Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen nach 1 Jahr

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Frage: Abstillen nach 1 Jahr

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Hallo, meine Tochter wird im Juli ein Jahr alt. Nachdem sie 6 Monate voll gestillt sind wir jetzt an dem Punkt angekommen, wo sie morgens gestillt wird, mittags ein Gläschen (Kartoffel-Gemüse-Fleisch) und einen Nachtisch (Obst) bekommt und abends einen Milchbrei mit Obst und vor dem Schlafen nochmal gestillt wird (und da trotz zuvor verabreichten gut sättigenden Brei - wie es so schön heißt - nochmals kräftig trinkt). Zwischenmahlzeiten gibt es sehr selten (wenn Oma da ist); ansonsten zwischendurch mal einen Keks etc.. An Getränken tagsüber 2-3 MAM-Becker Fencheltee mit einem Schuß Babyapfelsaft. Ich würde jetzt langsam aber sicher gerne mal komplett abstillen. Wie/in welchem Zeitraum mache ich das am Besten? Am Liebsten wäre mir ja erst mal abends die Brust wegzulassen aber ich denke da wird sie nicht schlafen ohne ihre geliebte Milch. Bekomme ich sie evtl. tagsüber so satt, daß sie abends hgar keine Milch mehr möchte, wenn ich nachmittags mal regelmäßig eine Zwischenmahlzeit (Obst-Getreide-Brei) füttere? Danke im voraus für einen Rat!!


Biggi Welter

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? Liebe Cordi, es geht hier nicht nur um den körperlichen Hunger, sondern um mehr. Ein Kind kann einen Brei und noch eine Scheibe Brot gegessen haben und hat anschließend dennoch das Bedürfnis nach der Brust, denn Stillen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Deshalb ist der Punkt „mehr Mahlzeiten" (es werden fünf Mahlzeiten für ein Kind in diesem Alter empfohlen) nur eine Seite. Ich werde Ihnen nun einige Methoden vorstellen, die sich beim Abstillen eines älteren Babys oder Kleinkindes bewährt haben: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Auch das Einbinden des Partners in das Abendritual kann sehr hilfreich sein. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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