ich aber deine Ratschläge noch beherzigen. Danke und LG


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