Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, leider muss ich ab Mitte Oktober wieder arbeiten (ist hier in Spanien leider so), meine Tochter ist dann genau 5 Monate alt. Natürlich möchte ich sie mindestens bis zum 6. Monat voll stillen. Nun meine Fragen: Wann pumpe ich am besten ab (nach oder zwischen den Mahlzeiten) und wieviel? Wie wird die eingefrorene Milch aufgewärmt? Und welche Temperatur soll sie haben? Was ist wohl besser, morgens oder nachmittags zu arbeiten? Nachmittags wäre es bis 22h, ich könnte sie dann vor dem Schlafen nicht stillen, jedoch hätte es den Vorteil, dass sie nicht so lange in die Kita müsste. Wenn ich morgens arbeite, wäre sie 8 Stunden in der Kita. Meine Sorge ist, dass meine Tochter kein Fläschchen nimmt. Möchte man ihr Tee geben, muss das mit dem Löffel geschehen, ich glaube, sie weiss mit der Flasche nichts anzufangen. Gibt es da einen Trick? Muss Fläschchen sein, oder kann man es direkt mit einer Trinktasse versuchen? Entschuldige bitte die vielen Fragen... Liebe Grüsse, Kristine
? Liebe Kristine, es lässt sich nicht pauschal sagen, welche Arbeitszeit günstiger ist, denn jede Form hat Vor- und Nachteile und Du musst selbst für dich und deine Familiensituation erkennen, was für euch die meisten Vorteile bietet. Dein Kind braucht jetzt keinen Tee und es gibt auch keinen Grund, dass Du jetzt anfängst, sie an die Flasche zu gewöhnen. Es muss noch nicht einmal sein, dass sie aus der Flasche trinkt, wenn Du anfängst zu arbeiten, denn sie kann abgepumpte Milch statt aus einer Flasche auch aus einem Becher (muss kein so genannter Trinklernbecher sein) trinken. Das ist gar nicht schwierig. Den idealen Zeitpunkt zum Abpumpen gibt es nicht. Auch hier muss jede Frau ausprobieren, was bei ihr am besten funktioniert. Beim ersten Abpumpversuch ist es normal, wenn gar nicht kommt und wenn es beim zweiten Mal 5 ml sind, dann ist das schon gut. Es gibt allerdings auch Frauen, die trotz absolut reichlichem Milchangebot nicht erfolgreich pumpen können. Für diese Frauen kann das Handausstreichen die bessere Wahl sein. Generell sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand nehmen, ohne dass sie eine ausführliche Pumpberatung erhalten hat. Pumpen muss gelernt und geübt werden und dann kommt es auch noch auf die verwendete Pumpe an, denn da gibt es sehr große Unterschiede. Abgesehen davon ist es nicht sinnvoll zu große Mengen auf einmal abzupumpen (wenn es darum geht zwischendurch etwas Milch für einen Vorrat zu pumpen), da dadurch massiv in das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage eingegriffen wird. Besser ist es immer wieder eine kleinere Menge (so 30 bis 50 ml) abzupumpen und zu sammeln. Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel `Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der MahlzeitenA abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen und der eine Säugling braucht zum guten Gedeihen etwas mehr, der andere etwas weniger. Erhält ein Kind regelmäßig abgepumpte Milch, bekommt man nach einiger Zeit einen Erfahrungswert, wieviel das Kind trinken mag. Bis dahin ist es sinnvoll, dem Kind keine zu großen Mengen auf einmal anzubieten, da Reste nicht aufgehoben werden dürfen. Muttermilchreste dürfen nicht nochmals erwärmt werden, sondern sie müssen weggeworfen werden. Kleine Mengen können schnell aufgetaut und erwärmt werden und es ist besser nochmals einen Nachschlag aufzuwärmen als kostbare Muttermilch wegzuwerfen. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch 24 Stunden bei 15 C (Hamosh 1996)$ 10 Stunden bei 19 bis 22 C (Barger und Bull 1987) 4 bis 6 Stunden bei 25 C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch 8 Tage bei 0 bis 4 C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls die Muttermilch in Kunststoffbeuteln eingefroren wird, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Muttermilch kann in Glas oder Kunststoffflaschen eingefroren werden, dabei sollte beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz bleiben, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Das war jetzt noch ein Schnellkurs über das Abpumpen, die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Ich hoffe, dir damit weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank, eine grosse Hilfe!
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