Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Was kann ich tun damit mein Sohn mehr isst?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Was kann ich tun damit mein Sohn mehr isst?

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Sehr geehrte Frau Klinkenberg, unser Sohn ist fast 3 Jahre alt. Morgens trinkt er 1-2 Becher Milch, manchmal ein paar Löffel Müsli oder Joghurt. Mitgegebenes Frühstück (Brot/Obst) kommt aus dem Kindergarten meist unberührt zurück und abends ist er kein Brot, Käse oder Wurst etc., momentan kein Gemüse. Nur zum MIttag im Kindergarten isst er meist bis zu 3 Portionen inkl.Vorpseise und Nachspeise. Dort ist er auch sehr ruhig, zappelt nicht etc. Zuhause ist es recht schwierig ihn ruhig am Tisch "zu halten". Einige warme Leibgerichte isst er auch bei uns daheim, doch es kann ja nicht jeden Tag Maultaschen geben :o). Sicher gibt es Phasen wo die Kinder einfach weniger essen, auch haben wir das Gefühl er wächst wieder ein Stückchen. Können Sie uns Tipps geben, damit auch wir entspannter mit der Essenssituation umgehen können. Wir wollen ihm ja auch nicht das Gefühl geben wir drängen ihn zum Essen. Das waren jetzt viele Zeilen, vielen Dank für Ihre Zeit und Hilfe. Freundliche Grüße J.G.


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Liebe Jenny, ich kann gut nachvollziehen, dass es Ihnen sehr wichtig ist, dass Ihr kleiner Schatz auch zuhause gesund und ausgewogen isst. Bedenken Sie aber, dass sich die Essenssituationen grundsätzlich unterscheiden. Zum einen schmeckt es zusammen mit vielen Gleichaltrigen einfach noch viel besser. Zum anderen verteilt sich die Aufmerksamkeit der Betreuungsperson auf zahlreiche kleine Mäuse, während Ihr Kind zuhause die uneingeschränkte Aufmerksamkeit genießt. Hier steckt meistens der wichtigste Ansatz. Ihr Söhnchen ist sich natürlich seiner Wirkung auf andere bewusst ist. Er hat bemerkt, dass er mit einer ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise die Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama und Papa tun alles, damit ich was esse. „Das ist so toll, dass Sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Im Kindergarten unter so viel Gleichaltrigen können Extrawünsche nicht berücksichtigt werden. Versuchen Sie es einmal damit: Stellen Sie das Essen zumindest für begrenzte Zeit einmal nicht mehr in den Mittelpunkt. Machen Sie keine "Sache" daraus, ob Ihr Sohn etwas isst oder nicht. Schaffen Sie weiterhin gute Voraussetzungen: Essen Sie möglichst viel gemeinsam miteinander. Achten Sie auf eine angenehme Atmosphäre und sprechen über belanglose, heitere Dinge. Bieten Sie gesundes, ausgewogenes Essen an. Bei so kleinen „zappeligen Kerlchen“ ist es besonders wichtig, dass während des Essens keine Ablenkung, wie laufender Fernseher, Radio, Spielsachen stören. Auch sollten Sie dem Kleinen frühzeitig ankündigen, dass es bald etwas zu essen gibt und ihn nicht abrupt aus seinem Spiel reißen. Halten Sie sich immer vor Augen, dass das ein ganz normales Verhalten ist und man die Essensituation zuhause nicht mit der im Kindergarten vergleichen kann. Ich bin mir sicher, wenn Ihr Kind spürt, dass er nicht mehr so im Mittelpunkt steht, wird sich das Essverhalten auch zuhause in kleinen Schritten ändern. Da es sich um eine Verhaltensfrage handelt, könnten Sie noch bei Christiane Schuster vom Nachbarforum posten. Ich wünsche Ihnen weiter viel Geduld und Gelassenheit Veronika Klinkenberg


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