Schönen guten Abend Frau Bader,
mein Sohn (11 Jahre) möchte dieses Jahr auf gar keinen Fall in den Weihnachtsferien zu seinem Vater.
Er hat sich seit längerem mit seinem Onkel verabredet und diese Woche ist ihm sehr wichtig!
Der Kindsvater hat sich seit August nicht mehr gemeldet. Nun meldet er sich und er möchte ihn die ganzen Weihnachtsferien haben. Mein Sohn weigert sich regelrecht und will nicht dorthin er hat ihm Sprachnachrichten oder Tränen geschickt, dass er nicht möchte und er soll es bitte akzeptieren. In den nächsten Ferien möchte er zu ihm, jetzt aber nicht.
Der Kindsvater besteht aber darauf und hat gesagt dass er ihn definitiv abholt. Es ist sein Recht und er besteht darauf und wird es fordern.
Wie ist eigentlich die Rechtslage?
Wir haben das geteilte Sorgerecht, ich das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Kontakt findet wie gesagt, nur zwei bis dreimal im Jahr statt -seit mein Sohn in der Schule ist.
Zwischendurch besteht per Telefon oder WhatsApp keinen Kontakt. Das Gericht hat damals (habe mich wg seines Drogenkonsums von ihm getrennt als mein Sohn 1,5 Jahre alt war) festgelegt, dass er ihn alle 14 Tage holen muss -nie passiert.
Natürlich hat er kein Verhältnis zu seinem Vater, das habe ich ihm auch schon lange vorher prophezeit, das die Zeit kommen wird.
Jetzt möchte der Kindsvater ihn nächstes Wochenende holen aber mein Sohn will auch nicht dorthin, kein rankommen.
Wie muss ich weiter vorgehen? Zwingen werde ich ihn nicht, wie der Vater das verlangt hat.
Er hat ihn, wie gesagt, seit August nicht gesehen, kann aber jetzt auch nicht mehr bis Februar warten um ihn dann abzuholen??
Danke im Voraus für Ihre Zeit!
Viele liebe Grüße
von
Sissi0809
am 02.12.2021, 18:38
Antwort auf:
Was ist wenn Kind an Weihnachten nicht zum Vater möchte?
Hallo,
grundsätzlich dient der Umgang dem Kindeswohl. Grundsätzlich soll der Kindesvater sich aber auch bemühen, dieses zuverlässig und regelmäßig auszuüben. Wenn er es nicht tut, bedeutet das aber im Umkehrschluss nicht, dass das Umgangsrecht nicht mehr besteht. Ich persönlich würde mich jetzt schnellstens ans Jugendamt wenden und versuchen, eine Lösung herbeizuführen.
Wichtig, insbesondere für Sie, ist, dass das Umgangsrecht, auch gegen den Willen des Kindes, durchgeführt wird. Es kann sogar ein Ordnungsgeld erhoben werden, wenn Sie das Kind nicht herausgeben. Bei einem elfjährigen Kind, das klingt hart, ist aber leider so, spielt der Wille des Kindes eine untergeordnete Rolle.
im Ergebnis bedeutet das für Sie, dass Sie positiv auf das Kind einwirken müssen, damit der Umgangs tatsächlich stattfindet.
in Seminaren lernt man, dass die Frage, ob das Kind gerne zum Vater geht, wesentlich auch von der Einstellung der Mutter abhängt. Denn jedes Kind, insbesondere in jüngeren Jahren, möchte dem jeweiligen Elternteil, bei dem es sich gerade aufhält, gefallen und redet diesen deshalb häufig (vermeindlich) nach dem Mund. Ich sage ausdrücklich, dass das nicht meine Ansicht ist, wird aber gerichtlich ganz stringent vertreten.
Im Ergebnis sollten Sie Ihren Sohn also darauf vorbereiten, dass ein Umgang stattfindet. Die Ausführungen der anderen Antwortenden, der Kindesvater sei selber schuld und hat seine Ansprüche verwirkt, treffen den Punkt leider nicht.
Natürlich wird immer im Kindeswohl überlegt, in welchem Umfang der Umgang stattfindet. Ein Vater, der sich ein halbes Jahr nicht gemeldet hat, wird nicht eine gesamte Woche ein Umgang ausüben, trotzdem wird ein Umgang stattfinden.
Liebe Grüße
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 03.12.2021
Antwort auf:
Was ist wenn Kind an Weihnachten nicht zum Vater möchte?
Theoretisch ist der Vater im Recht.
Er hat sich aber ins Unrecht gesetzt, weil er durch die 14-tägliche Umgangsverweigerung keine Beziehung aufgebaut hat. Damit hat er seinem Kind den Umgang genommen, der dem Kind zusteht.
Ich würde dies dem Vater schriftlich mitteilen und vorschlagen, dass der reguläre Umgang jetzt wieder langsam aufgenommen wird. Und ich würde ihm sagen, dass das Kind aufgrund der von ihm verschuldeten Entfremdung Weihnachten nicht zu ihm will und dass das gilt.
Ein anderslautendes Gerichtsurteil gibt es doch nicht? Dann kann der KV seine Weihnachtsidee weder allein noch mit der Polizei durchsetzen.
von
Pamo
am 02.12.2021, 18:57
Antwort auf:
Was ist wenn Kind an Weihnachten nicht zum Vater möchte?
Da hat der Vater es selbst versaut.
An deiner Stelle würde ich zum Jugendamt marschieren und es schildern.
Die sollen dann zu einem gemeinsamen Gespräch einladen um zu moderieren wie im Interesse des Kindes! der Umgang wieder realisiert werden kann.
Voraussetzung regelmäßig! und vorerst stundenweise.
So bist Du nicht die die blockiert, wirkst fördernd und unterstützt Dein Kind.
Er kann rein gar nichts.
von
Sternenschnuppe
am 02.12.2021, 19:29
Antwort auf:
Was ist wenn Kind an Weihnachten nicht zum Vater möchte?
Ja, das wäre wohl das sinnvollste! Er hat mir auch unterschwellig gedroht. Das Wort „Jugendamt“ hat er nicht gebraucht weil er selbst Angst davor hat. Ich habe ihm jedoch ganz deutlich gemacht, dass er sich bitte dahin wenden soll!
Er hält sich leider für den besten Vater der Welt und ist kein Stück selbst reflektiert! Nach dem Gerichtstermin 2011 hat er mir gesagt, dass er nie wieder arbeiten wird da er sonst nur für seine Kinder zahlen muss! Das hat er auch durchgezogen. Vor zwei Jahren hatte er einen leichten Schlaganfall... das ist die Ausrede für ALLES! Natürlich tut es mir leid allerdings ist ein Schlaganfall nach jahrzehntelangem Konsum harter Drogen nicht ungewöhnlich und erregt jetzt noch das gewünschte Mitleid bei mir.
Er würde unseren Sohn ja so gerne sehen aber er hat kein Geld dafür! Er macht aber auch gar nichts dafür! Einfach nur widerlich!
Außerdem würde ich gerne dort festhalten lassen, dass er meinem Sohn mit 8 Jahren hat Call of Duty spielen lassen FSK 18. Seine Lehrerin fragte uns ob wir davon wissen. Ich bin aus allen Wolken gefallen! Was tut oder was hat er meinem Kind alles schon angetan?
Er holt meinen Sohn mit dem Auto ab und jetzt stellt sich heraus beziehungsweise jemand hat erzählt, dass er gar kein Führerschein hat. Das möchte ich auch abklären lassen sonst bekommt er ihn schon mal gar nicht mit (die letzten Male hat seine Partnerin ihn immer zu uns gefahren). Aber das muss ich auch wissen!
Ich habe einfach so viel geschluckt weil mein Sohn ihn sehen wollte aber er tut meinem Sohn einfach nicht gut. Die Gerichtsverhandlung 2011 war auch super mies. Ich dürfte dem Kindsvater nicht vorschreiben ob er Drogen nimmt wenn sein Sohn nicht dabei ist. Mein Anwalt ist fast vom Stuhl gefallen. Sowas hat er noch nie erlebt!
Alle sind schuld, dass er seinen Sohn nicht regelmäßig sieht außer er selbst!!!!
Gut aber ihr meint, ICH soll mich besser beim JA melden? Dann tue ich das auch! Danke
von
Sissi0809
am 02.12.2021, 22:12
Antwort auf:
Was ist wenn Kind an Weihnachten nicht zum Vater möchte?
Ja. Mach das. Und ja, wenn er das Kind nicht hat darf er Drogen nehmen.
Das ist sein Ding dann.
Lass das weg was er vor 3 Jahren gucken durfte.
Es geht nur um die Zukunft!!
Lass Dir den Führerschein zeigen weil Du dies und das gehört hast. Vorher fährt er nicht mit.
Wenn ihm alle zwei Wochen nicht möglich ist macht alle drei Wochen. Vorerst für einen Nachmittag zum Beispiel.
Das Kind will aktuell nicht! Frage das Jugendamt ob sie sich für 1-2 Stunden dort sehen können für das erste Mal. Ohne Dich, aber begleitet.
Wirke kooperativ, lass die Vergangenheit weg! Das interessiert da keinen und lässt Dich im schlechten Licht stehen.
Fordere Verbindlichkeit von ihm und gucke was er anbieten kann.
Zieht er das durch, dann kann man über die Osterferien sprechen.
von
Sternenschnuppe
am 02.12.2021, 23:15