Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen-wieviel Milch und wieviel Gläschen muß ich geben?

Frage: Abstillen-wieviel Milch und wieviel Gläschen muß ich geben?

Mitglied inaktiv

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Halli Hallo! Mein Baby ist jetzt 7 Monate alt und ich bin dabei abzustillen. Im Moment handhabe ich das ziemlich durcheinander. Ich stille manchmal noch 5 mal am Tag, manchmal nur 3 mal, gebe zwischendurch ein Gläschen "Gemüse allerlei" (190g), dann abends evtl Banane und Apfel. Das nächtliche Stillen möchte ich noch nicht missen, da er zur Zeit nachts häufiger kommt (hat vorher immer durchgeschlafen- liegt es evtl am zahnen? Läßt sich mit nichts beruhigen außer mit stillen). Wieviel muß bzw. kann ich ihm am Tag geben? Manchmal bekommt er drei Gläschen, manchmal nur zwei. Muß ich ihm Folgemilch auch zufüttern? Fragen über Fragen!!! Welchen "Plan" halte ich am besten? Viele Grüße Daniela


Biggi Welter

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? Liebe Daniela, das Schlafverhalten eines Babys hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Die Einführung der Beikost bzw. das Abstillen sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Ein sieben Monate altes Kind kann etwa zwei bis max. drei Beikostmahlzeiten erhalten und sollte ansonsten gestillt werden (oder wenn nicht mehr gestillt wird Muttermilchersatznahrung erhalten). Solange ein Kind in diesem Alter noch mindestens drei Mal täglich gestillt wird, braucht es keine andere Milchnahrung. Ernährungsphysiologisch ist eine Folgemilch (2er-Nahrung) nicht notwendig. Ein Baby kann bis zum Ende des ersten Lebensjahres mit einer Anfangsnahrung (Pre- oder 1er-Nahrung) gefüttert werden. Pre-Nahrung ist der Muttermilch am weitesten angepasst und kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden. Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt „Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort findest Du sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind. LLLiebe Grüße Biggi


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Vielen Dank Biggi!


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