Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Was kann ich tun damit mein Kind endlich anfängt zu essen?

Frage: Was kann ich tun damit mein Kind endlich anfängt zu essen?

sahara80

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Hallo, meine Tochter ist 8 einhalb Monate alt und will keine Beikost essen. Ich probiere es schon länger, erst mit ein paar Tagen Abstand aber jetzt schon seit ein paar Wochen täglich ein bis zwei mal. Sie wird voll gestillt und ich müßte sie eigentlich abstillen weil es mir schon länger körperlich nicht so gut geht. Ich denke auch dass sie evt.nicht mehr satt wird vom Stillen. Ich probiere verschiedenes, Gemüsegläschen, Abendbrei, Instandflockenbrei mit Obst und auch Prenahrung aus dem Fläschchen aber nicht mal das will sie trinken. Bin verzweifelt. Ab und zu ißt sie mal 3-4 Löffelchen (am ehesten den Abendbrei) aber meisten wird sie schon richtig sauer wenn ich ihr den Löffel vor den Mund halte, dann brüllt sie und versucht mir vom Schoß zu rutschen. Ich gebe ihr auch manchmal ein Stück Babyzwieback oder ein Stück gekochte Kartoffel, das nimmt sie dann auch und kaut darauf rum aber wenn sie dann kleine Bröckchen im Mund hat dann muß sie würgen. Was soll ich nur tun damit sie endlich anfängt zu essen? Freue mich auf Ihre Antwort


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Liebe „Sahara80“, das ist wirklich keine sehr einfache Situation für Sie, aber verzweifeln Sie nicht, es gibt immer eine Lösung. Manchmal benötigt es von beiden Seiten viel Geduld, bis das Essen fester Nahrung und auch das Akzeptieren eines Fläschchens klappt. Ihre Kleine ist es gewohnt an der Brust zu trinken und sie kann sich auch immer wieder darauf verlassen. Und da sie nun immer aufmerksamer wird und langsam zu den Größeren unter den Babys zählt, spürt sie noch intensiver jede Spur von Unsicherheit und Angst und entwickelt immer mehr ein Gespür dafür, was sie anstellen muss, um etwas zu erreichen. Ich kann mir vorstellen wie schwierig es ist, wenn die Kleine brüllt und versucht vom Schoß zu rutschen. Dennoch möchte ich Sie ermuntern alle Kraft und alle Energie zu mobilisieren, um die Kleine bei dieser Entwicklung zu unterstützen. Es ist wichtig, dass Sie hinter Ihrem Vorhaben stehen und konsequent und ruhig vorgehen. Besonders empfindsame Kinder brauchen geduldiges immer Wiederholen eines bestimmten Rituals bzw. Geschmacks, bis sie letztendlich Vertrauen aufbauen. Nehmen Sie sich erst einmal ein bis zwei Mahlzeiten vor und da gibt es erst einmal festes Essen. Bleiben Sie zunächst bei möglichst wenig Lebensmitteln. Mittags Gemüse und nachmittags oder abends Milchbrei. Dass das Essen fester Nahrung grundsätzlich geht, zeigen die Miniportionen. Nimmt die Kleine nur ein paar Löffelchen, dann nicht sofort anlegen, sondern eine kleine Pause machen, ablenken und nochmals mit ein paar Löffelchen starten. Lassen Sie ruhig auch einmal den Hunger für sich arbeiten. Wichtig ist, dass Ihre Maus nicht das Gefühl hat, dass ohnehin die sichere Milch folgt. Glauben Sie mir, Ihr Kind nimmt keinen Schaden, dafür ist sie viel zu schlau. Unterstützen Sie Ihr Kind Schritt für Schritt dabei, sich etwas zu lösen und andere Nahrungsmittel außer Milch akzeptieren zu lernen – alleine wählt sie den leichteren Weg. Sie fühlt sich mit dem Stillen rundum wohl, das ist ja auch etwas Vertrautes, das sie von Anfang an kennt. Nehmen Sie die Mahlzeiten möglichst immer gemeinsam ein, so dass Ihr Spatz sie beobachten kann. Versuchen Sie möglichst allen Druck oder Stress heraus zu nehmen und für eine ruhige entspannte Atmosphäre zu sorgen. Eine große Hilfe wäre es, wenn Sie Unterstützung finden könnten und eine vertraute Person übernimmt immer wieder einmal die Mahlzeiten und Sie sind einfach nicht anwesend. Halten Sie sich immer vor Augen, wenn Ihr Töchterchen das feste Essen ablehnt, heißt das noch lange nicht, dass sie diese Lebensmittel grundsätzlich nicht mag. Sie kennt das Meiste einfach noch nicht und muss alles erst erfahren und kennen lernen. Die Erfahrung zeigt, dass Lebensmittel viele Male in kleiner Menge angeboten werden müssen, bis ein Baby diese letztendlich akzeptiert. Aber irgendwann ist diese Lernphase überstanden und platzt immer der Knoten. Was die Säuglingsnahrung anbelangt, sollten Sie die Flinte ebenfalls nicht ganz ins Korn werfen. Auch in diesem Fall zahlt sich Geduld und Ausdauer über kurz oder lang aus. Immer wieder kleine Mengen geduldig anbieten. Ruhig auch einen richtigen Becher ausprobieren und die Milch vielleicht mit etwas Obstmus oder Gemüse verfeinern. Die Kleinen bei ihrem Forschergeist zu packen ist eine gute Möglichkeit, um sie aus der Reserve zu locken. Haben Sie denn schon einmal versucht, was passiert, wenn Sie ein Fingerchen oder einen weichen Löffel mit etwas Gemüse bestreichen und die Kleine darf das selbst erkunden und erforschen. Wenn Sie konsequent durchhalten und in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und Ihre Sicherheit zeigen, wird sich etwas in kleinen Schritten in Bewegung setzen. Sie schaffen das. Ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft und vor allem Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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