Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen?! - Kind verweigert Flasche!!!!

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen?! - Kind verweigert Flasche!!!!

Mitglied inaktiv

Hallo, ich bin seit 2 Wochen dabei, unseren 7 Monate alten Sohn von der Brust zu entwöhnen. Letzte Woche habe ich die Nachmittags-Brust weggelassen, in dieser Woche lasse ich die Still-Mahlzeit am Mittag aus. Ich fange jetzt schon langsam an ihn abzustillen, da ich bald wieder arbeiten gehe. Es tut mir zwar unendlich leid, zu sehen, wie er nach der Brust weint und sich immer wieder an mich ankuschelt und sucht... Viel größer aber ist das Problem, daß er keine Flasche nimmt, weder normale Nuckelflasche noch Trinklernflasche. Ich übe jeden Tag mit ihm, aus der Flasche zu trinken, mit abgepumpter Muttermilch, Saft und Tee. Sobald er die Flasche nur sieht, preßt er den Mund zusammen, wehrt die Flasche mit den Händen von sich, weint und dreht sich weg. Es ist jedesmal ein Kampf und das tut mir noch viel mehr leid, ihn so zu quälen. Aber er muß doch etwas trinken, vor allem weiterhin Milch, oder? Wie viel Milch braucht ein Kind in dem Alter noch? Bisher hat er immer nur Muttermilch zum Trinken bekommen, an der Brust, was anderes habe ich ihm zwischendurch nie gegeben, weil meine Hebamme damals sagte, es würde an Flüssigkeit ausreichen, nur zu stillen. Ich bin sehr ratlos, wie ich ihm die Flasche noch schmackhaft machen könnte, denn ein Zurück zur Brust gibt es sicherlich nicht mehr, da die Milch nun bestimmt immer mehr zurückgeht, oder? Ich hab jedenfalls das Gefühl. Meine Regelblutung habe ich auch schon bekommen. Vielleicht haben Sie ja einen Rat, was ich machen könnte. Mache mir totale Sorgen!!!!


Biggi Welter

Biggi Welter

Liebe tommyly24, wenn Sie es möchten, können Sie Ihr Kind wieder vermehrt stillen und so die Milchmenge steigern. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Das ist bei Ihnen nicht mehr der Fall und Ihr Kind braucht zusätzliche Flüssigkeit. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Könnte ich dem Kleinen denn morgens auch flüssigen Milchbrei zum Löffeln geben oder muß er unbedingt Milch trinken? Damit hätte er doch auch seine Milchmahlzeit, oder? ....


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