JEW
Hallo, meine Tochter 1 1/2 Jahre hat momentan ein komisches Essverhalten. Wir stehen um 7 h früh auf. Dann bekommt sie: entweder Brot mit Butter, Milch, Müsli, Joghurt, Obst (immer abwechselnd) Um ca 10 h nochmal etwas dazwischen (Obst, Gurke, Joghurt) Dann schläft sie 2 Std und braucht dazu die Brust. Sie trinkt Quasie mittags bei mir. Zwischen 11:30 und 13:30 h schläft sie dann. Danach hat sie eigtl nie Hunger- da an mir getrunken. Zwischendrin möchte sie dann immer etwas essen (Keks, Obst, Joghurt) Abends gibt es oft Brotzeit. Oder Nudeln (pur, Soße isst sie nicht) Fischstäbchen, Spinat mit Rührei und Kartoffeln. Gemüse isst sie gar nicht gern, süße Spinat, Gurke und Kartoffel. An Obst isst sie gerne Erdbeeren und Himbeeren. Mehr mag sie momentan nicht essen Wegen dem Eisen mach ich mir auch etwas sorgen. Weil wir wenig Fleisch essen. Sie isst 1-2 x die Woche Wiener od Wurst Dazu kommt , da sie sehr lebhaft ist, nur während dem Fernseher essen kann. Sie schafft es sonst nicht runter zu fahren. Um Prinzip gewöhn ich ihr dss jetzt falsch an oder ? Aber sie bleibt halt keine Sekunde sitzen , außer kurz vorm Fernseher Danke und LG
Annelie Last
Liebe „JEW“, gerne unterstütze ich Sie! Wichtig ist, das Sie über den Tag definiert drei Hauptmahlzeiten und zwei oder eine Zwischenmahlzeit anbieten, auch am Nachmittag führen Sie eine feste Mahlzeit ein, versuchen Sie auf Snacks (Keks, Obst, Joghurt) dazwischen zu verzichten, damit Ihre Kleine zu den einzelnen Mahlzeiten auch entsprechend Hunger aufbauen kann. Denn auch viele Kleinigkeiten machen satt. Im Rahmen der Mahlzeiten, bestimmen Sie als Mama das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Ihr Mädchen darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Kleine vorrangig Joghurt und Kekse isst, bieten Sie es ihr nicht regelmäßig an. Ihre Tochter ist noch sehr jung und weiß nicht, was gesund und gut für sie ist, sie weiß nur was ihr schmeckt. Deshalb müssen Sie sie beim Erlernen eines gesunden Ernährungsverhaltens unterstützen. Ihr Mädchen braucht Ihre Hilfe dabei! Bieten Sie Ihr ausgewogene Mahlzeiten mit Gemüse, Obst, Brot, Fisch, Fleisch usw. an. Gehen Sie nicht zu sehr auf ihre Wünsche ein. Bieten Sie einfach für die ganze Familie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein. Verweigert Ihre Kleine das Essen oder mag sie nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie Ihr Mädchen aus dem Stühlchen und Sie gehen zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keinen Joghurt oder Keks. Zum Thema Fleisch: So viel Fleisch und Wurst muss es gar nicht sein. Das richtige Maß für die Ein- bis Dreijährigen ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst. Oder umgerechnet 30 bis 35 Gramm pro Tag. Und idealerweise einmal eine Mahlzeit mit Fisch. Zum Fernsehen: Ich empfehle Ihnen Essen und das Fernsehgucken zu trennen. Es gibt eine Zeit zum Essen und es gibt eine Zeit zum Spielen, Lesen und vielleicht auch mal eine Zeit zum Filme gucken. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Mädchen und Mann an einen Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Mädchen ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen was sie braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Sie werden sehen, Ihr Mädchen wird am Tisch sitzen bleiben und bei der nächsten Mahlzeit am Tisch (wenn es keine Snacks zwischendurch gibt!) oder am nächsten Tag ausgiebiger zugreifen, wenn sich ordentlich Hunger aufbauen konnte. Auf den Hunger Ihres Kindes können Sie sich verlassen. Er kommt irgendwann. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Greifen auch Sie selbst mit Genuss am Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Mädchen wird Sie nachahmen. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Lassen Sie sich erst gar nicht so sehr auf dieses „Machtspielchen“ zwischen Ihnen und Ihrem Mädchen ein. Da ziehen Sie als Mama sowieso meist den Kürzeren. Ihre Kleine hat genau gemerkt, wie viel Aufmerksamkeit es ihr beschert, wenn sie so wählerisch beim Essen ist. Kinder haben da ein ganz feines Gespür für. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden. Ich bin mir sicher, der Knoten wird eines Tage platzen. Und Ihr Mädchen wird begeistert mit Ihnen am Tisch mitessen. Ihnen und Ihrer Familie einen schönen Feiertag, Annelie Last PS.: Noch ein Wort zur Milchmange: Im zweiten Lebensjahr sind - am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt – insgesamt etwa 300 ml Milch (auch Muttermilch) oder „Milchhaltiges“ (Käse, Joghurt, Pürees mit Milch, Quark) ausreichend. Natürlich kann es auch ein bisschen mehr sein. Aber versuchen Sie in diese Richtung zu gehen, sonst wird die Ernährung zu „milchlastig“.