Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abendbrei und mehr

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Abendbrei und mehr

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Ich nochmal... Meine Kleine ist jetzt 7 1/2 Monate alt und bekommt mittags vor dem Stillen Gemüsebrei.Nun wollte ich mit dem Abendbrei anfangen. In den Gläschen, die es zu kaufen gibt, ist Zucker bzw. Folgemilch enthalten. Ich habe gelesen, dass Folgemilch unnötig bzw. gar nicht so gut für´s Baby ist... Kann ich diesen Brei trotzdem Füttern, oder sollte ich bei Banane oder anderem Obst bleiben? (Macht Obst richtig satt?) Meine Mam sagt, ich sei übervorsichtig, was das Füttern angeht. Ich achte, wenn ich ein Gläschen kaufe, sehr auf die Zutaten. (kein Zucker, kein Salz nur eine neue Zutat pro Woche...) Hat sie recht? Außerdem frage ich mich, wie das mit unserer Stillerei weitergehen soll... Bastienne muß mit 14 Monaten leider schon in die KITA, da bin ich ja nicht da um sie nach den Mahlzeiten noch zu stillen... Sollte ich da schon vorher das Stillen reduzieren, damit der Abschied nicht all zu schwer fällt? Frühs und abends ist das Stillen ja dann kein Problem. Dann noch eine Frage zum Schluss: Mein Mann verliert langsam die Nerven, weil die Kleine nachts 3x gestillt werden möchte. Er möchte allerdings auch nicht, dass sie bei uns im Bett schläft...(sonst ist er ganz in Ordnung ;o) ) Er hat von diesen Schlaftrainingsprogrammen gehört. Ich halte nicht viel davon, wenn die Kleine meine Nähe möchtet, soll sie sie doch bekommen, oder? Oder sind diese Programme doch nicht so schlecht, weil die meisten Kinder ja dann wirklich schlafen...?! Sorry für die vielen Fragen LG und vielen Dank, Steff mit Bastienne


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Liebe Steff, ich persönlich finde nicht, dass Du übervorsichtig bist. Dein Kind braucht noch keinen Zucker, auch kein Salz oder auch Folgemilch. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Du kannst also ruhig einen Obstbrei anbieten und dann noch stillen. Bastienne ist gerade sieben Monate alt und im Moment brauchst Du das Stillen sicherlich noch nicht einschränken. Es dauert noch so lange, bis der Kleine in die KITA geht, bis dahin kann es sein, dass er von ganz alleine weniger trinkt. Wenn nicht, kannst Du vier Wochen vor Arbeitsbeginn immer noch damit anfangen. Es ist bei den Meinungen rund um das Thema Schlaf nicht anders als bei anderen Themen: es gibt immer unterschiedliche Meinungen. Es ist allerdings nicht ungewöhnlich, dass ein Baby in diesem Alter nachts oft aufwacht und dann Trost, Ruhe und Geborgenheit an der Brust sucht. Dies ist keine "schlechte Angewohnheit" sondern ein Bedürfnis des Menschenbabys (und auch noch des Kleinkindes). Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und lass dein Baby Baby sein. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. Zu dem Buch "Jedes Kind kann ..." hänge ich dir eine Buchbesprechung von einer Stillberaterinnen Kollegin aus Hamburg an. Ich denke, sie schreibt recht deutlich, was von dieser "Methode" zu halten ist. Liebe Grüße Kristina "Jedes Kind kann schlafen lernen" von A. Kast Zahn und H. Morgenrot ISBN 3 9804493 0 0 DM 29,80 / ÖS 215,00 / SFR 29,80 Dieses Buch ist eine traurige Widerspiegelung unserer Gesellschaft im Umgang mit den Kindern. Keine Familie wird gefragt, wie liebevoll sie mit den Bedürfnissen ihres Säuglings umgeht. Im Gegenteil, wenn das Baby gerade wenige Wochen alt ist, kommt die scheinbar wichtigste Frage: "Schläft es schon durch?" Für alle Eltern, die diese Frage mit "nein" beantworten müssen, stellt sich sofort die nächste Frage: "Was haben wir falsch gemacht?" Die ersten sechs Monate darf ein Kind nachts noch wach werden, aber dann muß es durchschlafen. So suggeriert es dieses Buch. Richtige Erkenntnisse über den kindlichen Schlaf werden mit Behauptungen vermischt: Kinder müssen ganz alleine einschlafen - ohne Mutterbrust, ohne die Eltern im Zimmer, ohne Schnuller und vielleicht auch noch ohne Schmusetier. Sie haben anscheinend keine Bedürfnisse (zu haben). Denn alles muß beim Aufwachen genauso vorgefunden werden - so die Autoren -, wie beim Einschlafen: die Brust würde aber weg sein, auch die Eltern würden nicht mehr im Zimmer neben dem Bett stehen, der Nuckel könnte aus dem Mund gerutscht und das Plüschtier vielleicht aus dem Bett gefallen sein. Deshalb darf auch nichts davon als Einschlafhilfe verwendet werden. Es kann natürlich sein, so meine ich, daß ein Kind, was so allein ist, auch schnell wieder in den Schlaf kommt, um dieser schrecklichen Situation zu entfliehen. Ist es das, was wir wollen? Die nächste fragwürdige Behauptung diese Buches: Kinder scheinen auch in den ersten Jahren ein Zeitgefühl zu haben. Denn es wird empfohlen, das Kind kontrolliert eine bestimmte Zeit (3, 5, 7, 10 Minuten) schreien zu lassen? Oder steht das deshalb so in dem Buch, weil es uns Eltern leichter fällt, das Kind schreien zu lassen, wenn wir nach einer bestimmten Zeit wieder zu ihm gehen dürfen? Ich denke, auf alle Fälle haben Kinder, die jünger als drei Jahre sind, kein Zeitgefühl. Selbst eine Minute kann für sie eine Unendlich keit sein. Oft klappt das Ein und Durchschlafen aber mit dieser Methode. Hat das Kind doch schlafen gelernt? Meiner Meinung nach hat es zumindest etwas anderes gelernt: Mir kann es schlecht gehen, und ich kann schreien: es kommt doch keiner. Es wird in einen depressiven und traumlosen Tiefschlaf fallen. Das bedeutet auch den Verlust des Urvertrauens mit Auswirkungen bis in das Erwachsenenalter. Sollte dies vielleicht ein Grund für die vielen Schlafstörungen in unserer Generation oder der unserer Eltern sein? \plain"Jedes Kind kann schlafen lernen" - ich meine: jedes Kind lernt schlafen. Und zwar dann, wenn es für das jeweilige Kind der richtige Zeitpunkt ist. Bis dahin brauchen die Kinder Begleitung in den Schlaf. Noch immer wissen wir nicht genau, was beim Einschlafen passiert, was sich in unserem Gehirn abspielt, daß wir am nächsten Morgen regeneriert aufwachen. Wir können unsere Gedanken bahnen, indem wir beim Einschlafen an beruhigende Dinge denken. Ein Kleinkind kann das jedoch nicht. Es ist auch nicht möglich, mit Absicht immer zu einer bestimmten Zeit wach zu werden. Wäre es so, bräuchte man keine Wecker auf dieser Welt. Natürlich benötigen viele Eltern Rat, Unterstützung und Begleitung, wenn sie ein schlecht schlafendes Kind haben. Aber ich bezweifle, daß dieses Buch diesen Eltern auf Dauer ernsthaft helfen kann. Einige Beispiele aus dem Buch sollen das deutlich machen: 1. "Erfahrungen aus der Kinderarzt Praxis" (Seite 12) Die Eltern schlafen mit ihren Zwillingen in einem Raum und müssen jeden Abend für die Nacht 17 Fläschchen fertig machen. - Wie schrecklich, vielleicht hätte es geholfen, ein Familienbett zu organisieren? 2. "Welche Probleme können auftreten?" (Seite 90): Das Kind von 12 Monaten erbricht, um seine Eltern zu erpressen. - Welche massiven Störungen in der Eltern Kind Beziehung müssen vorliegen, wenn ein Kind in dem Alter dazu in der Lage sein sollte? Dieses Buch allein kann den Eltern aus dieser Situation bestimmt nicht heraushelfen. 3. "Schmerzen" (Seite 140): Es wird den Eltern empfohlen, dem Kind zum Einschlafen ein Fieberzäpfchen zu geben. Es könnte ja Schmerzen haben, auch wenn nichts gefunden wurde. - Das ist der erste Schritt, alle Probleme mit Medikamenten beseitigen zu wollen und zu einer späteren Medikamenten Abhängigkeit. Fazit: Schade für all diejenigen, die fast 30,- DM für dieses Buch ausgegeben haben. Die Investition in das Buch der La Leche Liga "Schlafen und Wachen" von W. Sears wäre weitaus lohnender gewesen, auch wenn darin keine Patentrezepte zu finden sind. Es gibt nämlich keine! Leider ist das Buch der La Leche Liga kaum in einer Buchhandlung zu finden. Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC


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Liebe steffsche, bin zwar auch nur eine Mami, aber dein Beitrag hat mich trotzdem interessiert, meine tochter wird bald 5 Monate und ich informiere mich auch schon ein bisschen über die Beikost, auch wenn ich noch nicht damit anfangen will. Ich finde du machst das mit dem Zufüttern super und ganz richtig genauso wie es in vielen sehr guten Büchern empfohlen wird und nein deine Mam hat nicht recht. Meine Tochter hat eine Lactoseintoleranz und da muss ich auch immer genau lesen was wo drin ist (allerdings esse ich noch die Sachen; Man sollte nicht wahllos alles was in der Werbung angepriesen wird seinem Kind geben, vielleicht sollte sich deine Mam mal über Allergien und ihre Folgen informieren. Auch meine Hebamme meint dass Folgemilch eine völlig unnötige Erfindung der Industrie ist. Übrigens sind sich unsere Männer ähnlich, mein Mann möchte auch nicht dass unsere Tochter bei uns schläft, aber ihm macht es gar nichts und wenn ich 10 mal in der Nacht raus müsste (grummel) Zum Glück kommt Laura aber nur noch 1 mal momentan. Übrigens finde ich diese Schlaftrainings schrecklich (und ich bin immerhin Erzieherin) und deine Kleine noch viel zu Jung für so was, aber mal sehen was Kristina meint. Ach ja warum versuchst du nicht einen Milchfreien Getreidebrei abends (die von Alnatura sind Zusatzfrei) statt der Gläschen. Liebe Grüße und alles Gute von Cat


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Bereitet die Breie doch selbst zu. Spart Geld und braucht gar nicht viel Zeit. Vor allem, wenn die Instantgetreideflocken genommen werden. Ich finde, die von Holle schmecken am besten.Selbst die von Alnatura schmecken eher wie Pappe als nach Getreide. (Ich esse die milchfreien Getreideflocken recht gern.) Einfach 20g Flocken auf 200ml Flüssigkeit und Obstmus dazu. Ist in wenigen Minuten fertig. Wenn ihr noch stillt, dann kann der Brei milchfrei bleiben. Liebe Grüße Suse, die ihre 16monatige Tochter noch stillt und für diese nie extra Brei gekocht hat.


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