Mitglied inaktiv
Hallo, ich hab Zwillinge, die 5 Wo auf der Frühchenintensiv waren und danach die Brust nur mit Hütchen nahmen und auch nur sehr wenig gezogen hatten, kurz ich hab den beiden abgepumpte Milch per Fläschchen gegeben. Inzwischen ist es auch nicht mehr ausreichend (sie sind jetzt 11 Wochen alt).Füttere mit Pre Milch zu... Meine Frage: da ich inzwischen nur noch 2x tägl. abpumpe (wg.Zeitprobl)für ca. 400/500 ml.bin ich drauf und dran aufzugeben auch aus dem Grund daß ich viel zu schnell mein Gewicht verloren habe und inzwischen sogar 2 kg weniger wiege wie vor der SS außerdem auch oft tagsüber nicht genügend gesunde Nahrung zu mir nehme(wg.Streß)halt ich meine Milch nicht für optimal.(ich denk da sind bestimmt Schadstoffe drin, da ist die künstl.Milch bestimmt besser(?)). Allerdings war ich selbst Neurodermitis geplagt und wollt den Kindern dies ersparen indem ich ihnen solange wie mögl. MuMi wenigstens zum Teil gebe. Was halten sie davon...soll ich besser abstillen?
Liebe Blütchen, jeder Tropfen Muttermilch ist kostbar und ein Gewinn für Ihre Kinder! Sie geben Ihren Babys auch mit nur mehr einer oder zwei Stillmahlzeiten nicht nur Antikörper, sondern hochwertige Nahrung, Wärme, Nähe und Geborgenheit. Lassen Sie sich nicht von irgendjemandem zum vollständigen Abstillen überreden, wenn Sie gerne weiter stillen wollen. Dass aufgrund der Schadstoffbelastung früher abgestillt werden soll, wird bereits seit Jahren nicht mehr empfohlen, im Gegenteil! Die Empfehlung der WHO ist aktueller denn je und gerade erst vor zwei Wochen wurde in Dublin ein europaweiter Aktionsplan zur Förderung des Stillens verabschiedet, der zum Ziel hat, den aggressiven Vermarktungspraktiken der Säuglingsnahrungs , Flaschen und Saugerhersteller Einhalt zu gebieten und den „Internationalen Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten" der WHO in die nationale Gesetzgebung zu übernehmen und die Empfehlungen der WHO zum Stillen auch und besonders in Europa umzusetzen. In der neuesten Ausgabe von "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann, (Juni 2001), steht unter dem Titel "Stillen trotz Umweltbelastung": "Die positiven Wirkungen des Stillens sind erwiesen. Eine Beeinträchtigung des Säuglingsa über die "normale" Kontamination der Muttermilch wurde bisher nicht festgestellt. Öffentlicher Druck aufgrund der ökologischen Einsichten hat dazu beigetragen, dass die Schadstoffkonzentration in den letzten Jahren tendenziell abnimmt. Dies wird z.B. eindrucksvoll bestätigt durch die Auswertung der jahrelang gesammelten Messergebnisse in der Frauenmilch und Dioxin Humandatenbank des deutschen BgVV Institus (BgVV 2000 A). Es ist nicht mehr gerechtfertigt, die Stilldauer aufgrund der allgemeinen Schadstoffbelastung generell einzuschränken, wie dies noch vor 5 bis 10 Jahren empfohlen wurde." Es ist eine erfreuliche Tatsache, dass der Schadstoffgehalt der MuMi in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen hat, so dass Untersuchungen der MuMi schon lange nicht mehr notwendig oder empfohlen sind. Übrigens findet auch schon in der Schwangerschaft ein Schadstofftransfer zum Kind hin statt, ohne dass sich viele Frauen überlegen, ob sie deshalb vielleicht auf ein Kind verzichten sollten... Neuere Untersuchungen widerlegen auch die Theorie, dass die Schadstoffbelastung der Muttermilch durch eine rasche Gewichtsabnahme ansteigt. Frau Prof. Przyrembel, Leiterin der Nationalen Stillkommission sagte erst kürzlich in einem Artikel der Zeitschrift ELTERN: "..angesichts der stark verbesserten Schadstoffsituation können wir guten Gewissens allen Müttern raten, ihr Kind zu stillen, so oft und so lange sie wollen." Wir müssen damit leben, dass unsere Umwelt mit Schadstoffen belastet ist und damit auch alle Nahrungsmittel und leider auch die Muttermilch. Doch bisher gibt es keine wirklich nachgewiesenen Schädigungen des Kindes durch Schadstoffe in der Muttermilch und demgegenüber stehen die Risiken des Nicht Stillens. Es ist natürlich in unserem Interesse und im Interesse unserer Kinder, dass wir versuchen Schadstoffen aus dem Weg zu gehen und auch selbst die Belastung unserer Erde so gering wie möglich zu halten. Stillen gehört zu den Dingen die wir tun können, um Schadstoffbelastungen zu vermeiden, denn es müssen weder Energie noch Wasser Rohstoffe besonders verbraucht werden, um ein Kind zu stillen, während die Herstellung von künstlicher Säuglinsnahrung ein industrieller Prozess ist, der die Umwelt belastet. Die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinaus. Die Ernährungsempfehlungen der WHO sind (in englisch) nachzulesen unter www.who.int/chd/publications/newslet/diaglog/9/feeding_young_children.htm. Es steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden. Ich zitiere dir hier auch einmal aus dem Text „Wundertrank oder Giftcocktail? Schadstoffe in der Muttermilch ein Überblick" von Gabi Eugster aus „Laktation und Stillen" 1/2002: „Kein Zweifel, Muttermilch ist die beste Nahrung für ein Baby. Doch seit einigen Jahren wird die Freude am Stillen durch regelmässige Berichte über Umweltgifte in der Muttermilch getrübt. Die zentrale Frage lautet: Überwiegen die Vorteile des Stillens die Nachteile der Schadstoffbelastung? Fachleute, Gesundheitsbehörden und WHO sind sich einig: Stillen ist und bleibt im ersten Lebenshalbjahr die beste Nahrung für ein Baby. In regelmässigen Abständen geht ein Aufheulen durch die Presse: Muttermilch enthalte Schadstoffe, heisst es jeweils. In den Achtzigerjahren waren es die PCBs und Dioxine, Mitte der Neunzigerjahre die synthetischen Moschusduftstoffe, Ende der Neunzigerjahre die UV Filter in Sonnenschutzmitteln und zur Zeit sind es in den USA die Flammschutzmittel. Das Thema wird in absehbarer Zeit wohl auch Deutschland, Österreich und die Schweiz erreichen. Je nach Einstellung des Blattes wird eine Beschränkung der Stilldauer gefordert und mit Expertenstimmen untermauert, oder das Stillen wird trotz allem empfohlen. Immer jedoch geht es um die Frage, ob denn Mütter ihren Kindern etwas Gutes tun, wenn sie diese stillen. Jedesmal werden Frauen massiv verunsichert und suchen Halt und Informationen in der Stillberatung. Sie werden von Zweifeln geplagt, ob sie ihr Kind noch guten Gewissens stillen dürfen, wie lange Stillen gut ist und ob sie ihre Muttermilch untersuchen lassen sollen. In der Stillzeit sind Mütter sensibel und das Vertrauen in ihre Stillfähigkeit kann leicht unterwandert werden." Hier noch ein weiterer Ausschnitt aus dem Artikel: „Muttermilch als Indikator Die vielfältigen Folgen und die weite Verbreitung der Schadstoffe zeigen, dass die Schadstoffbelastung der Muttermilch nur ein kleiner Aspekt eines globalen Problems ist. Denn ein Kind ist den Schadstoffen ausgesetzt, insbesondere auch pränatal, ob die Mutter stillt oder die Flasche gibt. Auch Flaschenmilchnahrung ist mit Schadstoffen belastet, wenn auch weniger stark als Muttermilch. Dabei darf aber das Wasser für die Zubereitung der Flasche nicht vergessen werden, denn dieses enthält meist ebenfalls Schadstoffe. Studien haben ergeben, dass sich gestillte Baby selbst in einer stark schadstoffbelasteten Gegend besser entwickeln, als Flaschenkinder. Stillen stärkt das Immunsystem und es wird heute angenommen, dass gestillte Kinder besser mit der Schadstoffbelastung fertig werden, dass Muttermilch die Babys gegen die Umweltgifte schützt. [26] Dass die Schadstoffbelastung der Muttermilch immer wieder ins Gespräch kommt, hat einen einfachen Grund: In der Muttermilch lässt sich die Belastung mit Umweltgiften beim Menschen einfach messen, ebenso der Verlauf der Giftbelastung über die Jahre. Muttermilchproben sind einfach zu gewinnen und spiegeln die Belastung der Mutter im Fettgewebe wieder. Für die Interpretation der Auswirkungen belasteter Muttermilch aufs Baby müssen zwei gegensätzliche Einflüsse beachtet werden: Auf der einen Seite ist das Baby besonders empfindlich auf Schadstoffe, sein Immunsystem ist noch nicht ausgereift, seine Darmwand noch durchlässiger. Auf der anderen Seite ist die Stillzeit verglichen mit einem ganzen Leben eine relativ kurze Zeit. Aufs ganze Leben betrachtet, ist die zusätzliche Schadstoffmenge, die durchs Stillen aufgenommen wird, verschwindend klein. Zwar wird der ADI Wert (duldbare Tagesdosis) von Dioxinen und auch synthetischen Moschusduftstoffen kurzfristig überschritten, diese Werte wurden jedoch so berechnet, dass ein Mensch ein Leben lang diesen Dosen ausgesetzt wird. Untersuchungen über die Auswirkungen der Muttermilch sind uneinheitlich. Die einen zeigen, dass die Schadstoffmenge im Fettgewebe von gestillten Säuglingen höher ist, als jene der Flaschenkinder, dass diese Unterschiede aber bereits zehn Wochen nach Abstillen nicht mehr nachweisbar sind [3]. Eine andere Studie zeigte bei mit stark PCB belasteter Muttermilch gestillten Kindern auch noch im Alter von 42 Monaten Defizite in der Entwicklung auf. Die Autoren relativieren jedoch diese Ergebnisse gleich selbst und stellen fest, dass emotionale und verbale Zuwendung durch die Mutter die Defizite durch PCB ausgleichen. Stillen fördert jedoch genau diese positive Beziehung zwischen Mutter und Baby. [28] WHO und Unicef empfehlen ausschliessliches Stillen für Säuglinge während der ersten sechs Lebensmonate aus ernährungsphysiologischen, immunologischen, psychologischen und ökonomischen Gründen. Diese Empfehlung ist auch in Anbetracht der untersuchten Schadstoffmengen in den westlichen Ländern uneingeschränkt gültig. Selbst in den Entwicklungsländern, in denen die aufgenommene Menge von DDT durch gestillte Babys um ein vielfaches über dem ADI liegt, wird Stillen mangels einer Alternative von der WHO weiterhin empfohlen. Es wurden auch in diesen Ländern bis heute keine Erkrankungen festgestellt, die alleine auf die erhöhte Aufnahme während der Stillperiode zurück geführt werden können. [29]" Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Belastung der Muttermilch mit Schadstoffen rückläufig ist und zu einem gewissen Teil, kann jede Frau darauf Einfluss nehmen, indem sie auf bestimmte Dinge verzichtet (z.B. Kosmetika und Waschmittel mit Moschuverbindungen) und sich bewusst ernährt. Ich bin immer wieder betroffen und betrübt, wenn ich erleben muss, dass eine Frau so verunsichert ist, dass sie Angst hat, dass ihre Milch nicht das Beste ist, was es als Nahrung für ihr Kind gibt. Sie müssen sich keine Sorgen um die Qualität Ihrer Milch machen. Es gibt keine zu dünne oder zu wenig nahrhafte Muttermilch. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Doch so weit kommt es bei uns normalerweise nicht, denn selbst eine nicht so optimale Ernährung ist in der Regel doch ausreichend und ich gehe nun einmal nicht davon aus, dass Sie kurz vor dem Hungertod stehen. Möchten Sie einmal Verbindung mit einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen? Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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