Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abpumpen klappt nicht!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abpumpen klappt nicht!

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, dank Dir stille ich meine Tochter Fiona (17 Wochen)nun trotz anfangs superwunder Warzen schon über 4 Monate lang. Nochmal danke! Inzwischen hat sich herausgestellt, daß sie ein sehr zufriedenes Baby ist. Nun nähert sich wieder der monatliche Mütter-Spieleabend der Spielgruppe meines Sohnes. Bisher hatte ich Fiona immer mitgenommen, sie braucht aber jetzt doch Ruhe zum Einschlafen, weshalb ich sie gern bei ihrem Papa lassen würde - vorm Weggehen nochmal stillen und dann reicht es normalerweise bis zum frühen Morgen. Ein bißchen Milch hätte ich aber doch gern in Reserve, nur zur Vorsicht. Bisher hatte ich nicht abgepumpt -war ja nicht nötig, außerdem hatte ich Angst vor einer Saugverwirrung. Eben habe ich versucht, etwas abzupumpen, aber es kam kaum etwas, weniger als 20 ml. Bei meinem Sohn hatte es immer wunderbar geklappt, in Windesleile hatte ich 50-100 ml beisammen. Wieso klappt es jetzt bloß nicht - habe ich zu spät angefangen mit dem Abpumpen? Kannst Du uns vielleicht weiterhelfen? Liebe Grüße aus Düsseldorf Kirsten


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Liebe Kirsten, wie schön, dass es so toll klappt mit dem Stillen! Abpumpen ist eine Technik, die erlernt und geübt werden muss. Sei also nicht enttäuscht, wenn zunächst keine oder nur sehr wenig Milch abgepumpt werden kann, auch wenn das früher toll geklappt hat. Welche Pumpe verwendest Du denn? Ich gebe dir jetzt ein paar Tipps zum Abpumpen: Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist neben einer Pumpe, die zu dir passt, das Auslösen des Milchspendereflexes. Eine Pumpe ist eine Maschine und nicht deine weiche, kuschelige und wohlriechende kleine Tochter. Sie löst nicht die gleichen Gefühle in der aus wie dein Baby und dein Körper muss erst lernen auf die Pumpe mit einem Milchspendereflex zu reagieren. Um den Milchspendereflex auszulösen, kannst Du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann deinen Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch dir helfen: Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Du duschst warm. Da Wärme entspannend wirkt, solltest Du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Du angespannt bist. Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um deinen Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, solltest Du versuchen, das Saugverhalten deines Babys an der Brust nachzuahmen. Du wirst nicht alle o.g. Vorschläge verwirklichen können, such dir das aus, was Du für dich als angenehm und gut empfindest. Es gibt auch Mütter, die ganz auf eine Pumpe verzichten und statt dessen lernen, wie Milch von Hand ausgestrichen werden kann. Das Handausstreichen ist eine Technik, die bei manchen Müttern sogar effektiver ist, als eine Pumpe und zudem den Vorteil hat, dass Du kein Zubehör außer einem Auffangbehälter brauchst. Eine Beschreibung findest Du in dem Infoblatt „Die Marmet-Technik“ das Du bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin beziehen kannst. Besser ist es allerdings, wenn Du dir das Ausstreichen zusätzlich von einer erfahrenen Stillberaterin zeigen lässt. Gerne schreibe ich dir auch ausführlicher dazu, wenn Du das möchtest. Ich hoffe, der lange Text hat dich nicht erschreckt. LLLiebe Grüße Biggi


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hallo liebe Biggi, ich bin zur Zeit auf der Suche nach einer guten elektrischen milchpumpe. Welche Marke können Sie mir empfehlen. Solche wie Medela kann man sich ja nur leihen( denn sie sind so teuer), aber ich möchte mir eine kaufen, denn bald bin ich im Ausland und weiß nicht, wie es mit krankenversicherung in der ersten zeit ist. LG Faryaneh


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

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