Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abstillen oder Tandemstillen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Abstillen oder Tandemstillen

Lisa.90

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Hallo! Mein Sohn ist 19 Monate alt. Eigentlich wird er mittags zum Schlafen, abends zum Schlafen und nachts nach Bedarf (0-5x) gestillt. Nun bin ich wieder (gewollt) schwanger in der 6. SSW. Zuerst war für mich klar, dass ich auf keinen Fall abstillen werde, auch wenn Arzt und Hebamme mir dazu raten. Nun mache ich mir seit einigen Tagen Gedanken darüber, wie es wird, wenn ich zur Geburt dann das erste Mal von meinem Sohn getrennt sein werde und er nicht zum Schlafen und Beruhigen gestillt werden kann. Außerdem habe ich Angst, dass die Zeit nach der Geburt sehr schwer wird, wenn ich 2 Kinder stille. Sonst dachte ich ans Tandemstillen immer positiv. Da er auch seit seiner Geburt den Schnuller nimmt, habe ich ihn jetzt seit 3 Tagen nur mit Schnuller und Kuscheln zum Schlafen gebracht. Er hat den ersten Tag ein bisschen gequengelt, aber nicht mal richtig geweint. Nun klappt es für ihn ganz gut. Er scheint das Stillen nicht zu vermissen. Nachts stille ich aber nach wie vor und wollte sehen wie es sich entwickelt. Nun bin ich aber seit ich tagsüber nicht mehr stille, nur noch traurig. Ich weine oft richtig viel deswegen. Eigentlich wollte und will ich noch gar nicht abstillen, denke aber das die bevorstehende Trennung vielleicht einfacher für ihn wird, wenn er nur mich vermisst und nicht auch noch das Stillen. Dazu kommt, dass ich mich gar nicht mehr über die neue Schwangerschaft bzw. auf das neue Baby freuen kann, weil ich das Gefühl habe, es nimmt mir alles weg und dass mein Sohn jetzt darunter leiden muss. Andererseits muss er ja auch gar nicht leiden, sondern nur ich?! Ich würde gerne weiterstillen, weiß aber nicht ob ich ihm das jetzt wieder so anbieten soll. Also danach gefragt hat er bisher nicht. Ich habe Angst es dann während meiner geburtsbedingten Abwesenheit zu bereuen weitergestillt zu haben und will das ja auch nicht nur für mich tun. Sollte ich ihn vielleicht einfach "groß" werden lassen und es so lassen wie es jetzt ist? Denken Sie das Stillen würde negativ zu meiner Abwesenheit beitragen? Eigentlich erhoffe ich mir, dass er mich ohne Stillen nicht so sehr vermisst. Beim Vater ist er aber auch noch nie eingeschlafen (im Familienbett). Ich hoffe Sie können mir einen Rat geben. Liebe Grüße


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Liebe Lisa.90, oft ist die Zeit des Loslassens eine Zeit, in der wir Mütter sehr sensibel sind. Bisher waren wir der Dreh- und Angelpunkt für unsere Kinder, nun merken wir, dass sie sich allmählich lösen, dass es auch ohne uns geht. In der Schwangerschaft bist du hormonell bedingt sowieso leichter am Wasser gebaut, daher wir deine Traurigkeit verstärkt. Es ist ok, dass du trauerst, denn das hilft dir zu sehen, dass dein Kleiner tatsächlich in der Lage sein wird, zu ertragen dass du zur Geburt nicht da, und auch danach nicht mehr zu 100% für ihn verfügbar sein wirst. Wenn du einen Schritt zur Seite trittst und euch beide von außen betrachtest kannst du vielleicht sogar Grund zur Freude und zum Stolz finden: Dein Sohn entwickelt sich genau so, wie es für die neue Familienzusammensetzung gut und wichtig ist. Lobe ihn dafür und finde einen neuen "Platz" für ihn als großen Bruder. Aber liebe auch deine Trauer, schimpf dich nicht innerlich dafür, denn sie zeigt, wie viel Liebe für deinen Großen in dir ist. Sei zuversichtlich: Sie geht nicht verloren, auch wenn ihr das Stillen nun beenden solltet. Nein, das Baby nimmt ihm nichts weg, es ist der normale Lauf der Dinge :-) Lieben Gruß, Kristina


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