Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Wieviel Süßes?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Wieviel Süßes?

lobsterjon

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Liebe Frau Klinkenberg, vorweg: vielen Dank für Ihre Arbeit! Ich wende mich mit folgendem Anliegen an Sie: Mir fällt auf, dass meine 3jährige Tochter im Vergleich zu anderen Kindern sehr fixiert auf Süßigkeiten ist. Sie kennt kein Maß, isst soviel, sie bekommen kann (wenn mal mehr auf dem Tisch steht, z.B. beim geburtstag) und fragt manchmal schon morgens nach Süßigkeiten. Sie wurde 14 Monate gestillt und wir ernähren uns normal, mit wenig Fertigprodukten. Sie hat immer gut gegessen, auch jedes Gemüse. Trotzdem nehmen die Süßigkeiten immer mehr Raum ein. Unsere Regeln bisher: Süßes gibt es 1x am Tag nach dem Mittagessen. Mengenmäßig sind es so ca. 2 Stück Schokolade und eine Handvoll Gummibärchen. Nun habe ich das Gefühl, dass meine Tochter am Mittag weniger isst, weil sie schnell die Süßigkeiten möchte. Was kann man da machen? Ich will sie nicht zu sehr einschränken, will aber auch nicht zuviel geben. Aber auf keinen Fall soll sie sich bei anderen Familien mit Süßem vollstopfen, weil sie zu wenig bekommt. Die Tendenz ist schon erkennbar. Meine Fragen: - wie viel (Gramm?) sollten Kleinkinder an Süßigkeiten zu sich nehmen, wenn sie ansonsten „Normal“ ernährt werden, d.h., zusätzlich zu gesunden Sachen auch Marmelade zum Frühstück, auch mal ein Saft, hin und wieder ein süßes Mittagessen wie Milchreis… - wie kann man ansonsten den Süßigkeiten etwas den Reiz nehmen, bzw. das Thema Süßes entschärfen? Haben Sie da eine Idee für mich? Herzliche Grüße!


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Liebe „lobsterjon“, herzlichen Dank für das schöne Lob. Mein Kollegin freut sich bestimmt darüber. Natürlich gibt es unter uns - auch unter uns Erwachsenen - Schleckermäulchen, die dem Süßen besonders zugetan sind. Strikte Verbote sind dabei nicht sinnvoll, sie machen die „Extras“ nur interessanter und das Verlangen danach noch größer. Ich persönlich finde zudem, man muss nicht päpstlicher sein als der Papst. Essen ist ja nicht nur reine Nährstoffversorgung sondern sollte auch Genuss und Freude beinhalten. Im Rahmen eines ausgewogenen Speiseplans ist gegen eine kleine Nascherei nichts einzuwenden. Bei sachgemäßer Verwendung und gründlicher Zahnpflege geht von Süßem keine nachteilige Wirkung aus. Bei den Süßigkeiten gibt es letztlich kein „Gesetz“, das vorgibt was richtig ist und was nicht. Bei Kleinkindern wird generell empfohlen „sparsam“ mit fett- und zuckerreichen Speisen umzugehen. Bei Kindern und Jugendlichen bietet die „Optimierte Mischkost“, welche vom Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) empfohlen wird, einen Spielraum von maximal 10 % der Energiezufuhr für Produkte wie Süßigkeiten, Gebäck und Knabbereien. Das kann eine Hand voll Gummibärchen, ein paar Stückchen Schokolade, ein Doppelkeks, ein kleines Kuchenstückchen sein. Wenn Ihre Tochter nur eine Portion am Tag nascht, darf sie sich ruhig das auswählen, was sie am liebsten mag. Im Kleinkindalter ist es sinnvoll, nicht den ganzen Tag über was zum Naschen anzubieten bzw. das Kind hier selbst zugreifen zu lassen wann immer es mag. Besser ist es zu einer bestimmten Tageszeit einen Nachtisch zu reichen oder auch mal als Zwischenmahlzeit was zum Knabbern zu geben. Und vom ersten Zähnchen an auf eine ausreichende Mundhygiene zu achten. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind eine feste Naschzeit, z.B. nach dem Mittagessen oder am Nachmittag. Versuchen Sie das das „Thema Süßigkeiten“ nicht zu groß werden zu lassen, stellen Sie es nicht so in den Mittelpunkt. Zählen Sie auch nicht jedes Gramm, jeden Klecks Marmelade etc. Je weniger Aufheben Sie darum machen umso weniger interessant ist es. Und, Ihre Tochter beobachtet ganz genau, wie Mama und Papa mit Süßigkeiten umgehen. Deshalb ist es ganz wichtig, dass Sie sich selbst beobachten. Sicherlich ist es nicht sinnvoll, wenn kleine Naschereien jederzeit zugänglich sind und zum Zugreifen einladen. Sind Sie hier selbst ein Vorbild. Viele liebe Grüße Doris Plath PS: Kennen Sie schon unsere kindgerechten Knabbereien? Der Gehalt an Zucker ist gesetzlich vorgegeben, speziell für Babys hergestellte Kekse enthalten weniger Zucker als normale Kekse. Unser HiPP Kinder Apfel-Keks kommt sogar ohne Zuckerzusatz aus. Auch alle unsere HiPP Reiswaffeln werden ohne Zuckerzusatz hergestellt und sind bei klein und groß beliebt. Das wäre doch auch mal eine schöne Alternative für Ihr Kleine zum Knabbern.


Mitglied inaktiv

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Meine Eltern haben so gemacht: Es gab bei uns eine kleine Schachtel. etwas größer als eine Streichholzschachtel. Dan kamen jeden Tag Süßigkeiten rein. Den Inhalt durfte man dann am Tag essen. Entweder wir haben uns den Inhalt über den Tag hinweg aufgeteilt oder wir haben gleich alles auf einmal gegessen. Wenn die Schachtel leer war, dann war sie leer. Mehr gab es nicht. Versuche es genauso. Eine kleine Menge am Tag und mehr gibt es nicht. Meiner ist zum Glück ein Süßigkeitenverweigerer und mag nicht mal Kinderschokolade.


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