Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Was kann ich noch tun

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Was kann ich noch tun

bettina_7

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Hallo, meine Tochter wird Ende des Monats 8 Monate alt. mit 6 Monaten habe ich versucht Beikost einzuführen. Angefangen habe ich mit Pastinake. Nachdem sie den Brei verweigert hat, habe ich eine Pause gemacht. Nach der Pause hat sie wenigstens ein bisschen Brei gegessen. Sie kennt nun Pastinake, Zucchini und Fleisch. Kartoffel verträgt sie nicht weshalb ich Reisflocken in den Brei mischte. Inzwischen verweigert sie den Brei komplett. Schon wenn sie merkt, dass es Brei geben soll weint sie und presst den Mund zu. Auf anraten einer Bekannten habe ich es kurz mit einem Breisauger versucht. Aber auch so wird der Brei verweigert. Ich weiß nicht was ich noch machen kann. Auch weichgekochte Gemüsestücken mag sie nicht. Grüße Bettina


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Liebe Bettina, es freut mich, dass Sie sich vertrauensvoll an uns wenden. Ganz wichtig. Hören Sie nur auf Ihre eigenen mütterlichen Instinkte und die Signale Ihrer Tochter. Setzen Sie weder sich noch Ihre Kleine unter Druck. Unter Druck geht meist gar nichts. Ich bin mir sicher, das spielt sich alles noch ein. Auch wenn Ihre Kleine es Ihnen nicht gerade leicht macht. Vermeiden Sie jeglichen Zwang, das führt auf Dauer zu nichts. Diesen „Kampf“ können Sie nicht gewinnen. Im Gegenteil. Ihr Schatz verliert nur noch mehr die Freude am Essen. Bieten Sie mal eine "neue Atmosphäre": anderer Sitzplatz, ruhige Esssituation...Oft hilft es einen anderen Teller, einen anderen Löffel, anderes Lätzchen (alles in anderen Farben) zu verwenden und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Babys, die die Löffelfütterung nachhaltig verweigern, finden durch das selbständige Beschäftigen mit Speisen häufig doch noch Freude an der Beikost. Sie dürfen deshalb ruhig weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) aus der eigenen Küche reichen. Also kindgerechte Lebensmittel in Stückchen geschnitten, die ein Kind mit seinen Fingerchen greifen, zum Mund führen und selber essen kann. Geben Sie ihr einen eigenen Löffel. Nutzen und wecken Sie so das Interesse Ihrer Kleinen. Oft gelingt es dann nebenbei etwas zu füttern. Ganz wichtig: Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Wenn Sie skeptisch und zögerlich ans Essen gehen, spürt das Ihr Mädchen. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Mittagssituationen zurück. Ändern Sie Ihre eigene Haltung. Gehen Sie fröhlich ans Werk, essen Sie selbst am gemeinsamen Tisch und leben es Ihrer Tochter vor, wie schön das Essen fester Speisen doch ist. Ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihre Kleine nichts oder nicht weiter essen mag, nicht gleich die (bequemere) Milch anbieten, sondern nach der Pause wieder das Essen fortsetzen. Aus Erfahrung weiß ich, dass diese Lernphase einige Zeit in Anspruch nehmen kann, aber Babys können so viel lernen. Auch Ihre Tochter. Unterstützen Sie sie dabei. Oft macht es von einem Tag auf den anderen „klick“ es klappt. Dafür drück ich Ihnen die Daumen! Doris Plath


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