Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Luise Thun:

Wie bekomme ich ihn dazu, die Flasche zu nehmen?

Luise Thun

 Luise Thun
Master der Ernährungswissenschaft
Frage: Wie bekomme ich ihn dazu, die Flasche zu nehmen?

KyraMarc

Beitrag melden

Hallo, ich habe ein Problem mit meinem Sohn. Er ist 5,5 Monate alt und ich möchte so langsam abstillen. Ich wollte gern 1bis 2 Mahlzeiten durch die Flasche ersetzen. Da er allergie gefährdet ist, wollen wir mit der HA Milch anfangen. Mit Brei wollen wir noch etwas warten. Seit gut einer Woche versuchen wir nun die Flasche zu geben, er nimmt sie einfach nicht. Lieber würde er wohl gar nichts trinken, als ein Schluck aus der Flasche zu probieren. Selbst mein Mann hatte keinen Erfolg. Wir haben auch verschiedene Flaschen probiert, keine Chance. Es ist zum Verzweifeln! Wir haben schon eine ältere Tochter, da hatten wir das Problem nicht. Sie hatte die Flasche sofort angenommen. Haben Sie vielleicht einen Rat, was wir falsch machen? Beikost halte ich für noch zu früh, sollen wir eine andere Milch ausprobieren, wenn ja welche? Und noch länger probieren ihm die Flasche zu geben? Oder weiterstillen und noch ein paar Tage abwarten? Ganz vielen Dank! Leah


Beitrag melden

Liebe Leah, es kommt häufig vor, dass Kinder nach dem Stillen sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Abschied nehmen von einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust. Ihr Kleiner merkt, dass da ein Umbruch stattfindet. Geben Sie Ihrem Sohn dafür genug Zeit sich einzustellen. Das Stillen ist ja nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihr Kleiner von Geburt an kennt. Es ist verständlich, wenn sie diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben will. Außerdem ist Ihr Junge den Geschmack der Muttermilch gewöhnt. Im Gegensatz dazu ist die HA Nahrung durch das aufgespaltene Eiweiß bitter und bedarf einer gewissen Gewöhnungsphase. Eine HA-Nahrung ist aber in Ihrem Fall gar nicht mehr notwendig. Bei der Allergievorbeugung sind die ersten vier Monate entscheidend. Allergiegefährdete Kinder sollten die ersten vier Monate ausschließlich gestillt werden oder kann nicht gestillt werden bzw. reicht die Muttermilch nicht aus, können zur Vorbeugung HA-Nahrungen verwendet werden. Diese Maßnahmen helfen wissenschaftlich nachgewiesen das Allergierisiko deutlich zu vermindern. Mit dem Stillen die ersten vier Monate haben Sie schon das bestmögliche getan, das Sie über die Ernährung tun können – weitere Empfehlungen gibt es nicht dazu. Vor diesem Hintergrund brauchen Sie nicht auf eine HA-Nahrung zurückzugreifen. Sie können Ihrem Sohn nun eine herkömmliche Säuglingsmilch wie z.B. HiPP Pre Bio Combiotik füttern. Das kommt Ihrem Kleinen bestimmt geschmacklich entgegen, denn diese schmecken im Gegensatz zur HA-Nahrung angenehm milchig-lieblich, ähnlich wie Muttermilch. Folgende Tipps kann ich Ihnen auch noch mit auf den Weg geben: Versuchen Sie mit dem Sauger über die Wange Ihres Kleinen zu streicheln, und zwar über die der fütternden Person zugewandte Wange, hier wird häufig der Saugreflex ausgelöst. Achten Sie darauf, dass Ihr Kleiner beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt. Es muss nicht die Stillposition sein. Im Gegenteil. Manchmal ist es sogar besser, wenn eine andere Füttersituation geboten wird als beim Stillen: anderer Raum, andere Person, abdunkeln und ohne Störungen…. Bieten Sie Ihrem Kleinen ohne Erfolgsdruck, aber mit viel Geduld immer wieder die Milch an. Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird sich Ihr Junge bald an die „andere“ Milch gewöhnen. Machen Sie sich also nicht zu viele Gedanken – das wird schon klappen. Herzliche Grüße Luise Thun Apropos Beikost: Auch für Babys mit erhöhtem Allergierisiko empfehlen Experten mit Beikost nach frühestes 4 und spätestens mit 6 Monaten zu beginnen. Ein späterer Start mit Beikost bietet keinen besseren Schutz vor Allergien. Fragen Sie einfach auch Ihren Arzt, wann der richtige Zeitpunkt für Ihren Kleinen ist.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten morgen Unsere tochter ist 6 monate alt und kriegt seit 3 wochen beikost. Es klappt super. Seit 4 tagen verweigert sie den brei plötzlich.  Ebenfalls seit 4 tagen würgt sie wenn die flasche mit pre in den mund kommt und erbricht dann. Das gleiche ist wenn sie fertig ist mit trinken und die flasche noch kurz im mund ist, würgt sie und ...

Guten Abend,  Ich habe seit einigen Wochen ein Problem, das mich zur Verzweiflung bringt. Mein Kleiner ist 6 Monate alt und bekommt seit seiner ersten LW zusätzlich zum Stillen die Flasche mit abgepumpter Milch.  Durch eine anfängliche und späterkannte Zungenbandproblematik hat mein Kleiner schon früh nicht ausschließlich gestillt, sondern w ...

Hallo :) Mein Baby ist 2 monate alt und wird mit Pre Milch ernährt. Seit ein paar Tagen trinkt es abends gegen 19.00 Uhr das letzte Mal vor dem schlafen und wacht dann erst gegen 3.00 Uhr in der Nacht wieder auf um zu trinken. Ich weiß ich sollte das genießen, aber ist das "normal"? Oder sollte ich mein Baby zwecks Dehydrierung etc. wecken? 

Guten Tag Frau Schwiontek, unser Sohn ist jetzt 14 Monate und seit 3 Wochen isst er kaum mehr mit am Familientisch und schläft super unruhig. Dadurch wacht er nachts zwischen 4 und 6mal auf und verlangt die Flasche. Er bekommt zum Abend eine große Flasche mit 250ml 3er Nahrung und vor dem Mittagsschlaf ebenfalls noch eine 180ml, hier aber verdü ...

Hallo, unsere tochter ist 7 monate alt. Momentan verweigert sie sehr oft die flasche und schreit dann nur. Sie ist zu dem zeitpunkt aber auch sehr müde und hat hunger.  Nichts kann sie beruhigen bis sie dann vor erschöpfung mit seuftzen einschläft. Ich weiss nicht mehr was ich noch machen soll.  Beikost klappt wunderbar und sie trinkt auc ...

Guten Morgen,   Ich mache mir Gedanken, ob ich meinem Sohn (nächste Woche 10 Monate)  ernsthaft geschadet haben könnte. Ich hatte eine benutzte Flasche ausgetrunkener pre milch bestimmt 2 Wochen im Auto vergessen, diese habe ich gestern reingeht, gespült und in dem Vaporisator gepackt. Ich muss dazu gestehen, dass ich nie besonders heiß spül ...

Guten Tag, unsere Tochter ist jetzt 9 Monate alt und bekommt nur noch morgens nach dem Aufstehen eine Flasche Milch(180ml).Und etwas später ein Brot oder Müsli etc.  Mittags gibt es Brei, nachmittags Obst oder ein Gläschen, und abends isst sie Abendbrei, nach dem sie auch gut satt ist. Nachts benötigt sie nichts mehr.   Ich höre allerdings oft, da ...

Hallo liebes Experten Team!   Meine kleine Maus ist vorgestern 8 Monate alt geworden. Sie wiegt bereits ca 10 Kilo und trägt Kleidergröße 74. Sie ist mein erstes Kind, weshalb ich mir in vielem sehr unsicher bin und einige Fragen zum Thema Babyschlaf habe. Bis vor ca 2 Monaten hat unsere Kleine eigentlich schon durchgeschlafen - teilweise ...

Hallo und schönen guten Tag  Unser kleiner Mann ist nun 8 Monate alt und isst Beikost/Brei seitdem er 4,5 Monate alt ist. Er ist ein sehr guter Esser und isst schon beim Familientisch mit. Er probiert alles aus, auch unser Kuchen am NM ist vor ihm nicht sicher. Jedenfalls sieht unser Essensablauf folgendermaßen aus: Morgens wenn er wach wird ...

Hallo, Mein Sohn ist nun 6.5 Monate alt und wird Voll gestillt. Mittags gibt es immer brei dieser ersetzt aber noch keine Stillmahlzeit.  Kurz nach der Geburt haben wir wegen Stillproblemen 1x täglich eine Flasche Pre gegeben. Als das Stillen dann perfekt gepasst hat, haben wir damit aufgehört. Als er 3 Monate alt war war ich länger weg und ...