Nätte
Sehr geehrte Frau Klinkenberg, sehr geehrte Frau Plath, ich habe mit meiner 5,5 Monate alten Tochter ein Essproblem. Sie ist ein 100 prozentiges Stillbaby, das zwar anfänglich Muttermilch zum Teil aus der Flasche getrunken hat (wegen Brustentzündung), diese aber nach weniger Malen völlig verweigert hat. Ebenso verhält es sich mit dem Schnuller. Es war wirklich nichts zu machen. Bisher konnten wir damit auch umgehen. Nun ist es aber so, dass ich wenn die Kleine 6,5 Monate alt ist, wieder arbeiten gehen muss, was bei mir bedeutet, dass ich rund 10 Stunden am Stück nicht zum Stillen zur Verfügung stehe. Mein Mann ist mit ihr zu Hause und wir hatten uns natürlich gedacht, dass das Kind im Alter von über 6 Monaten tagsüber anders als nur mittels Brust ernährt werden kann. Leider hat sie nicht nur eine sehr konkrete Meinung was das Trinken aus der Flasche angeht, sondern auch in Bezug auf Brei. Wir haben Beikost mit 5 Monaten eingeführt und anfangs hat die Kleine diesen - genau wie die Flasche - gern genommen. Wir waren schon sehr erleichtert. Sie hat den Brei nicht einmal herausgedrückt, sondern wirklich toll gegessen. Vertragen hat sie auch alles hervorragend. Aber seit ungefähr 10 Tagen hat sie einfach keine Lust mehr auf Brei, die Brust gefällt ihr eben doch besser. Sie drückt die Lippen aufeinander, hat keinerlei Spaß und das Essen wird wirklich zur Nervenprobe. Bei der Flasche haben wir nachgegeben, nun haben wir aber wegen meines Arbeitseinstiegs keine Wahl. Ich kann meiner Tochter ja nicht ohne Vorbereitung von einen Tag auf den anderen die Brust wegnehmen. Mit Überredungskünsten und Tricks schaffen wir vielleicht knapp, ihr 100 Gramm zu verfüttern. Danach möchte sie aber immer noch Milch trinken. Ich bin nun aus Verzweiflung dazu übergegangen, ihr keine Milch mehr im Anschluss zu geben in der Hoffnung, dass sie dann doch mehr Brei isst oder später noch einmal ein bisschen Brei. Das führt aber eher dazu, dass sie einfach 7 Stunden lang außer den 100 Gramm gar nichts mehr isst und sich dann wie verrückt auf die Brust stürzt. Ich kann meinen Arbeitsbeginn nicht verschieben und denke auch, dass sie wirklich bereit ist für Brei. Der Kleinen doch noch das Trinken von Muttermilch aus der Flasche anzugewöhnen, halte ich für fast völlig ausweglos. Ich probiere das zwar täglich immer wieder. Aus der Schnabeltasse trinkt sie - wenn sie wirklich sehr großen Durst hat - zwei Schlückchen und spuckt den Rest aus. Sie weiß genau, wie es geht - sie will aber einfach nicht. Ihr Essrhythmus ist tagsüber rund alle vier Stunden. Haben Sie Tipps für uns, wie wir das Breiproblem lösen könnten und innerhalb von vier Wochen schaffen, dass die Kleine 10 Stunden ohne mich durchhält?
Doris Plath
Liebe „Nätte“, ich habe einen in Ihren Augen vielleicht simplen Ratschlag für Sie und Ihre Situation. Sehen Sie das Essen nicht als "Problem", machen Sie weder sich noch Ihrer Tochter Druck durch die demnächst anstehende Arbeitsaufnahme. Bis dahin kann sich noch einiges verändern. Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Bemühen Sie sich nicht weiter etwas unbedingt erreichen zu müssen. Nehmen Sie so jeglichen Druck von sich und damit auch Ihrer kleinen Tochter. Nehmen Sie es so wie es kommt, Sie können sowieso nichts erzwingen. Das haben Sie ja bereits erfahren. Ihre Kleine spürt, dass da was im Busch ist. Sie spürt, dass alle sich angestrengt und anders verhalten und etwas von ihr wollen. Die Milch und die Brust sind ein Zeichen für Sicherheit und Geborgenheit und Anhänglichkeit. Das ist völlig normal und verständlich. Schließlich ist das Stillen etwas Vertrautes, das sie von Anfang an kennt und jetzt davon Abschied nehmen soll. Mein Vorschlag ist folgender: Warten Sie eine Woche (ganz nach Gefühl) und lassen so lange den Löffel ruhen. Gehen Sie den nächsten Anlauf ganz entspannt und mit einem guten Gefühl an. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Esssituationen zurück. Wenn Sie skeptisch und zögerlich ans Essen gehen, spürt das Ihre Kleine. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Versuchen Sie nicht mit aller Anstrengung etwas „zu machen“ oder sie zu drängen. Vermeiden Sie jeglichen Zwang, das führt auf Dauer zu nichts. Diesen „Kampf“ können Sie nicht gewinnen. Im Gegenteil. Ihr Schatz verliert nur noch mehr die Freude am Essen. Auch wenn es abgedroschen klingt, wenn Sie einmal bei der Arbeit sind, wird Ihr Kleine das essen was es gibt. Sie wird nicht verhungern, dafür ist sie viel zu schlau. Oftmals wenn Eltern etwas so sehr wollen und etwas wie hier das Essen so sehr in den Mittelpunkt stellen, klappt es erst recht nicht. Kinder können sich ja noch nicht verbal äußern, aber Sie können über andere Wege uns zu verstehen zu geben, wenn etwas nicht passt. Sehr häufig ist das Essen dabei das Mittel der Wahl. Denn die Kleinen merken sehr schnell, wie wichtig das Essen Mama und Papa ist. Versuchen Sie Ihr eigenes Verhalten zu überdenken und wenn möglich zu ändern. Gehen Sie entspannt auf Ihre Kleine zu, wird sie Ihnen über kurz oder lang genauso entgegenkommen. Lassen Sie sich nicht den Mut und die Freude am Löffeln nehmen. Sehen Sie das Essen nicht als "Problem" und sehen Sie nichts als ausweglos an. Oftmals wenn der Druck wegfällt, löst sich alles von ganz allein. Ich wünsche Ihnen und der Kleinen, dass sich die Situation bald entspannt. Doris Plath
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