Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen

Biggi Welter

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Frage: Abstillen

Mitglied inaktiv

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Hallo! Seit einer Woche hab ich das Gefühl mein Kleiner (9 1/2 Monate alt) stillt sich selber ab. Ich hab ihn immer vor dem schlafen, nachts ca. 2 mal und morgens nochmal sowie mittags zum schlafen gestillt. Jetzt wenn er nachts aufwacht geht er nicht an die Brust und mittags auch nicht. Er dreht sich von mir weg, er will nicht an die Brust. Ich wollte auf jeden Fall bis er 1 Jahr alt ist stillen. Was mach ich wenn er sich tatsächlich abstillt, er trinkt ja keine Folgemilch aus dem Fläschchen? Reicht ihm dann morgens und abends Milchbrei? Er braucht doch Milch!? DANKE für deine Antwort! LG Gina


Biggi Welter

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Liebe Gina, für eine Ablehnung der Brust kann es verschiedene Gründe geben, die von einer Saugverwirrung bis hin zu einem Stillstreik reichen können und es lässt sich aus der Ferne nicht feststellen, was nun bei euch los ist. Bekommt dein Sohn die Flasche? Wenn ja, dann hat er sich nicht selbst abgestillt, sondern zur Flasche hin abgestillt, da er die Flasche - und die daran notwendige Technik - der Brust vorzieht. In diesem Fall ist eine Rückführung des Kindes an die Brust im Alter von neun Monaten recht schwierig. In jedem Fall sollte ein Kind, das plötzlich die Brust verweigert, vorsichtshalber von der Kinderärztin/arzt angeschaut werden. Für einen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt? Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Wurde zum Beispiel gestillt während das Baby untersucht wurde und ist es dabei erschrocken? Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen. Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Du möchtest, dass dein Baby wieder an deiner Brust trinkt, solltest Du dich darauf einstellen, dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich deinem Kind zu widmen. Wenn Du es viel im Arm hast, zärtlich streichest und es dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei dir zu trinken. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass deine Brust übervoll wird, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann dir passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo! Danke für die Antwort! Also da ist was dran! Er hatte eine Virusinfektion mit Schnupfen und Husten und ist grad auch sehr verschleimt! Aber bei diesem Wetter glaub ich kaum, daß das so schnell weg geht! Also wenn jetzt notfalls der kleine nicht mehr trinken will. Ist dann der Milchbrei am morgen und abend aureichend? Weil wenn wir nicht stillen fällt ja die Milchmahlzeit weg und die Flasche bekommt er nicht, weil er die auch ablehnt! LG Gina


Biggi Welter

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Liebe Gina, drei Milchmahlzeiten sollten es bin zum zehnten Monat schon noch sein, vielleicht kannst Du noch einmal stillen oder aber abgepumpte Milch geben. Wenn Du das nicht möchtest, solltest Du versuchen, deinem Kind die Säuglingsmilch mit einem Becher zu geben, das klappt oft besser. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Aber gilt der Milchbrei nicht als Milchmahlzeit? Denn Brei mag er schon, nur die Säuglingsmilch nicht! Ich werd weiter versuchen ihn zu stillen, ich meine ja nur für den Notfall! LG Gina


Biggi Welter

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Liebe Gina, bis zum zehnten Monat braucht dein Baby mind. drei Milchmahlzeiten, den Brei kannst Du selbstverständlich dazu zählen. Lieben Gruß Biggi


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