Inni77
Sehr geehrte Damen, meine Zwillinge (7 Mon. 5 Mon. korr) essen nachts, wenn sie im Halbschlaf sind mehr als tagsüber. Tagsüber sind sie oft unkonzentriert und essen wenig, was dazu führt, dass ich nicht im Dreistunden-Takt füttere, sondern zwischendurch auch mal nachfüttern muss. Nun frage ich mich, wie und ob ich das ändern kann. Habe gehört, dass wenn nachts die Mahlzeit langsam reduziert wird, die Babies dann tagsüber mehr trinken (würde auch gerne längere Schlafzyklen über drei Stunden haben). a) Haben Sie Vorschläge, wie ich die Milchmenge tagsüber erhöhen kann und ist dies überhaupt beeinflussbar? Kann den Kindern das Essen ja nicht reinzwingen. b) Lässt sich über die Nahrungsmenge der Schlafzylus ändern, ist das empfehlenswert oder reguliert sich das mit der Zeit von selbst? Vielen Dank!
Doris Plath
Liebe „Inni77“, in diesem Alter ist es zwar völlig normal, wenn Babys nachts noch nach Nahrung verlangen, ein angenehmer Rhythmus ist oft noch nicht gefunden. Ich kann Sie jedoch verstehen, dass Sie sich nach ruhigeren Nächten sehnen. Das Schlafverhalten ist jedoch sehr individuell und hängt von verschiedenen Umständen ab, es ist sehr schwer in diesen jungen Monaten darauf einzuwirken. Sie können als Mutter Ihre Zwillinge in ihrer Entwicklung zu einem regelmäßigen und angenehmen Schlaf-Wach-Rhythmus unterstützen, bestimmend aber bleiben Ihre Kinder. Manche Säuglinge haben einen starken inneren Drang zur Regelmäßigkeit und schaffen es recht früh sich an unsere Tageszeiten zu gewöhnen. Andere Babys melden ihre Hunger- und Schlafbedürfnisse über Monate zu immer anderen Tages- und Nachtzeiten an. Sie brauchen die Unterstützung der Eltern um zu einer Regelmäßigkeit bzw. einem für die gesamte Familie verträglichem Rhythmus zu kommen. Günstig ist ein konstanter, ruhiger Tagesablauf mit regelmäßigen Mahlzeiten, Einschlafzeiten und anderen Aktivitäten wie z.B. Spazierengehen. Beruhigend wirkt eine immer wiederkehrende Ordnung, wie Baden, essen, Gute-Nacht-Geschichte oder Schlaflied und eine ruhige Umgebung. Versuchen Sie in Ihrem eigenen Verhalten Tag und Nacht deutlich zu unterscheiden. Machen Sie nachts nur wenig Licht, sprechen Sie sehr leise, lassen Sie alles ganz ruhig ohne Aufmunterungen ablaufen. Damit Ihre Kleinen lernen, dass es unterschiedliche Tageszeiten gibt, in denen zum einen überwiegend geschlafen und in der anderen der Hunger gestillt wird. Hier lässt sich aber nichts erzwingen. Beim Durchschlafen ist einfach auch die individuelle Reife eines Babys ausschlaggebend. Mein Rat ist, die beiden weiter nach Bedarf zu füttern. Frühchen brauchen oft etwas länger, um sich an unsere Zeiten und Gegebenheiten zu gewöhnen. Für das Essen wählen Sie grundsätzlich einen Zeitpunkt, zu dem Ihre Zwillinge munter und ausgeschlafen sind. Müde Babys sind meist weniger konzentriert und geduldig. Füttern Sie nicht im festen Takt, sondern wenn Ihre Kleinen hungrig sind. Finden Sie sowohl für sich als auch die Babys die beste Fütterposition. Probieren Sie verschiedene Haltungen aus. Beobachten Sie sie in sitzender oder liegender Position besser trinken. Ein Füßchen beim Füttern massieren kann helfen, dass Babys nicht einschlafen. Und keine Sorge, der Essrhythmus ist nicht für alle Zeiten fest eingemeißelt. Das ändert sich noch. Ganz bestimmt. Im Laufe des Beikostalters wird sich das mehr und mehr dem üblichen Familienrhythmus angleichen. Noch sind Ihre Zwillinge recht jung, da darf es noch „ungeordneter“ zugehen. Ich wünsche Ihnen für 2014 viel Glück und drück Ihnen die Daumen, dass Sie bald zu einer Regelmäßigkeit bzw. einem für alle verträglichen Rhythmus kommen! Herzlicher Gruß Doris Plath