Ingi74
Hallo liebes Stillteam, bei mir wirkt nach 22 Monaten immernoch die Stilldemenz ;), daher mal eine Frage an euch für eine Bekannte, die eine 3-4 Wochen alte Tochter hat. Das Mädel schreit abends ziemlich pünktlich für längere Zeit. Nun ist die Mutter schon ganz wirr und traut sich nicht, dies und das zu essen. Die Antwort zu der Ernährung der Mutter habe ich hier beim Suchen schon gefunden, dies nur der Vollständigkeit halber. Eine andere Bekannte meinte nun, sie habe mal irgendwo gelesen, dass dieses Schreien auch der Rhythmus des Babys aus dem Mutterleib sein könne. Viele ungeborene Babys werden ja besonders abends munter, wenn die Mama zur Ruhe kommt. Dieses sei die Fortsetzung davon. Habt ihr hierzu irgendwelche Erfahrungen und/oder Studien/Quellen, die das bestätigen oder widerlegen? Logisch hört es sich ja irgendwie an, auch wenn Babys ja eigentlich keinen Rhythmus haben ;) Viele Dank und herzliche Grüße Inga
Liebe Inga, das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann „über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen. Ein weiterer Punkt ist der Prolaktinspiegel der Mutter. Damit Milch gebildet wird, braucht die Frau (vor allem in den ersten Wochen der Stillzeit) eine gewisse Prolaktionausschüttung, die durch das Saugen des Kindes angeregt wird. Das „Marathonstillen" am Abend sorgt dafür, dass die Prolaktinausschüttung angeregt wird und dem Kind dann im weiteren Verlauf genügend Milch zur Verfügung steht. Babys in diesem Alter haben oft eine geradezu „klassische“ Unruhephase am Abend. Nicht immer ist Stillen dann die Lösung. Diese unruhige Zeit ist so verbreitet, dass es im englischen Sprachraum sogar einen Ausdruck dafür gibt: Omastunde, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für deine Freundin und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht kann sie dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für sich tun. Bei den meisten Babys legt sich dieses Verhalten Gott sei Dank, wenn sie etwa drei Monate alt sind. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr sie versucht das Kind zu beruhigen und je hektischer sie wird, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer : ). Ich hoffe, das hilft ein wenig weiter! LLLiebe Grüße, Biggi
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