Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abpumpen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abpumpen

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich muss bald zum Zahnarzt und werde dann einen Tag nicht stillen können wegen der Betäubungsspritze. Nun wollte ich anfangen abzupumpen und die Milch einzufrieren. Meine Frage ist wieviel eine Milchmahlzeit ist. Meine Tochter ist jetzt 6 Monate. Vielen Dank und viele Grüße Melanie


Biggi Welter

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Liebe Melanie, diesen Aufwand können Sie sich sparen. Eine Zahnarztbehandlung und auch das Ausbohren einer Amalgamfüllung oder auch die Behandlung oder Entfernung eines Weisheitszahnes mit Betäubung erfordert KEINE Stillpause und auch kein Abpumpen und Verwerfen von Milch. Ich zitiere Ihnen aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: "Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Abschnitt 4.4.10.). ... Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994). Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. ... Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich." Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt (nicht mit der Helferin) darüber, dass sie noch stillen, damit er Bescheid weiß. Wenn Sie sich trotzdem einen Milchvorrat anlegen möchten, gilt folgendes. Eine Formel "Gewicht des Kindes geteilt durch sechs und das wiederum geteilt durch die Zahl der Stillzeiten" gibt es nicht. Da sich nur schwer vorhersagen lässt wie viel ein Baby bei einer Mahlzeit trinken wird, empfiehlt es sich die Milch in kleinen Portionen von etwa 60 ml einzufrieren. Diese kleinen Portionen sind schnell aufgetaut und es bleibt kein so großer Rest, der weggeworfen werden müsste. So lange das Baby trinkt, ist es auch hungrig, denn Babys haben da noch ein sehr gutes Gefühl dafür und mit Muttermilch kann ein Baby nicht überfüttert werden. Wenn ein Kind häufiger mit abgepumpter Milch gefüttert wird, lässt sich meist ein Erfahrungswert erkennen, nach dem sich der Babysitter in etwa richten kann. Ich wünsche Ihnen einen nicht allzu unangenehmen Zahnarztbesuch. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallöchen, Du kannst ganz normal weiter stillen, den Stress mit dem Pumpen würde ich mir sparen. LG Steffi


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