Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Zu klein und zu leicht!

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Zu klein und zu leicht!

dendola

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Hallo ! Mein Sohn ist jetzt 2o Monate und wiegt 8,8 kg und ist 76 cm gross. Er ist sehr lebhaft und hat wenig interesse am essen da er wieder spielen will. Er kaut auf dem essen rum und spuckt es anschliessend wieder aus. Manchmal schluckt er es runter. Was kann ich tun damit er richtig isst? warum isst er so? Meine Tochter 3 Jahre isst alles was sie kriegen kann!!! lg. dendola


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Liebe dendola, was sagt denn der Kinderarzt zur Entwicklung Ihres Sohnes? Ist dieser mit dem Verlauf zufrieden, dann dürfen Sie das auch sein. Es gibt immer wieder Kinder die „wenig“ essen oder nicht die nötige Konzentration fürs Sitzen am Tisch mitbringen. Um Kinder mehr am Essen zu interessieren, damit sie mit Freude am Tisch zulangen, gibt es ein paar einfach Grundregeln: Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Sohn oder der Familie an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Sohn wird Sie nachahmen. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Ruhig nach Möglichkeit weiterhin den Kleinen ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. Achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Dann ist wieder Spielzeit. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Junge am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Junge wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Ganz sicher, Ihre Junge wird nicht vor einem vollen Teller verhungern, dafür ist er viel zu schlau. Wird zusätzlich zwischendurch noch hier und da gesnackt, kommt bei den „richtigen“ Mahlzeiten kein rechter Hunger auf. Früher oder später wird „der Knoten platzen“ und der Kleine wird am Essen Interesse finden! Gehen Sie bis dahin entspannt aber auch konsequent vor. Vergleichen Sie ihn nicht mit seiner Schwester. Jedes Kind is(s)t anders. Ich weiß, das hört sich alles so einfach und plausibel an. Und im Grunde ist es das doch auch. Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen klappen wird. Bleiben Sie dran! Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen Doris Plath PS: Sie können Ihre Situation gerne noch bei Christiane Schuster im Nachbarforum zu schildern. Diese ist spezialisiert auf Erziehung und Verhalten.


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