Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Was gibt es für Alternativen bei Sojasäuglingsnahrung?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Was gibt es für Alternativen bei Sojasäuglingsnahrung?

Jazzy666

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Guten Abend, ich suche für unsere fast 2 jährigen Zwillinge eine Alternative zu Sojasäuglingsnahrung? Hatte Hafermilch angedacht aber die macht scheinbar wach (und wir geben abends Milch, daher ungeeignet). Reismilch ist ja auch so eine Sache wegen Arsen. Haben Sie eine Idee? Achso, die beiden haben Neuro und diverse Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Kuhmilch und Produkte damit scheiden deifintiv aus. Liebe Grüße


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Liebe „Jazzy666“, sicher hat der Kinderarzt genau abgeklärt, ob Milch bzw. Milchprodukte Ursachen für die Neurodermitis Ihrer Zwillinge sind. Denn jede Neurodermitis ist anders und jedes Neurodermitiskind reagiert anders. Es ist wichtig zusammen mit dem Kinderarzt die jeweils auslösenden Faktoren individuell zu ermitteln. Milch und Milchprodukte liefern wichtige Nährstoffe wie z.B. hochwertiges Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe und sie sind die Calciumlieferanten schlechthin. Verträgt ein Kind keine Milch ist es notwendig eine Alternative zu finden, die die Versorgung der wichtigen Nährstoffe gewährleistet, sonst kann es zu einer Mangelernährung kommen. In der Regel wird eine Spezialnahrung empfohlen. Das sind sogenannte „therapeutische Nahrungen“ mit einem stark gespaltenem Eiweißanteil oder Nahrungen auf Aminosäurebasis. Eine Sojanahrung kann ebenfalls eine mögliche Alternative sein. Es gibt allerdings keine Garantie dafür, dass sich eine Kuhmilch bedingte Allergie damit bessert. Oft reagieren Kinder mit Kuhmilcheiweißallergie auch auf Soja. Alternative Pflanzenmilchen wie Mandel-, Reis-, und Getreidemilchen werden von Experten wie der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) zur Vorbeugung oder Therapie von Kuhmilchunverträglichkeit aufgrund ihrer unzureichenden Nährstoffzusammensetzung nicht empfohlen. Hier kann es gerade aufgrund der geringen biologischen Wertigkeit der Pflanzenproteine bzw. einem Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Ca, Jod, Eisen und Vitaminen zu Wachstumsstörungen bzw. Mangelerscheinungen kommen. Da der Nährstoffbedarf der Kinder mit zunehmendem Alter steigt, eine Unverträglichkeit auf Milch aber in den ersten Lebensjahren häufig zurückgeht, würde ich Ihnen empfehlen sich von auf Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten spezialisierten Ernährungsfachkraft beraten und begleiten zu lassen. Gerne können Sie auch noch in den Nachbarforen bei Dr. Claßen und Dr. Reibel nachfragen. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


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