Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Elterngeldkürzung wegen bipolarer Störung?

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Elterngeldkürzung wegen bipolarer Störung?

Francpepsi

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Aufgrund einer fehlgeburt im august '17 erlitt ich im Dezember einen Zusammenbruch(burnout+ Depressionen) Seit Dezember '17 bin ich krankgeschrieben und seit Januar '18 erneut schwanger. Seitdem bin ich krankgeschrieben von meinem Hausarzt und in Therapie. Es wurde nun eine bipolare Störung festgestellt und ich nehme Medikamente. Zählt dies als schwangerschaftsbedingte Krankschreibung? Wenn ja, wo und wie muss das mein Hausarzt auf attest vermerken? Vielen Dank im voraus!


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, man bräuchte ein Gutachten, dem zu entnehmen ist, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Fehlgeburt und bipolarer Störung/ Depression besteht. Habe das hier gefunden (wobei ich nicht weiß, ob es da ein entsprechendes Gutachten gab).: http://www.bsg.bund.de/SharedDocs/Publikationen/Pressemitteilungen/2017/Pressemitteilung_2017_11.html Liebe Grüße NB


ALF0709

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und ist keine schwangerschaftsbedingte Krankheit.


cube

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Eine Schwangerschaft löst keine bipolare Störung aus, es ist also keine schwangerschaftsbedingte Erkrankung.


Francpepsi

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Diese wurde aber aufgrund vorhergegangener fehlgeburt ausgelöst.daher auch die bestehende krankschreibung bis zur Geburt durch den Hausarzt.Um das Risiko einer erneuten Komplikation zu minimieren. Meine bipolare Störung stellt eine Gefährdung für mich und mein Kind dar. Deshalb auch hier die Fragestellung an Frau Badar


Felica

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Das Problem ist, eine bipolare Störung bekommt man nicht, man hat sie schon von Geburt an. Nur schafft man das meist sehr lange zu kaschieren. Manchmal gibt es dann auch einem letzten tropfen, wie bei dir. Aber da war die Krankheit immer schon, latent. Das macht es so fies. Fraglich also ob das mit schwangerschaftsbedingt so durchgeht. Du hättest auch vor dieser schwangerschaft wahrscheinlich bessere Karten wenn du wieder arbeitsfähig gewesen wärst dazwischen. Dann könnte man da sicherlich argumentieren.


cube

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Bipolare Störung ist die Grunderjrankung. Eine Ereignis wie Fehlgeburt oder Schwangerschaft kann eine der Phasen triggern, ist aber nicht Auslöser der Grunderkrankung. Deine Medikation und Therapie sollen eine Stabilität schaffen, durch die Phasen nach Möglichkeit nicht mehr oder in kontrollierbarem Ausmaß durch äußere Einflüsse getriggert werden. Nein, Du bist nicht bipolar durch eine Schwangerschaft. Auch wenn die Erkrankung bzw. die Medikamente dein Baby gefährden oder gefährden können.


Francpepsi

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Erstmal vielen lieben dank für eure Antworten :)


Dojii

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Du könntest versuchen über dieses Urteil ( B 10 EG 9/15 R) zu argumentieren: http://www.bsg.bund.de/SharedDocs/Publikationen/Pressemitteilungen/2017/Pressemitteilung_2017_11.html Hier geht es aber um eine fortlaufende Krankschreibung aufgrund einer Depression wegen einer vorangegangenen Fehlgeburt. Dies wurde vom höchsten Gericht als schwangerschaftsbedingte Erkrankung angesehen. Bist du denn weiterhin aufgrund Depression und Burnout krankgeschrieben oder jetzt wegen der neu entdeckten Erkrankung? Dann könnte man zumindest den Zeitraum der Depression als schwangerschaftsbedingte Erkrankung geltend machen.


Francpepsi

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Diese ganzen Urteile hab ich auch gelesen, deswegen hab ich hier auch mal geschrieben. Ich bin weiterhin wegen diesen Depressionen etc. krankgeschrieben. Ausschlaggebend is wahrscheinlich auch was dann auf dem attest steht von Arzt...is schon ziemlich verzwickt.


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