Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Annelie Last:

wie bekomme ich meine einjährige tochter dazu endlich zu essen?

Frage: wie bekomme ich meine einjährige tochter dazu endlich zu essen?

Jennifer.Minea

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Hallo, meine Tochter hat morgen ihren ersten Geburtstag und ich stille noch immer voll. Sie isst überall mit aber immer nur so wenig das sie nicht gesättigt ist und dann fängt sie so an zum schreien wenn ich ihr dann nicht die brust gebe,während dem essen. Manchmal schaffe ich es sie abzulenken oder mein mann schafft es aber das geht immer nur für kurze zeit. Mittlerweile wird es mir schon peinlich zum teil in der Öffentlichkeit so ein großes Kind zu stillen. sie will immer sofort die brust haben sobald ihr irgendwas nicht passt. wenn wir zuhause sind kommt sie ständig zu mir und zieht mir das t-shirt runter weil sie einfach nur bisschen nukkeln will und wenn ich ihr das verweigere flippt sie total aus. schnuller und flaschi verweigert sie komplett, trinken tut sie vom glas oder von einem schnabel becher. Wie bringe ich sie auf sanfte weise dazu endlich gescheit normal zu essen und nicht so auf meine brust fixiert zu sein?? Ich danke jetzt schon für Ihre tipps !! Liebe grüße


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Liebe „Jennifer.Minea“, es gibt hier keine einfache, schnelle Lösung und es wird vermutlich für beide Seiten zunächst nicht leicht werden. Es handelt sich bei Ihrem Töchterchen ja offensichtlich um ein sehr temperamentvolles, willensstarkes Mädchen. Das Alter tut sein Übriges dazu. Es wird Protest und Geschrei geben. Wirklich „sanft“ wird es nicht gehen! Ich will ganz offen sein, solange Ihr Mädchen noch mehrmals Muttermilch bekommt, mindert das den Appetit auf die „festen Mahlzeiten“ und Ihr Mädchen trinkt sich satt und „snackt“ sich so eher durch den Tag. An dieser Schraube sollten Sie drehen. Mein bester Rat ist: sehen Sie das Ganze entspannt. Sie müssen als Eltern gar nicht so viel „machen“ und auch nicht viel zu viel auf „ihre Wünsche“ eingehen. Kinder merken sehr schnell, wie wichtig den Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Da Ihre Kleine nun schon zu den größeren Kindern gehört, hat sie auch einen entsprechend höheren Energiebedarf. Solange sie fast ausschließlich Milch bekommt, werden sich die Milchmenge und das häufige Einfordern eher noch erhöhen. Feste Nahrung macht nun einfach satter als das Trinken von Milch. Auch benötigt Ihr Mädchen neben der Milch auch andere Lebensmittel für ein gesundes Wachstum. Bedenken Sie auch der Speiseplan Ihrer Kleinen ist derzeit "sehr bequem": Wenig kauen, schnell schlucken, meistens nur trinken und oft milchig-süß. Sie muss nun erst hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht sie Ihre Hilfe! Sie können Ihr Mädchen selbstverständlich solange stillen, wie Sie und Ihre Kleine das wünschen. Aber die „feste Nahrung“ sollte nicht zu kurz kommen. Was können Sie also tun? Bestimmen Sie zu welchen Mahlzeiten es was geben soll. Gehen Sie einfach konsequent alle festen Mahlzeiten an. Morgens und abends können Sie gerne weiter stillen, aber tagsüber würde ich nur feste Nahrung reichen, das wäre eine Möglichkeit. Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Ihr Mädchen darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag. Verweigert sie das Essen oder mag sie nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie sie aus ihrem Stühlchen und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine Muttermilch. Das ist nicht schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie als Mama und Eltern was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Mädchen ist da viel zu schlau, sie wird etwas nehmen, wenn sie hungrig ist. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Wenn Sie nicht mehr so häufig stillen möchten, dann bieten Sie die Milch nicht mehr so regelmäßig an. Ihr Mädchen ist noch jung und weiß nicht, was gesund und gut für sie ist, sie weiß nur was ihr schmeckt. Deshalb müssen Sie sie beim Erlernen eines gesunden Ernährungsverhaltens unterstützen. Ihr Mädchen braucht Ihre Hilfe dabei! Ihr Mädchen hat sich einfach an diese Form der Ernährung und auch des Beruhigens gewöhnt. Bisher hat Ihre Kleine es nicht anders gelernt oder lernen müssen. Mit Meckern, Weinen, Schreien und „Ausflippen“ kommt sie recht leicht an ihr Ziel. Und Ihre Kleine wird, wenn Sie Ihre Ernährung „umstellen“, lauthals rebellieren. Sie wird „brüllen“, das ist ganz verständlich, sie hat keine andere Möglichkeit Ihren Frust und die Wut rauszulassen. Wenn Sie aber eine Veränderung wünschen – und das ist v.a. entscheidend, dass Sie das wirklich wollen! – dann müssen Sie diesen Teufelskreis einmal durchbrechen. Sie werden hier nicht drumrumkommen, auch wenn das Protest und Geschrei oder auch mal Hunger etc. bedeutet. Dann müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht gleich nach, Ihre Tochter weiß, wie sie Sie rumkriegen kann. Ihr Mädchen hatte lange Zeit sich dieses Essverhalten und ihre Vorlieben zu eigen zu machen und sie hat immer wieder erfahren, wie sie ihre Eltern rumkriegt damit sie ihre Milch bekommt. Auch wenn es erst mal eine anstrengende Zeit bedeutet, bleiben Sie konsequent dran. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden. Mittelfristig helfen Sie Ihrem Mädchen damit nur. Wenn sie mit Ihrer Unterstützung lernt, sich vielfältig am Tisch zu ernähren, haben Sie alle was davon. Aber es gilt nun einmal diesen Weg zu gehen. Wichtig ist meines Erachtens immer, dass man als Eltern bei dem was man sich vornimmt konsequent bleibt. Das hilft den Kindern mit am besten, wenn sie sich umgewöhnen sollen. Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrer Tochter, dass Sie bei ihr sind. Zeigen Sie ihr, dass es intensive Nähe auch ohne Milch geben kann. Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten! Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last


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