Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby 13 Monate will tagsüber nicht mehr gestillt werden

Frage: Baby 13 Monate will tagsüber nicht mehr gestillt werden

FeeausFrance

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Hallo, Ihr beiden, ich bins mal wieder aus Frankreich. Mein Babysohn ist nun 13 Monate alt, und obwohl ich ihn schon mit sieben Monaten zur Kinderfrau geben musste und voll (allerdings flexibel) arbeite, stille ich ihn immer noch! Das hilft vor allem bei dem sich über Monate hinziehenden Zahnen - er hat schon acht und bekommt jetzt die ersten Backenzähne. Ich beschreibe mal die Situation: Abends schläft er nach ausgiebigem Kuschel- und Singeritual meist allein in seinem Bettchen in seinem eigenen Zimmer ein, und es gab schon Nächte, die er durchgeschlafen hat. Mittlerweile wacht er aber wieder, wahrscheinlich zahnschmerzenbedingt, ein bis dreimal die Nacht weinend auf. Dann geh ich natürlich sofort - die Türen sind immer angelehnt - zu ihm und bin froh, dass ich ihm die Brust geben kann, da ihn das meist beruhigt und er danach ohne Probleme weiterschläft. Manchmal nehm ich ihn auch mit in unser Bett, aber da kommt es dann vor, dass er aufsteht, sich hochzieht, den (auch hart arbeitenden) Papa weckt etc. Durch die gebrochenen Nächte bin ich natürlich ganz schön kaputt, dabei muss ich auf der Arbeit fit und munter sein. Das ist es mir aber wert! Wenn er durchschläft, freut es mich dann umso mehr, und am Wochenende kümmert sich mein Partner morgens um ihn, so dass ich etwas Schlaf nachholen kann. Nachts gibt es also kein Problem mit dem Trinken, und auch frühmorgens , gegen sieben trinkt er eine Ration, bevor er in den Tag startet. Meine eigentliche Frage betrifft den Tag: Ich habe ihn drei Nachmittage in der Woche bei mir, und natürlich am Wochenende. Jetzt habe ich festgestellt, dass er tagsüber einfach nicht mehr an die Brust will. Er ist zu aufgeregt und mit Welt-Entdecken beschäftigt. Er dreht den Kopf, zappelt, windet sich aus meinen Armen, kreischt sogar aus Protest! Er will durchs Zimmer krabbeln und Buch ansehen und und und, aber nicht trinken. Viel lieber - leidenschaftlich gerne sogar - isst er einen Joghurt zum Dessert, als seinen Tagesmilchbedarf mit meiner Milch zu decken, was etwas schade ist. Aber vielleicht ist es ganz normal, dass er morgens und abends meine Milch noch braucht, auch der Nähe wegen, und tagsüber kein Interesse daran hat, da er ja auch Brei und Obst bekommt und das Kuscheln mit Mama auch nicht so interessant ist wie Plüschtiere vom Sofa zu ziehen und die Fernbedienung oder das Telefon vom Tisch endlich zu ergattern? Übrigens, sogar beim Abendritual ist er manchmal noch zu aufgeregt zum Trinken und lässt sich durch jedes Geräusch oder Bilderbuch, was auf dem Sofa liegt, ablenken. Da hilft nur, dass ich das Licht ausmache, und mehrfach die Seite wechsle, bis er sich beruhigt und dann doch in langen Zügen zufrieden trinkt. Was meint Ihr dazu, soll ich ihn tagsüber mit dem Stillen in Ruhe lassen, oder doch immer wieder anbieten? Hätte er genügend Milch, wenn er - nehmen wir mal an, er schliefe durch - nur früh und abends gestillt wird und ansonsten noch zwei Milchprodukte zu Mittag und Kaffetrinken (Joghurt, Quark, Babymilchdessert) isst? Ansonsten bekommt er zu Mittag eine Portion Brei mit Gemüse, Fisch oder Fleisch, seit neuestem auch manchmal mit Nudeln oder Reis, und nachmittags Obstpüree, ohne Getreide. Abends Gemüsebrei, oft mit Kartoffeln, manchmal mit Nudeln, Reis oder Gries. Getreide-Milchbrei gibts in Frankreich nicht, hier wird mehr Gemüse gegessen. Künstliche Babymilch gabs bisher nur bei der Kinderfrau! Liebe Grüsse von FeeausFrance, und danke, dass Ihr da seid!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe FeeausFrance, es ist ganz normal, dass Babys in diesem Alter kaum zeit haben ;-) und nicht an die Brust möchten. Wenn dein Kind es mag, wird es dir das deutlich signalisieren. Du brauchst deinem Kind die Brust nicht aufdrängen, es ist ausreichend versorgt. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein (ungestilltes) Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). Da Du ja noch zusätzlich stillst, brauchst Du die wirklich keine Gedanken zu machen :-). LLLiebe Grüße Biggi


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