Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Ernährung während der Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Ernährung während der Schwangerschaft

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni! Obwohl ich noch nicht weiß, ob ich tatsächlich schwanger bin (Test frühestens nächste Woche möglich), habe ich eine Frage, die mich jetzt schon beschäftigt. Ich bin kein "guter Esser", d.h. ich esse zwar regelmäßig über den Tag verteilt und meiner Ansicht nach auch recht gesund (viel Obst und Gemüse, Vollkornbrot, fettarme Molkereiprodukte und Käse, Kartoffeln, Nudeln und Reis ohne fette Saucen,...), doch ich esse meist nicht wirklich viel. Ich schätze, dass ich pro Tag ca. 1.500 kcal zu mir nehme, mal mehr, mal weniger. Außerdem habe ich die wohl schlechte Angewohnheit, meist nicht zu frühstücken. Bisher hatte ich nie das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Ich fühle mich gesund (und wie viele und teilweise aufwendige Untersuchungen im Frühsommer dieses Jahres ergeben haben, bin ich es auch) und treibe regelmäßig Sport. In Bezug auf eine eventuelle Schwangerschaft stelle ich mir nun doch die Frage, ob ich meine Ernährung bzw. mein Essverhalten umstellen muss. Ist es wirklich so wichtig, wieviele Kalorien man pro Tag zu sich nimmt? Ich denke, man kann mit vielen "ungesunden" Kalorien dem ungeborenen Kind mehr schaden, als mit weniger, dafür aber "gesunden" Kalorien. Ist es wichtig, zu frühstücken? Da mein Mann und ich uns ein Kind wünschen (ich nehme auch bereits Jod und Folsäure - außerdem Eisen), habe ich schon versucht, etwas zu ändern. Bisher leider ohne großen Erfolg. Ich kann mich ja schließlich nicht zwingen zu frühstücken oder mehr zu essen. Schade ich so dem ungeborenen Kind??? Ich wiege momentan ca. 54 kg bei einer Größe von 1,73 m. Habe schon diesbezüglich viel nachgelesen, aber leider immer nur sehr allgemeine Informationen bekommen. Vielen Dank für Ihre Mühe im voraus und viele Grüße aus Brüssel!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Silke, ein deutliches Untergewicht kann die Ursache für Zyklusstörungen, fehlenden Eisprung und auch das Nichteintreten einer Schwangerschaft sein. Hierzu ist dann eine Normalisierung des Gewichts notwendig und sinnvoll! Bei den genannten Daten liegt der Body-Mass-Index (BMI)bei gerade mal 18!! Und das ist als untergewichtig zu werten. Normgewicht liegt bei einem BMI zwischen 18-25 vor. Bei der Berechnung des Übergewichtes ist es vor allem der Body-Mass-Index, was am besten Auskunft über die Situation gibt.= Körpergewicht geteilt durch (Länge in Metern zum Quadrat). Insofern sollte mit der Ärztin vor Ort sicher mal über das Essverhalten gesprochen werden. Denn auch 1500 Kcal/ Tag wären doch deutlich zu wenig.Der Kalorienbedarf in der Schwangerschaft liegt so zwischen 2500 und 2800kcal pro Tag. Eine Frau mit besagtem BMI braucht sich also weniger Sorgen eine zu starke Gewichtszunahme zu machen. Sie sollte aber mit der Ärztin/Ernährungsberater einen Mahlzeitenplan erstellen, mit dem man oben genannte Situation verbessert. Sicher wird das nicht ad hoc gehen und ein größeres Stück "Arbeit" und Überwindung sein, um hier alte Gewohnheiten ein wenig abzulegen. Die empfohlene Gewichtszunahme in der Schwangerschaft sollte in etwa bei 12-15 kg liegen. Und dieses abhängig vom body-mass-index= BMI vor der Schwangerschaft. Der Zeitpunkt dieser Gewichtszunahme, kann schon mal variieren. Erfahrungsgemäß findet diese aber meist nicht vor dem 2. Schwangerschaftsdrittel statt. Nimmt die Schwangere weniger zu ist dieses zunächst nicht zu beanstanden. Wenn es deutlich mehr ist, dann ergeben sich aber mehr Risiken hinsichtlich schwangerschafts-spezifischer Erkrankungen wie Gestose, Diabetes und Problemen unter der Geburt. Wichtig ist, dass die Frau nicht kontinuierlich Gewicht verliert - vom ein oder anderen Kilo zwischendurch mal abgesehen - und dass es gerade gegen Ende der Schwangerschaft nicht zu einer akuten, über das normale Maß hinausgehenden Gewichtszunahme, kommt. Wobei die zeitgerechte Entwicklung des Kindes im Ultraschall hier sicher auch ein sehr wichtiger Faktor ist, den man in diesem Zusammenhang dann berücksichtigen muss. Ich hoffe, hiermit die Situation ein wenig deutlicher gemacht zu haben, ohne konkret auf die ERnährung eingegangen zu sein. Liebe Grüße nach Brüssel VB


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Hallo Silke Also ich kann Dir keinen ärztlichen Rat geben, aber ich kann aus meiner Erfahrung berichten. Ich bin ca. 1.74m gross und war als ich schwanger wurde knapp 50kg schwer. Ich lebe ähnlich wie Du, allerdings frühstücke ich für mein Leben gern, und ernähre mich nach der Trennkostmethode (mehr oder weniger streng). Also auch viel Obst, Gemüse, Kohlenhydrate, weniger Fette etc. Ich bin jetzt in der 18.SSW und mir geht es bei gleicher Ernährung einfach nur blendend. Hatte absolut keine typischen Schwangerschaftsbeschwerden, wie Uebelkeit, Fresssucht oder sonstige Anfälle. Meinem Hutzel geht es ebenso blendend, war erst gestern wieder beim US und es ist alles absolut normal. Also lass Dich nicht verunsichern und mach weiter wie bisher, gesünder kann man sich ja nicht ernähren und Sport ist immer gut, Du wirst selber merken, wann der welcher Sport nicht mehr so gut tut. Ich hoffe du wirst bald schwanger, alles Gute und Gruss Brigitte


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Liebe Brigitte! Danke für Dein mail. Obwohl ich im Falle einer Schwangerschaft auf jeden Fall mit meiner Ärztin darüber sprechen möchte, haben mich Deine Zeilen doch etwas beruhigt. Ich wünsche Dir und dem Baby weiterhin alles Gute! Silke P.S.: Von wo schreibst Du? Darf ich fragen, wie alt Du bist? Ich bin 33J.


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Liebe Silke Gern geschehen, danke für Deine guten Wünsche. Ich bin 36 Jahre alt und komme aus der Schweiz (Bäch/Kanton Schwyz). Verschneite Grüsse Brigitte


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Hallo Brigitte! Schön, von Dir zu hören/lesen. Es ist schon interessant zu sehen, wieviele Leute das Forum nutzen! Wenn Du Lust hast, können wir uns ja "privat" mailen? Hier meine e-mail-Adresse: silke.archut@skynet.be. Einen schönen Sonntag aus Brüssel in die Schweiz! Silke


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