Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

was kann ich machen damit mein Sohn besser isst

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: was kann ich machen damit mein Sohn besser isst

Wonnywonny

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Mein Sohn ist jetzt über ein Jahr .. er trinkt seine Flasche nur noch nachts ( die 1 folgemich) die anderen sämigen Flaschennahrung nimmt er mir nicht an Frühstück isst er kaum was .. halbe Banane wenn ich Glück habe .. Brei mag er keinen habe sämtliche ausprobiert :( mittags alles was mit Tomatensoße ist isst er aber auch nur wie eine Maus abends Brot zwei oder drei Häppchen .. was mache ich nur falsch ? Er wiegt jetzt 8300


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Liebe „Wonnywonny“, gerne bin ich für Sie da! Da hätte ich gleich noch ein paar Fragen an Sie. Wie viel Milch trinkt Ihr Kleiner nachts noch von der Milch? Isst er auch zwischen den drei, von Ihnen beschriebenen, Mahlzeiten noch etwas? Ein Keks, Hirsekringel, Obst…? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung! Sonnige Grüße Anke Claus


Wonnywonny

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Hallo Frau Claus Wenn Julian „wenig“ gegessen hat am Tag dann trinkt er fast zwei falschen (210 ml) sind in einer falsche . Eine trinkt er nachts so gut wie immer und die zweite ist unterschiedlich Ja isst er .. ich biete ständig irgendwas an damit er was im Magen hat . Das es nicht grad gesund ist weiß ich :( Was mir auffiel das er viel trinkt . Ich denke er trinkt sich auch „satt „ Meine Frage ist wie kann ich ihn dazu bringen Abwechslungsreich ausgewogen und gesund zu ernähren ? Zugleich noch ein bisschen mehr und keine mäusehappen 😬 Z.b ich mache ein Brot egal ob Vollkorn weiß oder Schwarzbrot scheide ihn es mach streichwurst oder ähnliches drauf .. mmh wird angeschaut ab und zu probiert oder Liegen gelassen


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Liebe „Wonnywonny“, vielen Dank, jetzt kann ich mir ein besseres Bild machen! Meiner Erfahrung nach ist das, was Sie schildern, eine ganz übliche Entwicklungsphase bei Kleinkindern. Das kann sich von heute auf morgen ganz schnell wieder ändern. Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht (mehr). Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw. Und natürlich werden auch Lebensmittel entdeckt die besonders gut schmecken und ankommen. Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt immer der Knoten. Bis dahin ist Julian eben mit weniger zufrieden. Wobei das meist gar nicht „so“ wenig ist. Ich bin mir ganz sicher, die Speisenauswahl wird wieder umfangreicher werden. Solche Phasen hat die Natur schon mit eingeplant. Ihr Junge ist auch weiter gut versorgt. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Julian weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Ein paar lieb gemeinte, allgemeine Anregungen meinerseits: Fragen Sie nicht Ihren Sohn was er haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihm schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Junge wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen und keine Häppchen zwischendurch reichen. Auch wenn es schwerfällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe!!!! Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht dauernd, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Leben Sie Ihrem Julian als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihm wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Versuchen Sie auch die Milch in der Nacht zu reduzieren. Es ist ein Teufelskreis. Trinkt Julian in der Nacht viel Milch, ist automatisch der Appetit am Tag geringer. Bleiben Sie weiterhin frohgemut am Ball, dann wird Julian bestimmt bald mit Freude am Essenstisch sitzen. Alles Liebe und viel Geduld! Anke Claus


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