Mitglied inaktiv
liebe biggi, ich beginne in ca. vier monaten wieder zu arbeiten, mein sohn ist fast acht monate alt. ich habe den mittagsbrei eingeführt (regelmäßig) und den abendbrei (noch unregelmäßig, zb schläft er manchmal vorher schon und ich will ihn dann nicht wecken). mein sohn isst nie die 200 gramm, maximal 180 oder so, meist aber um die 100-150 gramm (mittags) und abends nie mehr als 100, eher weniger. er trinkt tags zwischen vier und acht malen, würde ich schätzen. nachts gerade so vier, fünfmal. mein sohn trinkt auch oft nach dem essen eine menge, er trinkt noch sehr gern muttermilch und vor allem oft dann, wenn er nachts unruhig wird, zum einschlafen, wenn er tags müde ist oder sich gerade sehr aufgeregt hat. schnulli nimmt er, nur nachts nicht soo gern. leider merke ich (habe dir vor ca. einem monate schonmal zu dem thema geschrieben), dass ich nicht mehr so ewig stillen will (eigentlich ungern länger als 10, 11 monate)....nachts liege ich zwar gern bei dem kleinen und beobachte gerührt, wie es eine menschliche brust schaffen kann, aus einem "verzweifelt weinendem menschenkind" ein zufriedenes zu machen, aber besonders das ewige einschlafstillen, die zwei zähnchen (echt schermzhaft, auch ohne beißen!!) und die zunehmende selbstverständlichkeit und selbstbedienung mag ich nciht (mehr). ich will gerne noch mehr reduzieren und bin auch "neidisch" auf andere mütter, bei denen das problemlos klappt. habe aber angst, dass unsere bindung kaputt geht bzw. dem kleinen was fehlt. 1. wie gehe ich vor? 2. wieviele milchmahlzeiten braucht er noch? 3. wann brauchen babies nachts nichts mehr? 4. ab wann vollmilch? 5. kann ich nachts problemlos (karies...) eine säuglingsmilch füttern? achso, - letztens war ich weg (geburtstag abends), nur vier stunden, aber eben abends/nachts und habe meinem freund beauftragt, im notfall "pulvermilch" zu geben (hipp bio). das ende vom lied war (halbmilch mit reisflocken hat er bei großem hunger schon getrunken..obwohl ich sogar da war), dass er die milch nach einem tropfen ausgespuckt hat und sich nciht beruhigen ließ. gott sei dank war ich eine halbe stunde später zuhause, da lag er völlig fertig mit meinem mann im bett und meine theorie, dass er bei durst schon die milch trinken würde, war für die katz. stattdessen erwartete mich ein hungriges, müdes und dann sehr dankbares kind - und ich war wieder am zweifeln, ob es für IHN richtig ist.... fakt ist aber, dass ich das nicht mehr "ewig" machen will und ihn mit 12 monaten abgestillt haben möchte, weil ich eben wieder arbeite.... danke fürs lesen und hoffentlich antworten ;) erdnuss
Liebe erdnuss, Du fühlst dich erschöpft und müde und erhoffst dir vom Abstillen eine Erleichterung. Dieser Gedanke liegt bei einer stillenden Frau oft nahe, wird ihr doch von der Gesellschaft ohnehin meist eingeredet, dass das Stillen und vor allem das längere Stillen, eine Frau auslaugt. Doch in Wirklichkeit ist es nicht das Stillen, das die Frau erschöpft, es ist schlicht und ergreifend die Tatsache, dass Du einen der härtesten Berufe der Welt gewählt hast. Mutter sein ist ein 24 Stunden Job, sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr, ohne Urlaubsanspruch. Diese Arbeit ist anstrengend, auch wenn nicht gestillt wird. Im Gegenteil, durch das Stillen bekommt die Frau oft die Gelegenheit, sich auch am Tage einmal hinzulegen oder zumindest sich hinzusetzen, die Füße hoch zu legen und ein paar ruhige Minuten mit dem Kind zu verbringen. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Jede Familie muss für sich selbst ausprobieren, was am besten funktioniert, doch nach meiner Erfahrung ist es wenig sinnvoll zuerst das nächtliche Stillen ausfallen zu lassen. Günstiger ist es in den meisten Fällen zuerst das mittägliche Stillen einzuschränken und schließlich wegzulassen, dann das abendliche Stillen und zuletzt das Stillen in der Nacht. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Es ist so, dass bei Kindern, die allergisch vorbelastet sind (wo also Vater und/oder Mutter z.B. als Baby oder Kind selbst keine Kuhmilch vertragen haben), empfohlen wird, mit Kuhmilchprodukten zu warten, bis die Darmschleimhaut so gereift ist, dass sie nicht mehr alle Fremdeiweiße einfach passieren lässt. Das ist meist nach dem 1. Geburtstag der Fall. Kinder ohne Risiko können lt. vieler Experten (wie gesagt, es gibt immer auch andere Meinungen) bereits vorher Kuhmilch bekommen. Ich zitiere dir dazu mal aus "Stillen und Muttermilchernährung", einer Broschüre, die von der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZGA) herausegeben wird: Vollmilch in der Säuglingsernährung? In den letzten Jahren kam es vielfach zu Unsicherheit darüber, ob Vollmilch im ersten Lebensjahr gegeben werden kann. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand sollte Vollmilch als Muttermilchersatznahrung bzw. Flaschennahrung im ganzen ersten Lebensjahr nicht gegeben werden, da sie den Stoffwechsel des Säuglings belastet und im Vergleich mit Muttermilch oder industriell hergestellter Säuglingsmilch Defizite im Nährstoffgehalt aufweist (Koletzko, 1992). Gegen die geringen Mengen Vollmilch im Vollmilch Getreide Brei des „Ernährungsplans“ bestehen dagegen keine Bedenken (Kersting, 1997). Gegen Ende des ersten Lebensjahres, wenn die Still und Breimahlzeiten durch Mahlzeiten der Familienernährung abgelöst werden, kann der Säugling Vollmilch als Tassengetränk im Rahmen der Brot Milch Mahlzeiten erhalten (siehe Abbildung 1). Für allergiegefährdete Säuglinge sollten Zeitpunkt und Vorgehen bei der Einführung von Kuhmilch mit dem Kinderarzt besprochen werden. Wenn bei allergiegefährdeten Säuglingen auf Kuhmilch im zweiten Lebenshalbjahr noch verzichtet werden soll, kann für den Milch Getreide Brei anstatt der Vollmilch abgepumpte Muttermilch oder eine allergenreduzierte, so genannte HA Nahrung verwendet werden (FKE, 1998)." Die Milch soll in erster Linie den Calciumbedarf des Kindes decken, und liefert auch Proteine. Je nachdem, was ein Kind isst, kann es auch Calcium aus anderen Quellen erhalten (z.B. Brokkoli). Du merkst schon, die Entscheidung für oder gegen Kuhmilch kann ich dir nicht abnehmen. Wichtig ist jedoch, dass es keinesfalls rohe Milch (also direkt vom Bauern) ist sondern im besten Fall pasteurisierte Frischmilch mit vollem Fettgehalt. Weder Langzeitstillen noch nächtliche Stillen leistet entgegen der immer wieder geäußerten Meinung dem Karies keinen Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind, die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort geschluckt wird. Die Milch läuft aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillte Kinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens. Wenn Du dir nun aber für dich sicher bist, dass Du nachts nicht mehr stillen magst, dann wird das vermutlich nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen kannst Du dein Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Du der Meinung bist, dass das Stillen in der Nacht nun eingeschränkt wird, dass Du es aber weiterhin genau so sehr lieb hast, wie schon immer. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja in der ersten Zeit zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Mit Geduld, Ruhe und viel Liebe, werdet ihr das schaffen. LLLiebe Grüße Biggi
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