Mitglied inaktiv
Hallo, meine Kleine ist jetzt 5 Monate. Inzwischen schaut sie uns schon sehr interessiert beim Essen zu und rings um mich herum fangen viele Mütter mit gleichaltrigen Kindern mit Beikost an. Manchmal hab ich den Impuls sie mal was probieren zu lassen, hab ich bisher aber noch nicht gemacht. Wenn ich mir so Eure Anzeichen angucke - wäre es ja auch noch zu früh dafür. Sitzen kann sie ja noch lange nicht nehm ich an (klar, auf dem Schoß und meit einem Arm an uns rangedrückt "sitzt" sie, aber das meint ihr ja nicht). Kurz und gut, wenn es danach geht, brauch ich noch lange nicht anfangen. Ich würde momentan auch eher dazu tendieren meine Kleine kosten zu lassen, anstatt eine richtige Mahlzeit draus zu machen... Was meint ihr - lieber noch warten? Oder kann ich einfach mal probieren? Zweite Frage. Wenn sie 9 Monate alt ist, soll sie in die Kita. Dann muss sie also wohl oder übel zumindest eine volle Mittagsmahlzeit essen. Wann sollte ich spätestens beginnen sie ans Mittagessen zu gewöhnen? Danke schonmal!
Liebe Yeza, es geht nicht darum, dass das Kind von alleine zum Sitzen kommt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Solange es aber (normale Entwicklung vorausgesetzt) nicht in der Lage ist, Nahrung selbst in den Mund zu stecken (u.a. weil es sich noch nicht alleine so aufrecht halten kann und beide Hände zum Abstützen braucht) ist es in aller Regel zu früh für Beikost. Außerdem würde ich auch auf die anderen Kriterien für die Bereitschaft zur Beikost achten: • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein) und Du kannst langsam zusätzliche Nahrung ergänzend zur Muttermilch anbieten. Die Einführung der Beikost ist dann jedoch keineswegs mit einem Ersetzen der Muttermilch durch feste Nahrung gleichzusetzen. In der ersten Zeit der Beikostfütterung solltest Du das Wort „Beikost“ wörtlich nehmen. Es ist Nahrung, die zum Stillen DAZU und nicht ANSTATT gegeben wird. Das mit dem Ersetzen der Mahlzeiten ist ohnehin eine recht fragwürdige Angelegenheit. Eine Still“mahlzeit“ ist nun einmal nicht vergleichbar mit einer Flaschenmahlzeit. Zu Beginn des Zufütterns stellt Muttermilch immer noch den Hauptanteil im Speiseplan des Kindes und es ist ganz normal, dass es nach der Beikost noch gestillt werden möchte. Die Muttermilch zusätzlich zur Beikost hat auch viele Vorteile. So sorgt das in der Muttermilch vorhandene Laktoferrin zum Beispiel dafür, dass das Eisen besser aufgenommen werden kann, das Fett der Muttermilch verbessert die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine in der Beikost. Wenn dein Kind mit 9 Monaten noch keine ganze Mahlzeit schafft, kannst Du auch abgepumpte Muttermilch mit in die Kita geben. Meist klappt es aber ganz gut, wenn auch andere Kinder dabei sind, da würde ich mir jetzt noch keine Sorgen machen. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, danke für Deine Antwort. Bisher dachte ich immer, dass Babys erst mit 8 - 9 Monaten sitzen können. Nun hab ich nochmal nachgelesen, dass das Sitzen mit Aufstützen schon mit 6 Monaten kommt (ungefähr). Kann mir das momentan überhaupt noch nicht vorstellen. Meine Kleine zieht sich zwar manchmal schon in den Sitz, aber dann lasse ich sie wieder hinlegen. Es heißt ja immer, dass man Babys nicht "hinsetzen" darf, wie sollen sie dann aber das Sitzen im Stütz überhaupt lernen? Das selbst hinsetzen kommt ja wirklich erst später. Zu den anderen Anzeichen: Das mit dem Zungenstoßreflex, würde ich ja erst sehen, wenn ich ihr etwas anbiete, oder? Gleiches gilt doch fürs Kauen und das selbstständige Nehmen der Nahrung. Stillbedürfnis ist momentan voll gedeckt. Sie nimmt grad richtig kräftig zu und die Nächte entspannen sich grad wieder. Ampumpen hab ich noch nie probiert (doch, zweimal in den ersten Wochen und da kam quasi nichts). Seither hab ich es nie wieder versucht und irgendwie "eine Abneigung" dagegen... Ich bilde mir jetzt schon ein, dass es wieder nicht klappt... Aber vielleicht überwinde ich mich nochmal und probiere es wieder... Viele Grüße, Yeza
Liebe Yeza, der Zeitpunkt, wann ein Kind alleine oder mit nur leichter Stütze in einem Babystuhl sitzen kann, ist unterschiedlich. So wird in den Tabellen zu den Verhaltensmerkmalen in der Entwicklung des Kindes meist beschrieben, dass ein siebenmonatiges Kind in der Regel zumindest kurzzeitig allein sitzen kann, während erst mit ca. 9 Monaten ein "sicheres, zeitlich nicht beschränktes freies Sitzen mit geradem Rücken und guter Kopfkontrolle" beschrieben wird. Wenn sich ein Kind noch mit zwei Händen festhalten muss, dann ist es sicher noch nicht so weit, dass es "sitzen" kann und hätte außerdem keine Hand frei, um selbstständig etwas in den Mund zu stecken. Dein Kind muss also noch nicht "stundenlang" selbst sitzen können, sollte aber so weit sein, dass es sich nicht mehr mit zwei Händen festhalten muss. Die Bereitschaft zum Kauen siehst Du daran, dass dein Kind zu kauen beginnt, wenn es irgendetwas in den Mund bekommt. Wenn Du nicht abpumpen magst, könntest Du auch mal versuchen, die Milch mit der Hand auszustreichen. Hier einmal eine Beschreibung der "Marmet" Technik zum Ausstreichen von Milch: 1. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger etwa 2,5 bis 3,8 cm hinter die Brustwarze legen. o Dieses Maß, das nicht notwendigerweise den äußeren Rand des Brustwarzenhofs markiert, kann als Richtlinie genommen werden. Die Größe des Brustwarzenhofs ist von Frau zu Frau unterschiedlich. o Der Daumen liegt oberhalb der Brustwarze und die Finger unterhalb der Brustwarze, so dass die Hand ein "C" bildet. o Darauf achten, dass die Finger über den Milchkammern liegen. o Die Brust nicht mit der ganzen Hand umfassen. 2. Waagerecht in Richtung Brustkorb drücken. o Die Finger nicht spreizen. o Mütter mit großen Brüsten sollten die Brust zuerst anheben, bevor sie in Richtung Brustkorb drücken. 3. Den Daumen und die Finger nach vorne rollen, als ob gleichzeitig Daumen und Fingerabdrücke gemacht werden wollen. o Die rollende Bewegung von Daumen und Fingern drückt die Milchkammern zusammen und entleert sie, ohne das empfindliche Brustgewebe zu verletzen. o Auf die Position der Fingernägel achten. 4. Die Bewegungen rhythmisch wiederholen, um die Milchkammern zu entleeren. Anlegen, Drücken, Rollen; Anlegen, Drücken, Rollen. 5. Den Daumen und die Finger um die Milchkammern herumwandern lassen, um auch die anderen Kammern zu entleeren. Die Mutter sollte an jeder Brust beide Hände benutzen, um mehr Milch in den Milchgängen zu erreichen. Abwechselndes Ausstreichen der Milch und Brustmassage, Streicheln und Schütteln stimuliert den Milchspendereflex der Mutter. Brustmassage, Streicheln und Schütteln Stimulieren des Milchspendereflexes Du solltest: Die Milch bildenden Zellen und Milchgänge massieren. o Es wird oben an der Brust begonnen. Fest gegen den Brustkorb drücken. Die Finger kreisförmig auf einer Stelle bewegen. o Nach einigen Sekunden wechseln die Finger zur nächsten Stelle der Brust. o Diese Massage erfolgt spiralförmig um die Brust in Richtung Brustwarzenhof. o Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung. Die Brust vom Brustansatz zur Brustwarze hin streicheln, mit leichten, dem Kitzeln ähnlichen Bewegungen. o Die streichelnde Bewegung wird vom Brustkorb zur Brustwarze um die ganze Brust weitergeführt. o Das trägt zur Entspannung und zur Anregung des Milchspendereflexes bei. Die Brust schütteln, während sie sich nach vorne beugt, so dass die Schwerkraft hilft, den Milchfluss anzuregen. Jede Technik zum Handausstreichen sollte zuallererst sanft sein, um das empfindliche Brustgewebe nicht zu verletzen. Aus diesem Grund sollten bestimmte Bewegungen vermieden werden: o das Quetschen der Brust, da es zu blauen Flecken führen kann. o an der Brustwarze und an der Brust zu ziehen, da dadurch Verletzungen des Gewebes entstehen können. o mit den Händen an der Brust abzugleiten, da dies Hautabschürfungen verursachen kann. Ich hoffe, diese Beschreibung und Erklärung hilft dir weiter, aber besser wäre es, wenn Du es dir zeigen lässt. LLLiebe Grüße Biggi
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