Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abpumpen

Frage: Abpumpen

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Hallo! Ich schreibe zum ersten Mal hier (habe aber schon einiges gelesen) und hoffe, von Ihnen HIlfe zu bekommen. Mein Sohn ist nun fast 9 Wochen jung (drittes Kind aber erstes Stillkind) und wird voll gestillt. Am Anfang hatten wir einige Probleme zu bewältigen: fing an mit zuviel Gewichtsabnahme, keine Zunahme trotz reichlich Milch, Krankenhaus mit verdacht auf Trinkschwäche, Stillen plus abpumpen damit er zunimmt, wunde blutige Brustwarzen usw.....Die rechte Seite ist und bleibt wohl unsere Schwachstelle - dort ist das Ansaugen oftmals nicht sehr angenehm (es kommt auch mal vor, dass es wehtut). Ich und auch unsere Osteopatin sind der Meinung dass es wohl an seiner Kopfschiefhaltung liegt und hoffen, dies bald behoben zu haben Ich habe durchgehalten und mein Sohn hat dann auch gut angefangen zu trinken und nimmt mittlerweile super zu. Nun zu meinen Fragen: Am Ende des Monats beginnt mein Rückbildungskurs ohne Kinder und ich möchte meinem Mann gerne einen kleinen Vorrat an Milch da lassen, damit er den Kleinen abends ins Bett bringen kann. Meine Hebamme meinte auf Grund unserer Vorgeschichte solle ich dies nicht tun. Außerdem könnte und MUSS er mind. zwei Stunden zwischen den Mahlzeiten aushalten. Aber gerade abends kommt er manchmal schon nach einer Stunde wieder. Ich hätte also keine ruhige Minute. Es wäre sehr nett, wenn ihr mir erklären könntet wie ich am besten vorgehe: immer ein bisschen an einer Seite, oder einmal am Tag komplett leer, wieviel Tage müsste ich sammeln, muss ich einfrieren, kann ich mehrere kleine Portionen in einer Flasche sammeln???? Wie ihr seht, bin ich ein totaler Neuling auf diesem Gebiet und bin total auf euch angewiesen. Mein Sohn trinkt übrigens immer nur an einer Seite. Ich freue mich auf eure Antwort... LG und schönes Wochenende Daniela


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Liebe Daniela, oh je, da habt ihr schon eine schwere Zeit hinter euch! Vor diesem Hintergrund halte ich es auch für "gefährlich", jetzt zur Flasche zu greifen. Ist es denn nicht möglich, dass du einen anderen Rückbildungskurs besucht, vormittags vielleicht, und bei dem du deinen Sohn mitnehmen kannst? Wenn es gar nicht anders geht, dann solltet ihr probieren, das Trinken aus der Flasche wenigstens zu erschweren. Wähle dazu einen Schnuller mit dem kleinstmöglichen Loch und bitte deinen Mann, die Flasche möglichst waagerecht zu halten, gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Der Sauger sollte so tief im Mund sein, dass die Lippen des Kindes die Basis des Saugers, ganz ähnlich wie die Brust, umschließen. Wenn das Baby beim Füttern möglichst im 45 Grad Winkel gehalten wird, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern! Was mich irritiert ist die Aussage, er müsse mind. zwei Stunden zwischen den Mahlzeiten aushalten. Warum das denn?? WIe du sagst, gerade in den Abendstunden tendieren viele Babys zum so genannten Clusterfeeding, Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Warum sollte das verhindert werden? Jetzt aber zu deiner Frage des Abpumpens: DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst. Lieben Gruß, Kristina


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