SimoneRockefeller
Sehr geehrte Frau Bader. Meine Frage bezieht sich auf den Umgang meiner Kinder mit ihrem von uns getrennt lebenden Vater. Er lebt bei seiner Schwester und ihrem Mann und ist somit vom Zeitplan dieser Abhängig. Den Umgang kann er nicht regelmäßig wahrnehmen. Ich muss mich also immer (teils spontan) nach ihm richten. Eine Regelung z.B. alle zwei Wochen ist also nicht möglich. Habe ich ein Anrecht auf eine Regelung oder muss ich mein Leben nun ständig nach seinem Zeitplan richten? Gibt es eine Empfehlung oder ähnliches, wie weit im Voraus der Umgang mindestens geplant werden sollte? Vielen Dank!
Hallo, ich verstehe nicht, was der Umgang damit zu tun hat, wo er wohnt. Schalten Sie das Jugendamt ein und versuchen Sie, eine zuverlässige und auch für die Kinder seriöse Regelung zu finden. Liebe Grüße NB
cube
Gegenfrage: warum genau richtet sich sein Umgang denn nach der Schwester und deren Mann? Hat dein Ex-Mann da keine Freiheiten, über seine Dinge zu entscheiden wie zB den Umgang? Ich meine, alle 2 Wochen ist doch eine Basis, auf der auch die Schwester und ihr Mann sich einrichten könnten. Schiebt er die beiden vielleicht nur vor, um sich nicht festlegen zu müssen? Will er dauerhaft dort wohnen?
SimoneRockefeller
Hallo Cube. Er muss sich nach dem Dienstplan des Schwagers richten. Wenn er an den Wochenenden Nachtdienst hat, muss er tagsüber schlafen. Angeblich müsse er auch oft spontan einspringen etc. sodass er mir das nicht weit im Voraus sagen könne. Mir würde ja schon reichen, wenn man den kommenden Monat absprechen würde! Er möchte dort nicht dauerhaft bleiben. Da er aber nichts geregelt bekommt, sehe ich einen Auszug ins sehr weiter Ferne!
desireekk
Es geht ja in erster Linie nicht um den Vater oder Dich, sondern um die Kinder. Und für die Kinder ist ein verlässlicher und regelmäßiger Umgang wichtig. Sie müssen wissen "Mittwoch ist immer Papa-Tag" o. ä. Daraus folgt: Regelmäßigkeit und Vorhersehbarkeit ist für die KINDER wichtig. Und wenn er den Umgang bei seiner Schwester nicht durchführen kann, dann soll er eben was mit den Kindern unternehmen sollte der Schwager schlafen müssen. Geh zum Jugendamt und bitte um ein gemeinsames Gespräch. Wichtig is, dass man es auch Sicht der Kinder sieht. Gruss D
SimoneRockefeller
Genau das denke ich auch. Mit "nix planen" meine ich auch, dass ich mich ja auch nie mit Freunden der Kinder verabreden kann, weil ich immer sagen muss: "ich weiß nicht, ob sie dann beim Papa sind"! Das ist schon ziemlich nervig. Mal ganz abgesehen davon, dass die Kinder jetzt schon total verwirrt sind, weil sie nie wissen, wann sie Papa wieder sehen! Meine Sorge war, dass ich mich ans Jugendamt wende, und die mir sagen, ich müsse mich damit abfinden oder so!?!?
Sternenschnuppe
Im Endeffekt musst Du Dich wirklich abfinden, da man ihn nicht zu einem verlässlichen Umgang zwingen kann. Auch gerichtlich nicht. Was Du aber ändern kannst ist Deine Planung in der Sache. Und da würde ich auch das gemeinsame Gespräch beim Jugendamt suchen. Das kann dann so aussehen, dass ihr verlässliche Zeiten ausmacht an denen er sie nimmt und etwas unternimmt, unabhängig vom Schwager und am Abens wieder nach Hause bringt. Jede Woche einen festen Tag wenn möglich. Und dann für vier Wochen im Vorraus vielleicht auch mit Übernachtung. Schwager und Tante verstehe ich auch ein wenig, sie haben ihn aufgenommen, ihren eigenen Alltag. Auch wenn es wünschenswert wäre die Kinder zu integrieren, verpflichtet sind sie dazu nun einmal nicht.
desireekk
Wenn das Jugendamt sagt, dass "du" dich damit abfinden musst würde ich fragen: "Verstehe ich Sie richtig, dass die Kinder keinen verlässlichen Umgang mit ihrem Vater haben sollen sondern willkürlich abkommandiert werden sollen? Dass die Kinder keine Spielverabredungen treffen können falls Papa doch mal Zeit hat?" "Falls die Kinder Verabredungen treffen, müssen diese abgesagt erden weil der Vater sich kurzfristig entschließt Zeit haben zu wollen?" "Verstehe ich richtig, dass der Umgang ausschließlich bei der Schwester in der Wohnung / haus stattfinden muss? Oder kann der Vater sich auch andere Örtlichkeiten überlegen damit seine Kinder ihn dauerhaft und regelmäßig sehen können?" Nochmal: es geht nicht darum was DU willst und was für DICH "bequem" ist (das meine ich jetzt auch nicht anklagend), oder wie es dem Vater passt. Es geht darum was für die KINDER das Beste ist. Auch das Jugendamt würde ich in diese Sichtweise zwingen. Die Rolle der Eltern (und des Jugendamtes) ist es einzig und allein zum WOHLE DER KINDER eine Regelung zu treffen. Das wird leider immer wieder vergessen und man rutscht so leicht in die Sicht der Erwachsenen, anstatt es mit der Seele und den Augen der Kinder zu verstehen. Gruss D P. S. ich würde durchaus Verabredungen treffen und wenn sie schon verabredet sind, dann geht es eben nicht mit dem Papa. Sowas hab ich dann den Kindern gar nicht gesagt, sondern das ganz allein mit dem papa ausgefochten, das muss die Kinder nicht belasten.
Strudelteigteilchen
Zitat: "Mit "nix planen" meine ich auch, dass ich mich ja auch nie mit Freunden der Kinder verabreden kann, weil ich immer sagen muss: "ich weiß nicht, ob sie dann beim Papa sind"!" DAS würde ich schon mal einstellen. Du machst Pläne und lebst Deinen Alltag - und wenn der KV sich schon an der Planung nicht beteiligen kann oder will, dann hat er sich dem unterzuordnen. Er fragt an, Du bist aber bereits verabredet? Dann hat er Pech gehabt! Da wäre ich wirklich knallhart. Wie kommunizierst Du das den Kindern? Du kannst ja nicht ständig die ganze Alltagsplanung geheim halten, damit sie sich nicht auf etwas freuen, was dann doch nicht passiert, weil der Papa mit einem Kinderbesuchswunsch dazwischengrätscht.
SimoneRockefeller
Mir geht es auch weniger darum den Vater zum Umgang zu verpflichten, sondern darum nicht immer auf Abruf bereit stehen zu müssen. Ich habe immer das Gefühl, ich müsse den Kindern jede Chance bieten ihren Vater zu sehen. Aber ich denke, genau das weiß er und nutzt es aus. Unsre Aktivitäten halte ich tatsächlich so lange wie möglich geheim, damit die Kinder dann nicht enttäuscht sind.
luvi
Hallo, Du musst nicht immer kurzfristig die Pläne ändern, wenn der Vater so kurzfristig Bescheid gibt. Ihr könnt das trotzdem machen und die Kinder sehen dann halt den Vater nicht. Wenn er wirklich Interesse hat, wird er längerfristig planen. Und wird das auch können. Alternativ könnte auch er das Kind zum zur vereinbarten Geburtstagseinladung bringen. LG luvi
SimoneRockefeller
Danke schon mal für alle netten Antworten! Ich habe heute mit dem Jugendamt telefoniert und werde nun einen Gesprächstermin mit JA und Ex machen. Wenn er dazu erscheint, werde ich eine Regelung verlangen und auch auf diese bestehen. Wenn er dann an seinen Wochenenden nicht kann, muss er halt wieder zwei Wochen warten. Vielleicht versteht er dann, was es bedeutet und ändert sein Verhalten, um für die Kinder da sein zu können. Es ist schade, dass es alles so laufen muss. Bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch und würde es mir anders wünschen.
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