Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Schwester hat für mich letzte Woche schon einmal eine Frage gestellt und Sie haben mich daraufhin zurückgerufen- ein Telefonat, dass mir sehr geholfen hat. Leider weiß ich gerade wieder nicht, was ich tun soll. Nochmals kurz mein damaliges und leider immer noch vorhandenes Problem: mein Sohn, heute 3 Wochen alt, hatte bis letzten Freitag über 7 Tage nicht mehr zugenommen, allerdings sein Geburtgewicht wieder knapp erreicht (3760 g bei 56 cm); meine Hebamme hatte gemeint, das wäre gar kein Problem, WENN, dann solle ich PRENAHRUNG mit FLASCHE zufüttern. Ich habe eine Stillberaterin vor Ort hinzugezogen, die im Hausbesuch feststellte, dass der Kleine nicht richtig saugt und nur selten schluckt- in 1 Stunde hat er nur 50 ml getrunken; nur nachts trinkt er ein wenig zügiger, kräftiger und mehr, aber den Tag über insg. zu wenig, obwohl STÄNDIG an der Brust, eine Pause zwischen den Stillphasen gibt es nicht wirklich (wobei ich ihn am Anfang nach 2 Stunden immer mal wieder abgedockt habe für 1 Stunde). Die Beraterin hat mir Tipps gegeben (Muskelstimulation, Saugen am Kinn unterstützen, ...) und meinte, wenn es nicht "besser" wird, solle ich ABPUMPEN und dann mit FLASCHE zufüttern. Nun weiß ich ja, dass das zu einer Saugverwirrung führen kann. Beides war mir also nicht geheuer. Im Telefonat mit haben Sie mir empfohlen, zunächst Dauerstillen zu probieren, also auch nicht abdocken sondern “Stilltage” einlegen. Leider hat das nicht geholfen- er hat bis heute, fast eine Woche später, immer noch nicht zugenommen (bzw. bis Montag 30 g und die hat er bis heute wieder abgenommen). In diesem Fall meinten Sie solle ich abpumpen und mit ALTERNATIVEN Hilfsmitteln füttern, was ich seit heute nun versuche. Aber mit einem Löffel, den ich nun einfach mal ausprobiert habe, klappt das gar nicht, da kommt weit über die Hälfte wieder heraus. Kann ein 3 Wochen alter Säugling schon mit diesem "Becher" trinken, von dem ich mal gehört habe? Ich habe in meiner und seiner Verzweiflung dann das Brusthütchen, das ich verwende, einfach in seinen Mund gesteckt und die Milch oben hineingeleert- das war gewiss auch sehr wenig sinnvoll, da er dazu gar nicht wirklich saugen musste, aber er schien so ausgehungert... Wie soll ich denn weiter verfahren? Becher? Löffel? DOCH Flasche? Und wie viel soll ich zusätzlich abpumpen? Bei meinem ersten Pumpversuch (hat allerdings lange gedauert) habe ich insg. ca. 110 ml bekommen, wovon mein Sohn durch den Verlust beim Löffeln nur ca. 50 ml geschluckt hat (ca. 20 mit Löffel, 30 durch das Hütchen). Ich will eigentlich schon lieber das meiste an der Brust füttern... aber wann höre ich damit auf und gebe ihm doch das Abgepumpte? Hui, das ist nun lang und evtl. ein wenig verworren geworden- ich hoffe, man versteht mein Anliegen dennoch. VIELEN DANK im Voraus für die Antwort- es ist echt klasse, dass es diese Möglichkeit des Fragen-Stellens hier gibt, und v.a., dass man so kompetente und hilfreiche Antworten bekommt!!! Lieber Gruß, Elena
Liebe Elena, im Moment würde ich auf alle Fälle zufüttern und durch Abpumpen versuchen, die Milchmenge zu steigern. Sie können mit der Becherfüttern beginnen, allerdings wäre das Brusternährungsset in Ihrem Fall sicherlich auch eine gute Alternative. Mit dem Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt, so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche - je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Allerdings bei der Verwendung eines Brusternährungssets wirklich die Unterstützung einer kompetenten Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an deiner Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst müssen Sie das Zubehör selbst zahlen). Gerne können wir auch noch einmal telefonieren, wenn Sie möchten! LLLiebe Grüße, Biggi
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