Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

6 Monate -will keine Flasche und nicht einschlafen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 6 Monate -will keine Flasche und nicht einschlafen

Mitglied inaktiv

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Ich habe auch mal wieder ein Problem, habe schon öfters geschreiben, da unser Kleiner so schlecht schläft bzw. so oft nachts aufwacht und nur durch stillen wieder einschläft. Er ist jetzt fast sechs Monate alt und alles scheint im Umbruch zu sein bei ihm, viele viele neue Dinge die er superschnell lernen will- aber noch nicht kann- usw. Momentan bräuchten wir eigentlich ganz dringend zu 2 Fragen Ratschläge: 1. als er noch ganz klein war, haben wir ein paar mal probiert, ihm abgepumpte Muttermilch zugeben (wenn ich mal zur Rückbildung mußte), das hat auch geklappt. Jetzt war es aber ganz lange nicht mehr nötig. Nun haben wir uns ja mittlweile damit abgefunden, daß unser Süßer auch abends und nachts ca. alle 3 Stunden kommt und wir wollten bald einmal einen Abend weg und auch so wollten wir mal wieder probieren, ihm Milch aus der Flasche zugeben- keine Chance, will er absolut nicht, kaut auf dem Nuckel rum und spuckt die Milch aus, bei aufgetauter Milch fängt er sogar das Schreien an... Es wäre aber einfach super, wenn er mal von seinem Papa für einen NAchmittag versorgt werden könnte... Gibts es irgendwelche Tips?Wie warm sollte denn die Milch sein und wie erwärme ich sie am besten,(haben einen Flaschenwärmer, muß man da Wasser reinschütten oder stellt man die Flasche da so rein?) vielleicht liegt es ja auch daran. Es funktioniert jedenfalls parotut nicht mehr. Einen Trinklernbecher (da kaut man auf dem Nuckel rum, dann kommt da das Getränk raus)haben wir auch gekauft, den findet er zwar super, aber nur zum Spielen und ich glaube auch nicht, daß das momentan der Ersatz zur Brust wäre (besonders nicht abends zum einschlafen) Das zweite Problem ist, daß er sich absolut weigert einzuschlafen. Tags wie abends ist das ein echtes Drama und je öfter ich es probiere, z. B. Mittags, wenn er sich schon gaaaanz doll die Augen reibt und gerade gestillt wurde, desto schlimmer wird das Gebrüll im Bett, kein Streicheln, zureden, Spieluhr- nichts scheint ihn zu beruhigen- so langsam liegen meine Nerven echt blank. Wie kann man ihm denn am besten vermitteln oder ankündigen (abends haben wir schon ganz lange ein ganz ruhiges Einschlafritual usw. daran kann es nicht liegen), daß jetz mal eben Zeit für ein Nickerchen ist und das danach noch alle so ist, wie vorher? Er hat heute bei einem Versuch so gebrüllt, daß ihm sogar die Luft weg geblieben ist. Fehlversuch, hat erst eine halbe Stunde später mit fast dem gleichen Gebrüll geklappt, jetzt schläft er aber schon fast eine Stunde, also müde ist er wirklich. Vor ein paar Wochen konnte ich ihn zumindest noch eingekuschelt in meinem Arm zum einschlummern bringen, aber auch da wirkt momentan einfach nicht. Liegt es einfach an diesem Entwicklungsschub, in dem er wohl gerade steckt oder übersehen wir nur einfach ganz einfache Dinge, die uns dieses Thema erleichtern würden? Er hat auch keine Lieblingsdecke oder Kuscheltier, was vielleicht noch eine Lösung wäre... Vielen vielen Dank für alle leiben Antworten,die da kommen


Biggi Welter

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? Liebe Daniela, bei einem Kind in diesem Alter muss - wenn es überwiegend gestillt wird - keine Flasche eingeführt werden. Statt Flasche kann ein ganz normaler Becher verwendet werden, ohne jeglichen Aufsatz oder Schnabel. Lassen Sie sich doch einfach einmal zeigen, wie das Becher funktioniert, denn bereits Neugeborene, ja sogar Frühgeborene können mit einem Becher gefüttert werden. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen zeigen kann, wie das Bechern geht. Dazu brauche ich nur Ihren Wohnort mit Postleitzahl. Das Thema Schlafen ist ein sehr umfangreiches Feld und ich habe den Eindruck, dass dabei Ihnen schon sehr viel „Kampf" abgelaufen ist und das Kind inzwischen schon so sehr abwehrt, dass es einiges an Geduld brauchen wird, bis wieder mehr Ruhe einkehrt. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder - ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen - nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. „Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys „begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch „nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Ihr Sohn braucht ihre Nähe und wahrscheinlich auch das geborgene Gefühl an der Brust. Das ist sicher nicht immer einfach für die Mutter, die auch mal gerne was anderes tun würde, aber letztlich kostet es nicht mehr Nerven und Zeit, als das, was Sie zur Zeit mit ihm erleben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo, Dein Beitarg könnte von uns sein. Unser Sohn (ebenfalls 6 Monate) verhält sich ganz genau so. Ca. 4 Monate hat es mit dem Einschlafen super geklappt, aber seit einiger ZEIT.... Ich glaube, wir müssen es so akzeptieren, wie es ist. Es wird alles besser... Kein wirklicher Tip, aber ein kleiner Trost ????


Mitglied inaktiv

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Hallo Daniela, mein Sohn ist auch fast 6 Monate und bei dem ist es genauso. Trinke üben wir jetzt aus dem Magic Becher von Avent (Baby Walz)mit dem Trinkschnabel. Und wegen dem Einschlafen habe ich mich damit abgefunden das er eben an der Brust einschlafen will auch wenn alle meckern. Ich kann dir dazu nur das Buch "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" (Stillshop) empfehlen. Also ich sehe es dadurch jetzt gelassener. Liebe Grüße Manuela und Finn Ole


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank mit dem Tip mit dem Becher, wir werden es ausprobieren. Noch mal zu seinem Einschlafen: "gekämpft" haben wir darum noch nie, das ist es ja, Wir gehen seinem Weinen immer sofort nach und auch im Arm einschlafen lassen ist uns lieber, als ein weinendes Kind zu haben. Auch nachts wird er bei ´jedem Mucker getröstet oder wenn er nicht mehr einschlafen kann, an die Brust angelegt. Wenn man allerdings das "Problem" woanders mal erzählt, wird einem oft geraten, einen Kampf zu beginnen und den konsequent durchzuziehen, das haben wir allerdings noch niiie (nicht mal fünf Minuten ehrlich gesagt) und ich glaube, das werden wir auch nicht. Nur hat mich das doch ziemlich verunsichert, weil es in den letzten Tagen so heftig war und wir langsam echt ein wenig das Gefühl hatten, etwas falsch zu machen bzw. eine gaaaanz einfache Lösung zu übersehen. Komischerweise hielt das brüllende Wehren gegen das Einschlafen jetzt eine Woche an und ist heute schlagartig wieder vorbei. Habe jetzt auch mit einigen Müttern gsprochen, deren Kind genauso alt ist wie unser Kleiner und die die absolut gleiche Erfahrung gemacht haben. Somit scheint meine Frage, ob das mit diesem großen Sprung um die sechs Monate herum zusammenhängt bestätigt zu sein. Es ist auch wirklich viel passiert mit ihm in den letzten Tagen. Aber noch einmal vielen Dank für die Antwort, es tut echt gut, wenn einem jemand mal schnell antwortet...


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