Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen

Frage: Abstillen

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Meine Tochter ist jetzt 10 Monate alt. Seit März bieten wir ihr Brei und Trinken an. Mit dem Brei klappt es ja noch einigermaßen (vorwiegend eine Sorte), aber mit dem Trinken will es gar nicht klappen. Wir haben Fläschchen, Tassen (auch mit Aufsatz) ausprobiert. Dazu alle möglichen Getränke (verschieden Folgemilchsorten, Säfte, Tees, Wasser). Sie geht an nichts heran - außer an die Brust. Es ist uns nicht einmal möglich, die Flasche oder Tasse an den Mund zu bringen. Sie wehrt sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Ich möchte aber schon demnächst endlich abstillen, da ich denke, je später desto schwieriger wird es. Ach ja, den Nuckel lehnt sie natürlich auch vollkommen ab. So haben wir das Gefühl, daß sie ein ständiges Saugbedürfnis hat, daß sie nur an der Brust stillt (auch keine anderen Hilfsmittel, wie Tüchlein, Püppchen etc.). Haben Sie einen Tipp für uns. Ich wäre sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen Silke


Biggi Welter

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Liebe Silke, bei einem nach Bedarf gestillten Baby unter einem Jahr kann der Flüssigkeitsbedarf ausschließlich durch die Muttermilch gedeckt werden. Außerdem enthält Brei ja ebenfalls Flüssigkeit. Ihre Tochter lernt gerade, wie sie aus einer Tasse oder einem Becher trinkt und bei diesem Lernvorgang ist es ganz normal, dass eine Zeitlang der größte Teil am Kinn herunterläuft und irgendwo nur nicht im Magen landet. Manche Kinder trinken übrigens sehr gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut). Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind niemals zwingen. So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und machen Sie bitte keinen Kampf ums Essen oder Trinken. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen/Trinken Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby- und Kleinkindalter. Im Alter von einem Jahr sollten die Getränke eines Babys in erster Linie aus der Milch seiner Mutter, Wasser, eventuell (wegen des Salzgehaltes selbstzubereiteter) Suppe und gelegentlich etwas Obst- oder Gemüsesaft bestehen. Wenn Sie Ihr Baby nicht mehr stillen möchten, können Sie den Brei mit Obst verdünnen, Suppen geben oder Wasser löffeln. Wenn Sie Ihr Baby jetzt noch an die Flasche gewöhnen möchten, empfehle ich Ihnen folgende Tipps. Lassen Sie IMMER JEMANDEN ANDERS die Flasche anbieten, nie Sie selbst. Es gibt einige Tricks, die Sie probieren können: - versuchen Sie, die Flasche anzubieten, wenn Ihre Tochter nicht allzu hungrig (zur regulären Stillzeit wird sie keine Experimente mitmachen wollen) ist; - lassen Sie die fütternde Person das Baby ganz liebevoll halten, während die Flasche angeboten wird; - anstelle den Sauger in den Mund zu schieben, lassen Sie die Betreuung die Unterlippe damit kitzeln, damit sie selbst ihn nimmt; - Ihre Tochter könnte in ein Kleidungsstück eingewickelt werden, welches nach Ihnen riecht; - der Sauger der Flasche könnte mit warmen Wasser auf etwa Körpertemperatur gebracht werden; - versuchen Sie verschiedene Sauger - Silikon + Kautschuk, verschieden Formen, größere oder kleinere Sauger; - versuchen Sie, verschiedene Positionen ausprobieren zu lassen; - vielleicht geht es mit rhythmischen Schaukeln besser, auch Gehen kann Erfolg bringen. Einige Babys nahmen die Flasche, wenn sie im Autositz saßen, besser; - probieren Sie, die Flasche zu geben, wenn Ihre Tochter schläft; - versuchen Sie es weiter - aber bedenken Sie auch, sie kann auch aus einer Tasse, vom Löffel, mit der Pipette oder dem "Soft Cup" gefüttert werden; LLLiebe Grüße Biggi


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