Frage:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Hallo Frau Bader,
Ich bin zur Zeit noch in Elternzeit und möchte bei meinem Arbeitgeber vorübergehen einen Minijob machen als ich Vollzeit gearbeitet habe, habe ich ca. 25 Euro die Stunde brutto verdient. Nun soll ich im Minijob aber nur 12,5 Euro die Stunde bekommen. Ist das überhaupt zulässig?
So überlege ich gerade ob ich das überhaupt machen soll.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
von
MareikeB
am 21.06.2023, 09:32
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Hallo,
sie haben grundsätzlich Anspruch auf die gleiche Bezahlung, wenn ein Anspruch auf Teilzeit in Elternzeit besteht. Dies ist der Fall, wenn der Betrieb mindestens 15 Arbeitnehmer hat und keine wichtigen betrieblichen Gründe entgegenstehen. Ansonsten haben sie keinen Anspruch und die Tätigkeit muss, auch der Höhe nach, neu ausgehandelt werden.
Sie müssen des weiteren berücksichtigen, dass die 25 € brutto sind und die 12,50 € netto. Da gehen keine Sozialversicherungsabgaben ab. Der Arbeitgeber zahlt nur pauschal.
Liebe Grüße
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 23.06.2023
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Bei einem Minijob hast du keine Abzüge. Du kannst also nicht Brutto (VZ) mit Netto (Minijob) vergleichen.
von
KielSprotte
am 21.06.2023, 11:10
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
https://magazin.minijob-zentrale.de/gleicher-lohn-im-minijob/
Wenn man den gleich Job macht und die gleiche Qualifikation hat hatan Anrecht aufs gleiche Geld
von
misses-cat
am 21.06.2023, 11:26
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Ja klar, brutto ist gleich netto bei einem Minijob. Deshalb ist es doch heftig wenn ich nun brutto nur noch die Hälfte bekommen soll als vorher oder? Ich kann mir nicht vorstellen dass das erlaubt ist.
von
MareikeB
am 21.06.2023, 11:41
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Hmmm, wenn dies ein neuer Vertrag ist und dieser nur über die Elternzeit läuft, sehe ich hier kein Problem. (Eher, dass der Minijob den anderen Minijobblern angepasst wird.)
Wir reden ja nicht von Teilzeit und dem selben Job der über den Vollzeitvertrag läuft.
von
romankowitz
am 21.06.2023, 12:33
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Du bekommst doch aber bei nem Minijob kein "brutto" die 12,50€ bekommst du doch netto/ausbezahlt
von
Zickeheike
am 21.06.2023, 12:33
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Wenn es der selbe Job ist, ist das nicht zulässig. Es muss der gleiche Stundenlohn bezahlt werden. Ist die Tätigkeit eine andere, kann der Verdienst abweichen. Der AG muss sich allerdings nicht darauf einlassen, dich weniger als 15 Stunden die Woche zu beschäftigen. Damit ist ein Minijob wegen Mindestlohn bereits schon nicht mehr möglich. Ein Minijob ist aber eine Teilzeitarbeit, mit gleichen Rechten und Pflichten.
Bei 25 € die Stunde dürftest du gerade mal ca. 5 Stunden die Woche arbeiten - ein Witz und arbeitstechnisch bereits für viele AG gar nicht umsetzbar. Da winken die verständlich ab. Oder bieten eben an, weniger Verdienst um auf eine Stundenanzahl zu kommen, bei der sich der Arbeitseinsatz lohnt.
von
Neverland
am 21.06.2023, 13:07
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Der VZ-Stundenlohn dürfte ja auch "nur" bei 15,-- oder 16,-- Euro liegen - ja nach Steuerklasse. Und mit diesem Nettostundenlohn muss man vergleichen. Nicht Brutto VZ.
von
KielSprotte
am 21.06.2023, 13:17
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Gleicher Job = gleicher Lohn.
Niemand wird nach dem Netto bezahlt.
Wichtig ist Teilzeit in Elternzeit schriftlich zu vereinbaren, so das die alte Vollzeit Stelle geschützt bleibt, während der Elternzeit.
Wenn es natürlich nur 5 Stunden sind (gibt es bei uns durchaus auch) - dann versteuert das die Personalabteilung als Minijob
von
Lena_1922
am 21.06.2023, 13:18
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
https://www.rund-ums-baby.de/recht/Minijob-in-Elternzeit-beim-selben-AG-Stundenlohn-kuerzen_244549.htm
von
KielSprotte
am 21.06.2023, 13:23
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Bei 25 € brutto, sind wie aber extrem weit weg von 12,50 € netto. Selbst mit den absolut ungünstigsten Abschlägen. Daran ändert sich nichts, egal wie oft der Link kommt. Der Gesetzgeber hat klar geregelt, gleicher Job - gleicher Lohn. Auch bei TZ in EZ. Er hat aber auch klar geregelt, kein AG muss jemanden in der EZ beschäftigen, der weniger als 15 Std die Woche arbeiten will/kann.
https://www.gesetze-im-internet.de/beeg/__15.html
Rechne dir mal aus, was sich netto ergibt, da sind 12,5 €mit nichts gerechtfertigt. Wir sind da bei netto 19-20 , bei Steuerklasse 1, einem Kind und in NRW.
von
Neverland
am 21.06.2023, 13:41
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Na das rechne mir mal vor. Bei rd. 4200,-- Euro Brutto sind wir schon bei rd. 850,-- Euro Abzug an SV-Beiträgen, also kommen wir ohne Steuerabzug schon bei 20,-- Euro /Stunde (gerechnet mit VZ 38,5 Std. Woche) an.
von
KielSprotte
am 21.06.2023, 14:01
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Ist es denn tatsächlich der gleiche Job oder doch mit weniger Aufgaben oder Verantwortung? Für den AG kostet ein Minijob im Vergleich mehr als ein VZ. Der AG muss nämlich trotzdem Sozialabgaben zahlen. Bei 25€ u nur 5 Std / Woche wäre das für den AG sozusagen ein teurer Spaß. Aber wie gesagt: 1:1 gleiche Tötigkeit u Verantwortung oder doch abweichend?
von
suityourself
am 21.06.2023, 16:24
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Es würde ein separater Vertrag als Minijob gemacht. Ich habe Vollzeit als Kundenberaterin gearbeitet. Natürlich ist das mit den wenigen Stunden nicht möglich. Ich soll aber Akquisetätigkeiten übernehmen, welche vorher auch als Kundenberaterin zu meinen Aufgaben zählten. Sollte es dann zu Fragen im Gespräch kommen, kann es aber dazu kommen, dass ich dann eine Kundenberatung durchführen muss.
Ich wäre durchaus mit einem geringeren Stundenlohn einverstanden aber Mindestlohn? Ich hab auch so an 20 Euro die Stunde gedacht.
Es ist ja quasi ein Teil der Arbeit die ich vorher gemacht habe als Fachkraft.
von
MareikeB
am 21.06.2023, 21:45
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Dann hat der AG meiner Meinung nach das Recht, einen anderen Lohn zahlen zu wollen.
Deine Tätigkeit ist eine andere - Aquise. Innerhalb dessen könnte evt auch eine Beratung erfolgen - deine Haupttätigkeit ist es aber nicht. Für mich würde es jetzt also eher darauf ankommen, wie die Aquise bei euch grundsätzlich bezahlt wird. Sollte da ein Std-Lohn von 20€ üblich sein, wären 12,50 nicht ok. Ist das bei euch aber ein Mindestlohn-Job … oder nur knapp darüber… weißt du zufällig, was ein MA für Aquise bei euch im Schnitt bekommt? Wenn nicht, dann frag nach. IdR gibt es dafür ja eine definierte Spanne, die der AG dir meines Wissens nach auch nennen muss.
von
suityourself
am 22.06.2023, 07:15
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Das weiß ich leider nicht, da es dafür keine extra Mitarbeiter gibt. Das ist normalerweise Aufgabe des Kundenberaters die Akquise Todos abzuarbeiten.
von
MareikeB
am 22.06.2023, 07:38
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Du könntest aber mal googeln, was Branchenüblich wäre.
Aquise ist aber so eine Tätigkeit (CallCenter zB),wo gerne ein Sockelbetrag fix gezahlt wird und der Rest über Provisionen läuft. Und das Fixgehalt ist eben idR eher niedrig.
Ich denke, am Ende des Tages wirst du für dich entscheiden müssen, mit welchem Gehalt du leben möchtest/könntest und entsprechend zu- oder eben absagen. Und dann bei einem anderen AG dein Glück versuchen.
von
suityourself
am 22.06.2023, 07:52
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Ja, da hast du wohl recht. Da sie mich nur vorübergehend für die Aquise einsetzen wollen und danach oder nebenbei noch mit Kundenberatertätigkeiten aus der Pflegeversicherung beschäftigen wollen, werde ich das zum Mindestlohn nicht machen. Ich bin eine ausgebildete Fachkraft und kenne meinen Wert.
Dann werde ich lieber erstmal weiter auf das Arbeiten verzichten und wenn meine Elternzeit endet richtig arbeiten zu einem vernünftigen Gehalt.
von
MareikeB
am 22.06.2023, 08:51
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
@MareikeB
rechtlich kenne ich mich nicht aus. Dennoch:
Du schreibst: „Ich bin eine ausgebildete Fachkraft und kenne meinen Wert.„
Sehr schöne selbstbewusste Einstellung :-). Unbedingt beibehalten.
von
Succero
am 22.06.2023, 09:37
Antwort auf:
Geringerer Stundenlohn bei Minijob
Grundsätzlich stimme ich dir da zu.
Aber: Wie oben schon gesagt - für den AG kommen halt noch Sozialabgaben dazu.
Wenn also jemand für 20 Euro/Std.arbeitet, kostet er mich eigentlich 25 Euro/Std.
Ein Minijob ist für den AG in Relation die teuerste Beschäftigungsmöglichkeit. In Summe natürlich scheinbar günstig - in Relation aber teuer, sobald jemand mehr als Mindestlohn bekommt.
Selbst ein Schülerjob muss - wenn man ihn nicht schwarz bezahlt - angemeldet werden und kostet mich dann praktisch so viel, dass ich das eigentlich dann nur mache, um jemandem einen Gefallen zu tun. Aber bestimmt nicht, weil das für mich günstig wäre. Und dazu kommt ja auch noch der Papierkram, Abrechnungsaufwand und Steuerberatungskosten für die ordentliche Abrechnung/Bilanz.
Das nur mal so zur Erklärung, dass ein AG nicht einfach nur "böse" ist, wenn er aus einem Minijob möglichst viele Std herausholen möchte.
von
suityourself
am 23.06.2023, 09:52