Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

1. stillen nachts 2. unruhe b.stillen abends

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 1. stillen nachts 2. unruhe b.stillen abends

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Liebe Biggi Welter und ihr anderen erfahrenen Stillmütter, also Avin ist jetzt 11 wochen alt, ich hatte vor ca. 3 wochen eine Brustentzündung (eine woche stationär. behandlung mit antibiotika), alles wieder ok, stillrythmus umgestellt, seitdem tagsüber ca. aller 2 stunden (ist ja auch heiß), abends schläft sie 21/22.00 uhr gut ein nach dem letzten stillen und kommt zwischen 2/3.00 uhr (eher 3) 1. manchmal, selten kommt sie 5.30 (so letzte nacht, 22.00 war schlafenszeit) meine brüste waren schon schmerzhaft voll, aber auch schön mal länger zu schlafen.... habe aber angst dass sich, gerade nach der entzündung, der wahrscheinlich ein milchstau vorrausging - schwer zu ertasten, habe eine sehr große, weiche brus- ... was wäre das beste? 2. abends( so gegen 18/19.00) hat sie dolle hunger/durst (manchmal kommt sie dann aller 60/90 min) trinkt, beginnt zu jammern, trinkt jammert.... was kann das sein? übermüdet? keine kraft? kommt sie schwer an die milch ran? zu guterletzt noch ne frage, ob es sinnvoll ist, den o.g. stillrythmus beizubehalten, wenn nicht mehr so heiß ist? schönen dank schonmal für die natworten, liebe grüße Heike


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Liebe Heike, einen "Rhythmus" sollte es gar nicht geben. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ihre Avin verhält sich also vollkommen normal und die abendliche Unruhe kennt wohl jede junge Mutter. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Die Brust ist ein eher träges Organ, das sich nur langsam auf Veränderungen einstellen mag, aber es ist tatsächlich möglich, dass sie sich auf unterschiedlich lange Stillintervalle einstellt. In der ersten Zeit werden Sie wohl um das Weckerstellen/Aufwachen zum Ausstreichen nicht ganz drumherumkommen, aber langfristig werden Sie ohne auskommen können. Wie lange es dauert, bis sich das bei einer einzelnen Frau eingependelt hat, ist jedoch von Frau zu Frau unterschiedlich. Sie können ein wenig unterstützend eingreifen, indem Sie die Brust immer dann, wenn sie unangenehm voll wird (auch am Tag), gerade so weit ausstreichen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Aber nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Also zunächst schon noch Wecker stellen, um etwas Milch auszustreichen, aber die Abstände können dann immer länger ausfallen und schließlich können Sie ganz auf das Ausstreichen verzichten (und hoffentlich schläft Ihr Kind dann immer noch so lange). Ich kann Ihnen gerne empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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