Ashey
Guten Tag Frau Bader, ich wüsste gerne, wie ich weiter vorgehen sollte. Und zwar habe ich ein Beschäftigungsverbot bekommen. Derzeit steht mein Chef mit der Lohnzahlung 2 Monate im Rückstand. Davon ist 1 Monat offen, den ich (bis auf den Zeit eines Krankenscheines) gearbeitet habe und nur 2 Tage im BV war. Der zweite Monat war schon voll im BV. Ich habe meinen Chef jetzt mehrfach angemahnt, aber dieser sagt, er zahlt mir keinen Cent, bevor er das Geld nicht von der Krankenkasse bekommen hat. Immerhin müsste er ja jetzt eine Vertretung für mich einstellen und er kann nicht zwei Gehälter zahlen. Auf Nachfrage bei der Krankenkasse wurde mir mitgeteilt, dass diese nicht monatlich erstattet, sondern "am Ende" des BV komplett. Das wäre aber erst im Mai! Ich kann ja jetzt nicht bis Mai komplett ohne Lohn dastehen - ich bin jetzt selbst schon mit Zahlungen im Rückstand, da wir mit einem Gehalt nicht alle Rechnungen zahlen können. Was kann ich tun? Ich bin langsam wirklich verzweifelt. Vielen Dank
Hallo, Ihr Arbeitgeber ist im Unrecht, Frage ist, wie Sie damit umgehen. Sie haben die Möglichkeit, zum zuständigen Arbeitsgericht zu gehen und dort eine Klage zu Protokoll zu geben. Liebe Grüße NB
Mitglied inaktiv
Was du tun kannst? Du kannst höchstens deinen Lohnfortzahlungsanspruch beim Arbeitsgericht durchsetzen. Das bedeutet vor Gericht zu klagen. Die Krankenkasse wird sich deswegen nicht beeilen. Das heißt, das Arbeitgericht wird auf deinen Arbeitgeber Druck ausüben, dass er dir die Löhne fortzahlt. Was für ihn bedeutet dass er mindestens 4 Monatgehälter in Vorkasse leisten muss. Wenn er das Geld denn hat. Vielleicht muss er ja dafür einen teuren Kredit aufnehmen? Was du sonst noch tun kannst? Selber einen Kredit aufnehmen, um nicht in Zahlungsrückstand zu kommen.
Ashey
Das ist wohl kaum dein Ernst? Sorry, aber die Lohnfortzahlung soll ja garantieren, dass ich durch das BV keine finanziellen Verluste habe. Wenn ich jetzt erst einen Kredit aufnehme und dafür Zinsen zahle, würde ich das schon als finanziellen Verlust sehen. Ich hab mir nicht ausgesucht, dass ich vorzeitige Wehen bekomme und quasi ans Bett gefesselt werde - aber trotzdem muss ich doch meine laufenden Rechnungen zahlen. Ich weiß wohl, dass man soziale Leistungen in Anspruch nehmen kann, bis der Anspruch durchgesetzt ist. Die muss man dann zurück zahlen, aber erstmal hat man Geld. Ich weiß leider nur nicht, worüber das läuft oder an wen ich mich da wenden muss - finde dazu auch leider nichts passendes. Aber vielleicht kann ja hier noch jemand eine fachkundige Antwort geben? Hobbyjuristen finde ich immer problematisch...
Mitglied inaktiv
am münchner arbeitsgericht gibt es eine kostenlose hotline, wo man nachfragen kann, wie man am besten und schnellsten weiterverfahren kann. wenn du eine rechtsschutzversicherung hast, lass dir die kostendeckung versichern und such dir einen fachanwalt für arbeitsrecht. wenn du keine hast, es gibt arbeitnehmerhilfevereine, gegen eine gebühr im jahr (hier: 40€) beraten sie dich kostenlos, auch telefonisch. solchen arbeitgebern kommt man mit guten worten nicht bei. du musst druck machen, denn sonst dauert das wirklich ewig! (been there, done that. und zwar gestern)
Mitglied inaktiv
Wenn du "ans Bett gefesselt bist", dann steht dir kein BV zu, sondern eine AU. Dann bekommst du nach 6 Wochen nur noch Krankengeld. Die Lohnfortzahlung kannst du beim Arbeitsgericht erstreiten. Das ist mein Ernst.
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