Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Am Rande der Verzweifelung... das stillen will nicht richtig klappen...

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Am Rande der Verzweifelung... das stillen will nicht richtig klappen...

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Hallo liebe Biggi, liebe Kristina, leider habe ich nur im Krankenhaus eine Stillberatung gehabt, die tüchtig in die Büx gegangen ist. Daher wende ich mich an Euch. Leider war der Start fürs Stillen für meine Tochter und mich denkbar ungünstig. Sie kam zu früh - Frühchenstation, ich andere Station, Milcheinschuss erst nach 1 Woche - kurz vor Entlassung... Sie bekam erst Ersatznahrung, ich habe fleißig abgepumpt und dann gepumpte Milch gefüttert (bis vor kurzem - ca. 3 Wochen lang!) Ich pumpte so lange, weil das Anlegen nicht richtig funktionierte. Die kleine hat gesaugt - ja. Aber bekam wohl nicht viel, weil sie nach 15 minuten wieder am Start war (Milch ist ausreichend da, beim Pumpen bekomme ich unmengen raus - ca. 100 - 120 ml pro Seite // Tochter ist jetzt 4 Wochen alt) aber sie scheint das nicht raus zu bekommen was sie braucht, und kommt sehr schnell wieder. Ich habe dann in meiner Verzweifelung statt wieder anzulegen abgepumpte Milch gegeben um Ihren Hunger zu stillen. Ich vermute ich habe sie nie richtig angelegt, und hätte sie immer und immer wieder konsequent anlegen müssen (auch wenns alle 15 Minuten ist) und mit dem pumpen aufhören müssen - richtig? Wie bekomme ich es jetzt nach 4 Wochen hin, dass sie richtig an der Brust trinkt, ich nicht mehr die Flasche geben muss (und mir dieses leidige zeitraubende Pumpen spare) und vor allem was müssen meine Tochter und ich tun, damit sie an meiner Brust "satt" wird und irgendwann auch nach der Brust lange schläft??? (Nach Flasche hat sie immer einen 3 - 4 Stundenschlafrythmus gehabt...) an der Brust selbstverständlich nicht ;-) Können wir das stillen so tranieren, dass die Stillabstände länger werden - als sie derzeit sind? Ich sehe leider immer nur Mamis in meiner Umgebung bei denen das alles einwandfrei klappt :( Wo die Kinder nach dem Stillen STUNDEN schlafen... und ich versag dabei :( Bitte helft mir, ich möchte Ihr so gern Muttermilch bieten (aus der Brust, und nicht der Pumpe - die raubt mir jetzt nach 4 Wochen die letzten Nerven und Schlaf) und nicht irgendwann verzweifelt abstillen und Tütennahrung füttern... PS Trotz Flasche verweigert sie die Brust nicht, und kann auch an der Brustwarze saugen und schmatzt dabei - bis sie dann eben schnell aufgibt, einschläft... und dann nach wenigen Minuten wieder "kommt"... Ich danke Euch schon im Voraus und freu mich auf Eure Antwort... LG Magda


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Liebe Magda, ich verstehe deine Verzweiflung gut, kann dir aber Mut machen: Ihr habt noch alle Chancen der Welt, zum vollen Stillen zu kommen. Wie sieht es denn mit der Gewichtsentwicklung deiner kleinen Maus aus? Neugeborene sind gar nicht darauf angelegt, nach dem Stillen lang zu schlafen. Muttermilch ist nach 60-90 Minuten verdaut, und es hat durchaus seinen Sinn, dass die ganz kleinen recht häufige Stillmahlzeiten bekommen. Insofern ist es wirklich gut und sinnvoll, wenn du deine Kleine IMMER dann anlegst, wenn sie trinken möchte, egal ob das nach 15 Minuten oder 1 Stunde ist! Nach ein paar Wochen wird sich das dann automatisch verändern, ganz ohne dein Zutun... Wichtig ist, dass du dein Baby absolut korrekt anlegst, denn nur dann kann sie effektiv saugen also so, dass sie auch wirklich genug aus der Brust bekommt. Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Babysseinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Wenn du unsicher bist, ob sie genug aus der Brust heraus bekommt, könnte es sinnvoll sein, dass du 24 Stunden lang ihre Windeln sammelst und dann wiegst. Vergleiche das Gewicht mit dem der gleichen Menge frischer Windeln. Die Urinmenge entspricht nicht der Trinkmenge, denn dann wäre ja ausgeschlossen, dass das Baby zunimmt. Ein Teil der Flüssigkeit, die das Baby mit der Muttermilch aufnimmt geht über die Atmung verloren, ein Teil wird als Schweiß ausgeschieden, das Baby wächst und nimmt zu und auch der Stuhl wird letztendlich aus den unverwertbaren Resten der Muttermilch gebildet. Die Urinmenge ist also generell geringer, als die Trinkmenge. für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: Urin: 1. + 2. Tag: 15 – 60 ml pro Tag 3. – 10. Tag: 50 – 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 – 400 ml pro Tag Außerdem solltest du dir eine Stillberaterin in der Nähe suchen, die dich begleiten und beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


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Vielen Dank für deine liebe Antwort.... Zu Zeiten der Flaschenfütterung hat die kleine ca. 30 gr. pro Tag zugenommen, manchmal auch nur 20 gr. Ich habe gestern mal die Pobacken zusammengekniffen, die Milchpumpe weggepackt und die Milch im Kühlschrank eingefroren (um ja nicht in Versuchung zu kommen...) und habe sie immer und immer wieder nur angelegt wenn sie hunger hatte. Erst alle paar Minuten - eigentlich war sie 2 Std. mit ein paar Pausen an der Brust. In der Nacht kam sie alle 2 Stunden (schon mal fast wie bei der Flasche)... Leider eröffnete sich da aber ein neues Problem bei: - Warscheinlich habe ich sie ein paar Mal falsch angelegt, weil meine Brustwarzen trotz Stillhütchen leicht schmerzen (sie beisst manchmal richtig zu, wenns noch nicht schnell genug losgeht für sie) - Und noch schlimmer, sie hat einige Male die Mahlzeit ausgespuckt nach ca. 10 minuten... ist das ein Zeichen von Überfüllung oder das sie irgendwas in meiner Milch nicht verträgt? Wir haben eine sehr gute Stillberaterin im örtlichen Krankenhaus (nicht mein Entbindungskrankenhaus) - diese ist allerdings die kmpl. nächste Woche nicht da :( So lange werde ich wohl vor mich hindümpeln müssen und Euch "belästigen" müssen :( LG Magdalena


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Nachtrag... ich glaube saugen tut sie gut, weil sie beim saugen mit den ohren wackelt und schmatzt + schluckt.. nach dem saugen hat sie auch immer einen dicken milchmund... :-)


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Liebe Magdalena, ich finde deine Entschlusskraft sehr beeindruckend! Und klar werden wir dich hier so lange unterstützen, wie du es brauchst, mit Freude! Kannst du dir denn vorstellen, ihr das Hütchen auch baldmöglichst wegzunehmen? Denn am besten ist es immer noch, wenn das Baby direkt an der Brust saugt. Wenn es da nämlich korrekt angelegt ist, kommt es auch trotz intensivem Stillen nicht zu wunden Brustwarzen! Am besten probierst du es tagsüber, wenn der erste Hunger vorbei und ihre Geduld etwas größer ist. Und in der Nacht könnte es auch leichter klappen... Schau nochmal, was ich gestern übers korrekte Anlegen geschrieben habe. Das Schmatzen ist eher ein Zeichen dafür, dass sie NICHT korrekt andockt (kann eben auch an den Hütchen liegen). Und wenn die Hütchen vielleicht einen Tick zu klein oder zu groß für deine Brustwarzen sind, dann kommt es eher zu Wunden... Was die Gewichtsentwicklung betrifft, so ist alles ok was über 130 Gramm in der Woche liegt. Du hast also ein wenig Spielraum... Lieben Gruß, Kristina


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Hallo Kristina, die Hütchen haben sie mir in der Entbindungsklinik "angedreht", weil meine Brustwarzen nicht rausstehen, sondern eher "platt" sind, und nicht richtig rauskommen. Wenn ich zb. gepumpt habe, standen sie nach der Stimulation durchs pumpen n paar Minuten draussen, und haben sich dann wieder reingezogen. Brauch ich die denn, oder geht das auch ohne? (Meine Einschätzung / oder Einbildung ist dass sie ohne nicht richtig gegriffen bekommt, und die Brustwarze immer wieder "flüchtet". Das mit dem Schmatzen hatte ich wohl falsch ausgedrückt.. es sind Schluckgeräusche, sehr laute allerdings ;) Ich hatte eben noch mal mit dem Krankenhaus telefoniert, immer Dienstags ist da ne Stillgruppe, wo sich die Stillberaterinnen die Babys anschauen und die Mütter neben und nach der Hebamme noch begleiten. Werde dort dann mal aufschlagen mit ihr. Hab ja nichts zu verlieren ;) Und um von der dummen Pumpe wegzukommen würd ich alles tun. Das geht mir jetzt nach den 4 Wochen so auf den Sender. - Ich hätte das für die kleine auch noch ein paar Monate durchgezogen, aber dann hätte ich warscheinlich weder Haare auf dem Kopf noch meinen Freund - weil man irgendwann frustiert ist ;) Danke Sehr noch mal!! PS Kann man was gegen das Spucken tun? Ist das normal?


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Liebe Magdalena_1, das Spucken ist normal, am besten ist es, zum Spucken neigende Babys eine Weile aufrecht zu halten nach dem Stillen (z.B. in einem Tragetuch). Es wird euch sicher gut tun, am Dienstag in die Stillgruppe zu gehen. Allein schon der Austausch mit anderen Müttern, die ganz ähnliche Sorgen haben, tut unendlich gut! Was die Brustwarze bzw. Stillhütchen betrifft, kopiere ich dir mal hier einen längeren Beitrag von Biggi zum Thema Hohlwarzen/Schlupfwarzen: "die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". " Lieben Gruß, Kristina


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Liebe Magdalena, wenn ich mich mal kurz einmischen darf:-) Von Stillproblemen am Anfang kann ich ein Lied singen. Ich hatte auch wunde Brunstwarzen, dann mit Hütchen gestillt. Ich habe ebenfalls Schlupfwarzen, die nach innen stehen. Dennoch, ohne Hütchen ging es viel besser und war auch nicht komplizierter als mit Hütchen. Ich habe die Warzen in den Mund meiner Kleinen eingeführt und sie dabei etwas herausgedrückt. Auch für dein Baby und für dich wird es sich viel schöner anfühlen, ohne dieses störende Silikonding dazwischen. Ich wünsch dir alles Gute und du packst das! LG Jule


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