Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Bluthochdruck - Risiko für mich oder für‘s Kind?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: Bluthochdruck - Risiko für mich oder für‘s Kind?

Cristin86

Beitrag melden

Sehr geehrter Dr. Bruni, bisher habe ich immer nur still mitgelesen und Sie für Ihre Geduld bewundert, aber nun befinde ich mich in einer Situation, in der ich gerne Ihren Rat hätte. In meiner ersten Schwangerschaft 2016 traten erstmals Probleme mit erhöhtem Blutdruck auf. Damals wurde ich mit Presinol (Höchdtdosis zum Ende der Schwangerschaft 4 x 250 mg) behandelt. Nach der Entbindung normalisierte sich der Blutdruck langsam wieder und ich musste keine Medikamente mehr einnehmen. Anfang 2018 bemerkte ich, dass mein Blutdruck wieder erhöht ist und ließ ihn von meinem Hausarzt einstellen und überwachen. Mit dem positiven Schwangerschaftstest im Juni bin ich in Absprache mit Haus- und Frauenarzt wieder mit Presinol eingestellt worden. Leider musste die Dosis im Verlauf immer weiter erhöht werden, so dass ich nun seit Dienstag bei 4x500 mg liege, laut meinen Ärzten ist das schon die maximal mögliche Dosis. Seit Dienstag werde ich stationär im Krankenhaus überwacht, was im Prinzip nur bedeutet, dass dreimal täglich Blutdruck gemessen wird. Zwar wird auch täglich ein CTG geschrieben, aber das ist laut den Hebammen überhaupt nicht nötig und besitzt keinerlei Aussagekraft. Nun ist es so, dass ich jedes Mal, wenn es ans Blutdruckmessen geht, schon Panik bekomme und merke, wie die Werte steigen. Meine Werte liegen mittlerweile im Durchschnitt bei 150/85. Die Ärzte vertrösten mich von Tag zu Tag und wollen mich weiter hierbehalten. Die Begründung lautet: Wir wollen die Schwangerschaft so lange wie möglich erhalten. Woran genau das jetzt aber scheitern könnte, erschließt sich mir nicht. Ich werde sowohl von meinem behandelnden Frauenarzt als auch von einem Spezialisten für Doppler-Sonographie in wöchentlichem Abstand untersucht und bisher ist meine Kleine absolut altersgerecht entwickelt. Da meine Blutdruckwerte nun in meinen Augen auch nicht dramatisch hoch (und bei meinem selbstständigen Messen weit niedriger) sind, überlege ich, ob sich eine Entlassung auf eigene Gefahr aus dem Krankenhaus verantworten lässt. Meine zweijährige Tochter und mein Mann brauchen mich zuhause und Blutdruck messen kann ich ebenfalls zuhause. Können Sie mir vielleicht doch einen plausiblen Grund nennen, der einen weiteren Klinikaufenthalt nötig macht? Vielen Dank für Ihre Mühe Cristin


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

Beitrag melden

Hallo Christin, 1. erwartungsgemäß werde ich das für Sie von hier aus sicherlich nicht entscheiden und beurteilen können 2. ausschlaggebend ist, dass der Blutdruck einigermaßen gut eingestellt ist, das Kind sich zeitgerecht entwickelt, die Doppler aller wichtigen Gefäße unauffällig sind und es keine sonstigen zusätzlichen Symptome einer Präeklampsie gibt. Gleichzeitig muss dazu das O.K. der zuständigen Oberärztin/Oberarzt vorliegen. 3. wenn das der Fall ist, wird es sehr wahrscheinlich vertretbar sein, die Situation ambulant weiter zu kontrollieren und alternativ holen Sie sich dann nach der Entlassung dazu eine Zweitmeinung in einem anderen Perinatalzentrum ein. VB


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo. Ich habe versucht meine Angst zu überwinden und die Pille wieder zu nehmen, ich habe extrem Angst vor Thrombose und Lungenembolie. Ich habe die Kleodina dann bekommen, da sie weniger Risiko haben soll. Am 3.Oktober. 23, letzten Monat, habe ich an einem Abend EINE EINZIGE Pille genommen. Danach jedoch so Panik geschoben, dass ich direkt w ...

Hallo Herr Dr. Karle, es stellte sich bei mir in der 34. SSW ein stark verkürzter GMH fest (1,4cm), was nur fünf Tage später zum Eintritt der Wehen und somit zur Frühgeburt führte. Es war keine Infektion festzustellen, da meine Mutter ebenfalls diesselben bzw. ähnliche Probleme hatte, geht man eher hiervon als Ursache aus. Wie Sie sich denke ...

Guten Morgen Herr Dr. Karle, ich bin mit meinem 2. Kind schwanger und aktuell in der 10. SSW. In der 6. SSW wurde ich von meiner Frauenärztin auf CMV getestet. Sowohl IGG als auch IGM negativ. Meine knapp 4 jährige Tochter ist seit ihrem 1. Geburtstag im Kindergarten und ist letztes Jahr in den Elementarbereich gewechselt. Bisher habe ich mich ...

Hallo Herr Dr. Karle,  ich bin frisch schwanger (aktuell etwa 4+4/4+5) und habe bereits zwei Kinder (5 und 3). Beide Schwangerschaften waren komplikationslos, ich hatte auch nur selten mit Übelkeit oder ähnlichem zu tun. Ich hatte bisher keine Fehlgeburten, lediglich zwei frühe Abgänge ein paar Tage nach Fälligkeit der Periode. Ich mache mir vi ...

Hallo Herr Dr. Karle, ich hatte 2021 eine komplikationslose SS, bis in der 31.SSW zufällig eine CX Insuffizienz festgestellt wurde (keine Wehen, Druck etc.) CX lag bei 1,2 und wurde trotz Bettruhe ab da wöchentlich kürzer. Bei der letzten Kontrolle lag er bei 0,6, es ging aber gut meine Tochter kam bei 37+5 nach Blasensprung. Ich wurde auf sämt ...

Sehr geehrter Dr. Karle, erstmal danke für Ihre tolle Arbeit hier. Bei mir wurde per Screening ein erhöhtes Risiko (1:12) für eine frühre Präeklaspe festgestellt, insebsondere wegen einem sehr niedrigen PAPP-A. Aktuell bin ich in SSW 17. Wir hatten von der SSW 20-Beginn bis 23-Mitte Urlaub in Mallorca geplant. Können wir fliegen oder ist ...

Sehr geehrter Herr Dr. Karle, ich habe gestern bei meiner Gynäkologin erfahren, dass bei mir eine genitale HSV-1-Infektion vorliegt. Die Erstinfektion liegt 8-9 Jahre zurück, ich hatte 2023 eine Reaktivierung. Nun bin ich in der 8. SSW. Letzte Woche hatte ich eine erneute Reaktivierung (1 Bläschen, nach Behandlung mit Creme innerhalb von 2 Tage ...

Sehr geehrter Dr Karle, Ich habe zwei Kindern. Mein erstes Kind kam per Kaiserschnitt zur Welt, da er in BEL lag. Mein zweites Kind kam natürlich auf die Welt, allerdings mit Hilfe einer Saugglocke und die Plazenta hat sich nicht vollständig gelöst, weshalb sie unter Vollnarkose nach der Geburt entfernt werden musste. Wir wollten immer drei Kinde ...

Sehr geehrter Herr Dr. Karle, ich wurde zu Beginn der Schwangerschaft negativ auf Cytomegalie getestet. Nun kam es vor 1,5 Wochen zu einer Situation, die mich nach wie vor ängstigt. Wir waren zum Frühstücken eingeladen, in dem Haushalt leben 2 Kinder, 4 und 1,5 Jahre alt. Gefühlt ist dort alles voll mit Kindersabber. Ich habe mir Mühe gegeben, ...

Sehr geehrter Herr Dr. Karle, bei mir wurde im Rahmen der regelmäßigen Urinkontrollen während der Schwangerschaft der o.g. Keim diagnostiziert. Beschwerden habe ich keine. Der Urologe hat den Befund der Gynäkologin bestätigt. Beide sind sich einig, dass eine IV-Antibiose während der Schangerschaft erstmal nicht erfolgen sollte, da die Risiken f ...