Mitglied inaktiv
Ich bin so langsam am Ende meiner Kräfte. Meine Tochter (5 Monate) will oder kann nachts kaum schlafen - auch am Tag schafft sie nicht mehr als 2 x 30 Min. Ständig wacht sie auf und will gestillt werden (so empfinde ich es jedenfalls). Sie hat bis vor ein paar Wochen so schön geschlafen - 19.00-3.00 Uhr, dann wieder bis 6.00/7.00 Uhr. Jetzt kommt sie bereits um 0.00 Uhr (oder früher) und dann alle 2-3 Stunden bzw. früher, weil sie einfach wach ist und nicht alleine sein will. Irgendwann nehme ich sie dann mit zu mir ins Bett (was ich allerdings nicht so toll finde. Sie soll in ihrem Bettchen schlafen!). Bei mir schläft sie länger am Stück. Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob meine Milch ausreicht. Kommt sie vielleicht deshalb so oft? Wie ich gelesen habe, sollten Babys in dem Alter schon durchschlafen. Ich bin am Überlegen, ob ich die "letzte" Mahlzeit vor der Nacht durch eine Flasche ersetzten soll. Vielleicht schläft sie dann wieder länger. Wie stellt man fest, ob das Stillen alleine nicht mehr ausreicht und es besser ist zuzufüttern? So wie es jetzt ist, ist es sehr belastend für mich. Danke für Eure Hilfe!
Liebe Flubinchen, es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder selbst das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und haben damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Nehmen Sie ALLE Hilfe an, die Sie bekommen können. Möglicherweise kann Ihnen auch Ihre Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, den Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für die Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Sie in die sich hinlegen, spazierengehen oder sonst etwas für sich tun ... Vielleicht finden Sie einen verantwortungsbewussten eenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit dem älteren Kind oder dem Baby zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit sollten Sie dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder sich mit dem größerem Kind beschäftigen oder SICH etwas Gutes tun. Achten Sie darauf, dass Sie genügend essen und trinken. Sie müssen keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparen Sie sich auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Schauen Sie nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch Ihre beiden werden älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese "gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Ich wünsche Ihnen bald wieder ruhigere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
hallo ich antworte einfach mal um Dir vielleicht etwas Mut zu machen. Zum ersten möchte ich sagen daß das Schlafverhalten durch das Füttern mit der Flasche sich nicht ändern muss. Die Babys haben Entwicklungsschübe, in denen es normal ist daß sie bereits erlerntes wie z.B. das längere Schlafen nachts nicht weiter fortsetzen. Normalerweise ist das nur eine Phase die aber auch wieder vorrübergeht. Ich habe meine Kinder fast das gesamte erste Lebensjahr bei mir im Bett gehabt da sie dort auch besser geschlafen haben. Teilweise habe ich die nächte durchgestillt, konnte aber dabei gut weiterschlafen. Gerade bei Entwicklungsschüben brauchen die Kleinen viel Nähe und Geborgenheit. Das holen sie sich eben auch durch das stillen. Wenn Du Deine Tochter wieder zu Dir holst machst du genau das richtige. Versuche wenn es möglich ist dich tagsüber mal mit hinzulegen um neue Kräfte zu tanken. Auch diese Phase hat wieder ein Ende und die Kleine wird auch wieder länger schlafen!! LG Isabella mit 3 Kids
Mitglied inaktiv
Herzlichen Dank für die ausführlich Antwort. Es hat mir sehr weitergeholfen. Werde die Phasen meiner Tochter annehmen und akzeptieren. Lieben Dank! Nadja Flubacher
Mitglied inaktiv
Liebe Isabella, herzlichen Dank für Deine Antwort. Du hast mir gut weitergeholfen. Ich werde die Phase meiner Tochter einfach akzeptieren und sie begleiten. Es ist nicht immer leicht. Aber gut zu wissen: groß werden sie alle ;-) Liebe Grüße, Nadja
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