Mitglied inaktiv
Hallo Biggi Vor vier Wochen kam unser Kleiner zur Welt und ich stille ihn voll. Da er sehr unregelmässig trinkt (d.h. er hat Tage, an denen er sehr viel trinkt und dann wieder solche, wo er mit einer kleinen Menge zufrieden ist), möchte ich Milch abpumpen, damit die Milchmenge immer etwa gleich bleibt. Allerdings möchte ich noch darauf verzichten, ihm die Muttermilch in der Flasche zu geben. Wie lange ist sie haltbar? Und was für eine Pumpe können Sie empfehlen? Ich möchte keine elektrische. Schon jetzt vielen Dank für Ihre Antwort. Christine
? Liebe Christine, Schwankungen im Stillverhalten und auch in der Milchmenge sind normal und verlangen üblicherweise kein Eingreifen und damit auch kein Abpumpen „damit die Milchmenge gleich bleibt". Ja, Sie werden durch das Pumpen auch nicht erreichen können, dass die Milchmenge gleich bleiben wird. Wenn Sie dennoch pumpen wollen, sollten Sie sich unbedingt zuvor an eine Stillberaterin wenden. Keine Frau sollte eine Pumpe in die Hand bekommen ohne vorherige ausführliche Pumpberatung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl und Kanton angeben, suche ich Ihnen gerne eine schweizer Kollegin heraus. Welche Pumpe empfehlenswert ist, hängt davon ab, wie oft und zu welchem Zweck die Pumpe benötigt wird. Für ein gelegentliches Abpumpen, weil die Frau zum Beispiel ein oder zwei Mal die Woche ein paar Stunden von ihrem Kind getrennt ist, kann eine Handpumpe absolut ausreichen (hier empfehlen sich die Modelle von Ameda und Medela, die etwa 25,00 € kosten oder auch die Avent Isis, um die 50,00 €). Bitte niemals die Modelle mit Gummiball verwenden. Es gibt aber auch Frauen, die Vollzeit arbeiten, ihr Baby ausschließlich mit Muttermilch ernähren und immer nur eine Handpumpe verwenden. Will die Frau häufiger und regelmäßig abpumpen, ist eine elektrische Pumpe anzuraten. Da gibt es unterschiedliche Modelle. Bei den Pumpen, die sowohl am Netz als auch mit Batterie betrieben werden können, habe ich gute Erfahrungen mit der MiniElectricPlus von Medela und der Lactaline, das ist die Pumpe in dem „Stilset mobil" von Ameda (jeweils um die 110,00 €) gemacht. Mit diesen beiden Pumpen ist es auch möglich ein Doppelpumpset zu verwenden. Von Medela gibt es dann noch die PumpInStyle, das ist eine größere Pumpe für den Privatgebrauch, die allerdings schon etwa 260,00 € kostet. Die großen, vollautomatischen Kolbenpumpen, die vor allem in den Kliniken verwendet werden und auch im Verleih erhältlich sind kosten zwischen 500 und 1500 € (im Verleih um die 1,50 €/Tag) und sind vor allem dann angesagt, wenn eine Frau die Milchproduktion mit der Pumpe aufbauen und über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten muss (z.B. nach einer Frühgeburt). Das Zubehör muss bei einer Mietpumpe immer gekauft werden, dabei ist es sinnvoll sich gleich das Zubehör zum Doppelpumpen anzuschaffen. Bei einer medizinischen Indikation kann der Frauenarzt oder Kinderarzt ein Rezept für eine Pumpe + Zubehör ausstellen, dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Miete und das Zubehör. Berufstätigkeit zählt nicht als Indikation. Generell habe ich bei den elektrischen Pumpen die besten Erfahrungen mit den Firmen Ameda und Medela gemacht. Die Avent-Isis wird von den meisten Frauen auch als sehr angenehm empfunden, ist aber relativ teuer für eine Handpumpe, eventuell gibt es sie aber auch gebraucht Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
hallo, ich habe einige pumpen ausprobiert und die einzige mit der ich wirklich klarkomme und von der meine brustwarzen nicht schmerzen ist die avent isis, das ist eine mechanische pumpe. nur als empfehlung. alles gute!
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Deinen Tipp. Ich habe mir heute eine Avent Handpumpe angeschaut. Weiss aber nicht mehr ob es die Isis war. Werde aber bald nochmals vorbeischauen. Danke und tschüss Christine
Mitglied inaktiv
so, ich hab dir nochmal eine von biggis antworten aus dem archiv kopiert, ich denke da steht alles drin was man wissen muß. viel glück! .................................. Generell sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand nehmen, ohne dass sie eine ausführliche Pumpberatung erhalten hat. Pumpen muss gelernt und geübt werden und dann kommt es auch noch auf die verwendete Pumpe an, denn da gibt es sehr große Unterschiede. Wenn Sie einen Vorrat anlegen wollen für Unternehmungen ohne Kind können Sie jeden Tag ein oder zwei Mal etwa 30 ml abpumpen und diese Mengen einfrieren. Auf diese Weise haben Sie rasch einen Vorrat und greifen nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Sie sollten allerdings Muttermilch immer nur gekühlt transportieren und dann bei Bedarf erwärmen. Wenn Sie mit dem Kind zusammen unterwegs sind, ist es am einfachsten, es anzulegen, wenn es Hunger hat. Falls Sie abgepumpte Milch geben, müssen Sie ja sonst anschließend Ihre Brust abpumpen und das ist schon sehr umständlich. Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls die Muttermilch in Kunststoffbeuteln eingefroren wird, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Muttermilch kann in Glas oder Kunststoffflaschen eingefroren werden, dabei sollte beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz bleiben, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Am einfachsten ist es, wenn Sie die Milch gleich in die Flasche, in der Sie sie aufbewahren wollen abpumpen, so vermeiden Sie das Umschütten, bei dem Milch verschüttet und verunreinigt werden kann. So, das war jetzt ein Schnellkurs über das Abpumpen, die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Ich hoffe, damit Ihre Fragen beantwortet zu haben, wenn noch etwas offen geblieben ist, einfach nochmals fragen.
Mitglied inaktiv
Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Ich werde wohl auf's Abpumpen verzichten - vorläufig jedenfalls. Und falls ich mich doch dafür entscheide, werde ich mich mit der Stillberatung im Triemli-Spital, Zürich in Verbindung setzen. Vielen Dank und freundliche Grüsse Christine
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