Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

"Zoff" beim Essen

Frage: "Zoff" beim Essen

sarah369

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Guten Tag, eigentlich ist unsere 1jährige Tochter ein sehr Liebes und ausgeglichenes Kind. Nur das Mittagessen (und teilweise auch das Abendessen) treibt uns langsam zur Verzweiflung. Sie will Mittags einfach nichts mehr essen... Außer Brot mit Wurst oder Banane. Bisher hat sie immer Hipp gemüse/ Fleisch-Brei etc. bekommen, nun habe ich es auch schon mit den "Kinder Tellern" ab 1 Jahr versucht - aber NICHTS geht... Also, sie isst die ersten 3 Löffel, dann will sie nicht mehr. Wenn sie dann alleine essen darf, dann löffelt sie noch ein paar Löffel in den Mund (soweit das klappt) - doch nach kurzer Zeit schaut sie mich oder meinen Mann demonstrativ an und wirft den Löffel an die Wand und gerne auch mal den Teller/ die Schale hinterher. Sie macht inzwischen einen riesen Terz beim Essen. Wackelt im Stuhl hin- und her, weint, spuckt wieder aus, fegt ihren Trinkbecher runter, usw. Wenn ich ihr dann aber Brot mit Wurst gebe oder Banane, dann isst sie die auf - es ist also nicht so, dass sie keinen Hunger hat - sie WILL eben NUR NOCH das essen, was sie liebt... Das selbe Spiel haben wir auch beim Abendessen, wobei es da meistens noch irgendwie funktioniert... Das Problem ist: unsere Tochter ist sehr zart, also sehr schlank, noch nicht bedenklich, aber eben schon dünn... Ich weiß aber langsam wirklich nicht mehr was ich machen soll. Es sind schon richtige Machtkämpfe - die ich allerdings momentan meistens verliere.... ;o) Gestern ist sie dann hungrig ins Bett zum Mittagsschlaf und hat dann Nachmittags genau das selbe Essen noch einmal bekommen. Da hat sie zumindest dann mal die Hälfte gegessen. Aber das Problem ist, wenn ich sie hungrig ins Bett stecke, macht sie nur ganz kurzen Mittagsschlaf - und das ist ja auch nicht der Sinn der Sache -.weil sie sonst super schläft... Gibt es Tricks? Wie soll ich mich verhalten? DANKE!


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Liebe Sarah, bei sehr lieben ausgeglichenen Kindern fällt es besonders auf, wenn sich das Verhalten in kurzer Zeit ändert. In diesem Alter ist es aber nicht ungewöhnlich, dass sich eine bis dato ganz gut funktionierende Essensituation in einen kleinen „Löwenkampf“ wandelt. Viele Eltern können ein Lied davon singen, das zehrt an den Nerven und bringt Eltern oftmals an den Rand der Verzweiflung. Aber für Sie als Trost, hier handelt es sich um eine Phase, die mit Sicherheit vorübergeht. Auseinandersetzungen sind in diesem Alter nicht zu vermeiden, denn Ihr Mädchen befindet sich in einem Alter, in dem Kinder ausprobieren, wie weit sie gehen können und wo ihre Grenzen sind. Dieses Ausprobieren gehört zu einer gesunden Ich-Entwicklung. Eltern sind in dieser Entwicklungsphase ihrer Kinder besonders gefordert. Sie müssen nämlich Ihrem Kind deutliche Grenzen aufzeigen. Es ist ganz normal, dass Kinder in diesem Alter zunehmend selber bestimmen und handeln möchten. Stößt das Handeln auf Grenzen ist es ganz normal, dass Ihre Kleine das anfänglich nicht akzeptieren möchte und weitere Versuche startet ihren Willen durch zu setzen. Lassen Sie sich nicht beirren und gehen Sie möglichst ruhig und gelassen vor. Bieten Sie weiterhin eine Auswahl an gesundem Essen an, Ihr kleiner Schatz darf daraus wählen. Isst sie nichts oder nur wenig, gibt es nichts, auch keine Lieblingsspeisen wie Brot und Banane. Sie haben also ganz richtig gehandelt, ein etwas kürzerer Mittagsschlaf ist hier sicher das kleinere Übel. Wenn Ihr Spatz merkt, dass Sie seinem Verhalten keine große Aufmerksamkeit schenken und ruhig Ihren Standpunkt vertreten, wird diese Phase sicher bald vorübergehen. Oder umgekehrt je mehr Ihr Töchterchen bemerkt, dass sie mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise die Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt, desto mehr wird sie sich darauf versteifen „wenn ich mich so verhalte wenden sich Mama und Papa mir besonders intensiv zu“. Kombinieren Sie nun immer mehr gut verträgliches Familienessen zur gewohnten Babykost. Lassen Sie Ihr Kind möglichst selbstständig essen, die Speisen erforschen, mit den Händen kleine Lebensmittel greifen und zum Mund führen und mehr oder weniger gut mit dem Löffel umgehen. Spielt die Kleine mit dem Essen oder wirft damit herum, sagen Sie einmal in ruhigem Ton „Nein“. Hilft das nichts brechen Sie für die Kleine die Mahlzeit ab. Ich bin mir sicher, je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie ihr Aufmerksamkeit schenken, umso mehr wird Ihr Mädchen wieder in ein ausgewogenes Essverhalten finden. Die Kleine braucht Ihre Anleitung. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Das alles braucht bestimmt einige Zeit, aber ich bin mir sicher Sie werden bald mit Freuden zusammen am Tisch das Essen genießen. Natürlich ist es hilfreich wenn auch Sie selbst bzw. die Familie mit am Tisch sitzen, sich über belanglose Dinge unterhalten, mit Freuden zugreifen und gemeinsam essen. Kinder lernen bevorzugt durch Nachahmen. Und da sind Sie ein großes Vorbild. Diese Phasen unserer Kleinen kosten Nerven, aber Sie sind „normal“ und Gott sei Dank, sie gehen auch vorbei. Da es sich um eine Verhaltensfrage handelt, könnten Sie noch bei Christiane Schuster vom Nachbarforum posten. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und viel Kraft und Durchhaltevermögen! Veronika Klinkenberg


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