Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

HELLP Syndrom & Plazentainsuffizienz

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: HELLP Syndrom & Plazentainsuffizienz

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Sehr geehrter Dr. Bluni, meine Tochter musste am 02.10. bei 26+5 per Kaiserschnitt geholt werden, da ich das HELLP Syndrom hatte und Plazentainsuffizienz. Bei der Vorsorge und auch beim Doppler 4 Wochen zuvor war alles in Ordnung. Kann sich der Gesundheitszustand innerhalb von 4 Wochen so schlimm ändern? (wir waren geschockt). Vom HELLP Syndrom habe ich gar nicht so viel gemerkt. Ich bin zum Glück ins Krankenhaus gefahren, weil ich dachte, ich habe "hartnäckige" Magenschmerzen. Es waren aber Oberbauchschmerzen und ich hatte Wassereinlagerungen. Mehr eigentlich nicht. Ich habe während der SS das Medikament "MagiumK" genommen (Magnesium und Kalium) wegen meiner Herzklappe; kann es das HELLP Syndom auslösen, oder trifft einen das aus heiterem Himmel? Wie sind die Aussichten in der nächsen SS wieder daran zu erkranken? Liebe Grüsse, PELA


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Pela, aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass das HELLP eben zu den am meisten gefürchteten Komplikationen in der Geburtshilfe gehört. Auch deshalb, weil es sich innerhalb von Stunden entwickeln kann, ohne dass es vorher Anzeichen oder Symptome bei der Frau gab. Die Herzklappe muss hier keine Ursache sein. 2. die Zahlen der Literatur beziffern das Wiederholungsrisiko für eine Präemklampsie Gestose zwischen 19,5 -25,9 Prozent. Es ist also nicht gerade gering. Nach einer Eklampsie ist das Wiederholungsrisiko etwa bei 21.9Prozent bis 46.8 Prozent. Nach einem HELLP-Syndrom ist das Wiederholungsrisiko zwischen 3-5 Prozent anzusiedeln. Im Falle eines erneuten Kinderwunsches mit derartiger Vorgeschichte sollte sicher schon im Vorfeld auch der Hausarzt nach internistischen Symptomen, die von Herz-Kreislaufsystem ausgehen können oder auch die Niere betreffen können, schauen, um hier im entsprechende Risiken auszuschließen. Darüber hinaus sollte die Frau dann während der Schwangerschaft auf eine möglichst gesunde Ernährung unter Wahrung der maximalen Gewichtszunahme, einer ausreichenden Flüssigkeits-, Eiweiß- und Salzaufnahme achten. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium hat sich in wissenschaftlichen Studien eindeutig als vorbeugend erwiesen. Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte sind entsprechende Hinweiszeichen frühzeitig zu beachten. Auch ist über eine Ultraschall-Doppleruntersuchung zu sprechen, bei der man schon früher, als mit anderen Methoden, Hinweiszeichen für eine Gestose erkennen kann. VB


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Hallo Pela, das selbe Medikament nehme ich auch, Wassereinlagerungen habe ich ohne Ende, zum Glück aber keine Oberbauchschmerzen (außer nach zu üppigem Esen). Hoffe mal bei mir ist alles ok *Sorgenmach* LG FenchelT


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... mein FA weiß aber von der Einnahme der Tabletten MAGIUMK und hat mit keinem Wort erwähnt das ich diese absetzen sollte, vielleicht eine Woche vor der Geburt wegen dem Magnesium das ja wehenhemmend wirken soll, aber das auch nicht zwingend. Also ich kann mir nicht vorstellen das es an dieen, an sich doch harmlosem, Prädikat Magnesium Kalium liegen sollte. LG FenchelT


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Hmm, meine FÄ wusste auch von dem Medikament und auch bei netdoktor.de steht, dass es erlaubt ist.


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