Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

abstillen

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Frage: abstillen

Mitglied inaktiv

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Meine Frage geht in die gleiche Richtung wie bei zwink. Meine Tochter ist mitlerweile 15 Monate und isst auch recht gut, trinkt aber wenig außer Muttermilch. Ich möchte eigentlich abstillen, jedoch hilft weder Ablenkung noch das Anbieten anderen Essens oder Trinkens. Wenn sie an die Brust möchte, gibt es so lange Theater, bis ich sie lasse. Tagsüber geht sie in die Krippe, ist dort nicht traurig oder frustriert, scheint jedoch die Brust sehr zu vermissen, obwohl ich mich mit ihr vorher mit dem Stillen auf den Kita-Rhytmus eingestellt habe. Hole ich sie ab, scheint sie nur noch an das "Eine" zu denken. Wie schaffe ich es, sie so langsam abzustillen? Vielen Dank für jeden Tipp


Biggi Welter

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? Liebe Anja, solange Sie „eigentlich" und nicht sicher abstillen wollen, wird das Abstillen sich schwierig gestalten, denn das Kind braucht Klarheit. Jeden Zweifel, den die Mutter hat, spürt das Kind und reagiert dann in vielen Fällen mit einem verstärkten Stillwunsch. Der erste und wichtigste Punkt ist deshalb, dass die Mutter sich ganz sicher sein muss, dass sie wirklich abstillen will und zwar ohne jeden Zweifel. Ich werde Ihnen nun einige Methoden vorstellen, die sich beim Abstillen eines älteren Babys oder Kleinkindes bewährt haben: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Beim nächtlichen Abstillen kann es hilfreich sein, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind spürt, dass Sie ihr zwar die Brust entziehen, nicht aber Ihre Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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