Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ausreichende Gewichtszunahme?

Frage: Ausreichende Gewichtszunahme?

MikkiNK

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Hallo Biggi, meine Kleine wurde mit 3,220gr per KS geboren. Nun ist sie 17 Wochen alt und wiegt 5,8kg. Sie hat in den letzten 2 Wochen nur 100 gr zugenommen. Ist das nicht etwas wenig? Ich stille meine Maus voll, alle 3-4 Std. Ihre Windeln sind am Tage ok voll und nicht konzentriert. Morgens ist sie dann am Ueberlaufen (2xStillen in der Nacht). Sie macht einen gesunden und aktiven Eindruck. Gedanken mache ich mir dennoch um ihre Gewichtszunahme, es erscheint mir sehr wenig. Nun bekommt sie am Tage auch nicht sonderlich viel Schlaf, weil ihre beiden grossen Brueder immer so laut sind und sie staendig dadurch aufwacht. Ich moechte sie schon gern weiter stillen. Ich lebe in Hong Kong und Pulvermilch ist mir hier einfach zu teuer. Jetzt im Sommer ist es hier sehr heiss, taeglich haben wir ueber 30 Grad. Soll ich vielleicht bei ihr mit der Beikost beginnen, damit sie etwas mehr Kalorien bekommt? Mache mir halt sorgen weil mein mittlerer Sohn auch gestillt wurde (13 Mo) und nun mit 3 Jahren wiegt er nur 12,5kg. Seine Gewichtszunahme hat sicher was mit seiner Genetik zu tun, zudem wurde er mit nur 2,3kg geboren, aber ich schiebe es dennoch auf eine zu kalorienarme Basis durch das Stillen. Mein Grosser hat mit 6 Mo Flasche und Beikost bekommen und ist ein kraeftiger Bursche. Hast du einen Rat fuer mich? Viele Gruesse


Biggi Welter

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Liebe MikkiNK, ob dein Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt: • 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche • 4. Monat: 110 160 g/Woche • 5. Monat. 400 500 g/Monat • 6. Monat: 350 500 g/Monat • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Es wird immer wieder geraten, dass ein zögernd zunehmendes Baby Beikost erhalten sollte. Doch gerade bei einem Kind unter sechs Monaten, das nur schleppend zunimmt, muss das sehr differenziert betrachtet werden, denn mit der Beikost wird die hochkalorische Muttermilch durch eine Nahrung ersetzt, die deutlich weniger Kalorien hat. So müsste eine Kind fast die vierfache Menge an Karotten wie an Muttermilch zu sich nehmen, um die gleiche Kalorienmenge aufzunehmen. Im Klartext heißt das, dass die Gabe von Karotten, die Gewichtszunahme sogar noch weiter verlangsamen kann. Wenn dein Kind allerdings die Banane liebt, dann bite sie weiterhin zusätzlich an :-). Versuche einmal ein paar „Stilltage“ einzulegen, um zu sehen, wie dein Baby darauf reagiert. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird er ganz sicher einen Schub machen. LLLiebe Grüße, Biggi


MikkiNK

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Ooops, sie ist 5 Monate und 1 Woche alt. Sie zeigt reges Interesse an unserem Essen und wir muessen aufpassen das sie uns nicht alles vom Tisch oder den Haenden reisst und es sich in den Mund schiebt. Habe ihr schon etwas zermatschte Banane gegeben und sie liebt es.


MikkiNK

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Vielen Dank fuer die schnelle Antwort liebe Biggi. Das mit den "Stilltagen" einlegen ist etwas schwer bei zwei aktiven Buben :) Aber ich werde versuchen mich mehr mit der Kleinen hinzulegen. Sollte ich vielleicht etwas an meiner Erhnaehrung aendern? Vielleicht esse ich nicht genuegend. Deinen Tip eines Milchsahne Trunks werde ich versuchen, habe nur Angst das ich nicht mal 10 ml ausstreichen kann. Werde morgen damit anfange. VG aus HK


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe MikkiNK, nein, an deiner Ernährung musst Du nichts ändern. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit.Ich gehe jedoch davon aus, dass Du weder kurz vor dem Hungertod stehst, noch dich streng vegan ernährst oder gar an Hyperlipoproteinämie leidest. Probiere es mal, etwas auszustreichen, das klappt bestimmt :-). LLLiebe Grüße, Biggi


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