Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby 8 Wochen nimmt die Brustwarze nicht weit genug in den Mund

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby 8 Wochen nimmt die Brustwarze nicht weit genug in den Mund

Sommermädchen12345

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Hallo, Meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt. Seit der Geburt habe ich beim Stillen immer wieder Schmerzen. Sie nimmt die Brustwarze nicht richtig in den Mund. Wenn ich sie anlegen möchte, versuche ich, dass sie den Mund weit genug aufmacht. Allerdings macht sie ihn dann kurz bevor sie die Brust nimmt wieder zu, so dass sie gerade noch die Brustwarze einsaugen kann. Dadurch entstehen Schmerzen. Wenn sie trinkt läuft links und rechts immer wieder Milch raus. Anfangs dachte ich, es kommt Zu viel Milch, aber mittlerweile denke ich, dass es mit dem eben genannten Problemen zusammen hängt. Sie nimmt auch keinen Schnuller, was ist das Leben erschwert. Sie ist ein Schreikind. Gestern war sie bester Laune und ich habe ihr immer wieder den Schnuller schmackhaft gemacht. Wie ich es auch schon seit Tagen versuchen. Daher habe ich sie beobachtet, und mir fiel auf das sie sehr schnell einen Würgereflex hat. Das bedeutet sobald der Bereich hinter der Kauleiste stimuliert wird, würgt sie.Können Sie mir vielleicht einen Rat geben, wie ich verfahren soll? Bezüglich stillen und Schnuller? Der Schnuller wäre wirklich sehr sehr hilfreich. Ich bin leider auch der menschliche Schnuller geworden. Viele Grüße Sommermädchen


Biggi Welter

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Liebe Sommermädchen, wenn das Baby schon Saugprobleme hat, würde ich auf keinen Fall den Schnuller anbieten, da diese damit eher noch verstärkt werden. Die Trinktechniken von Brust und Flasche sind grundlegend verschieden. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Hat Deine Hebamme einmal die Saugtechnik überprüft? Hast Du eine Stillberaterin vor Ort, die Videoberatung anbietet? Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das du dir bei La Leche Liga herunterladen kannst: http://lalecheliga.de/images/Infoblaetter/ LLL_Anlegen_und_Stillpositionen.pdf Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonst wie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. • Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. • Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. • Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. • Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen, solltest u noch Fragen haben, bin ich gerne für Dich da! Liebe Grüße Biggi


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