Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen vor der nächsten Geburt

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen vor der nächsten Geburt

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Sehr geehrte Frau Welter! Ich stille meine Tochter jetzt seit fast 16 Monaten und bin jetzt seit 2 Monaten wieder schwanger. Natürlich tut das Stillen jetzt weh, da meine Brust sensibler ist, aber das ist nicht wirklich meine Sorge, da ich gerne Stille. Meine Frage ist nun, da ich nicht beide Kinder zur gleichen Zeit stillen möchte, wie weit in voraus man das erste Kind abstillen sollte, damit keine Eifersucht aufkommt. Ausserdem schläft meine Tochter immer nur an der Brust ein, daher möchte ich ganz gerne wissen, ob Sie irgendwelche Tipps haben, wie das Kind auch ohne das Stillen zum schlafen gebracht werden kann, da ich nicht so gerne Ihr eine Nuckelflasche zum schlafen geben möchte, wegen der Kariesgefahr. Vielen Dank im voraus. Sonja


Biggi Welter

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? Liebe Sonja, hier gibt es keine allgemeingültige Regel. Es kann sein, dass sich Ihr Tochter sogar recht bald von alleine Abstillen wird, aber eine Garantie wird es dafür nicht geben. wohl jede Frau macht sich beim zweiten Kind Gedanken, wie sie es schaffen wird mit zwei Kindern. Das „Problem" ist ja nicht das Stillen, wenn ein weiteres Kind kommt, sondern es liegt in der Tatsache, dass da ein weiteres Menschlein ist, das die Aufmerksamkeit und Zeit der Mutter beansprucht und das ist bei einem nicht gestillten Baby genau so. Die Eifersuchtsthematik hängt nicht am Stillen. Beim Stillen können Sie sich hinlegen und einen Teil der Stillzeiten zu allgemeinen Kuschelzeiten für sich, das Baby UND deine große Tochter machen. Während dem Stillen haben Sie eine Hand für ein Bilderbuch frei haben, das Sie mir dem „Großen" anschauen. Als stillende Mutter sind Sie mobil und können mit beiden Kindern zusammen zum Kindergeburtstag, zur Spielgruppe, ins Kinderturnen oder was immer auf dem Programm steht und müssen sich keine Sorgen machen, dass Sie rechtzeitig wieder zurück sind oder ob es dort wo Sie sind Strom und Wasser gibt. Um das abendliche Stillen wegzulassen, bietet sich eine Veränderung des Abendrituals an. Als nächstes können Sie dann an die Verkürzen des Stillen gehen und auch den Vater am abendlichen Einschlafritual beteiligen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen können Sie dann Ihr Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Sie der Meinung sind, dass sich Ihre gemeinsame Stillzeit nun dem Ende zuneigt, dass Sie es aber weiterhin genau so sehr lieb haben, wie schon immer. Da Ihr Partner sicher sehr vertraut mit dem Kind ist, kann er dann auch für eine Weile die Nachtschicht übernehmen und Ihr Kind nachts beruhigen und trösten, so dass es die „Milchquelle" beim Aufwachen nicht direkt vor der Nase hat. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sieallmählich und mit viel Liebe vorgehen und nicht zu schnell die Geduld verlieren. In wie weit das Kind noch einen Saugersatz benötigt, hängt davon ab, wie ausgeprägt sein Saugbedürfnis noch ist. Ich wünsche Ihnen eine schöne Schwangerschaft. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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