Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Was darf ein fast 3-jähriges Kind noch nicht essen?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Was darf ein fast 3-jähriges Kind noch nicht essen?

enibas10

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Guten Tag, unser großer Sohn ist nun 2 Jahre und 9 Monate alt. Eine Ernährungsberaterin der AOK meinte, dass man dem Kind auch in diesem Alter noch keine Salami, rohen Schinken, Honig, Rohmilchkäse oder Milchspeiseeis geben darf / sollte. Ist das korrekt? Ich dachte eigentlich, dass ein Kind schon ab 12 Monaten alles essen darf (inkl. Camembert mit Rinde, Gorgonzola, Parmesan, Honig, Salami, rohen Kuchenteig, etc.), wenn es dem Kind schmeckt. Wie ist Ihre Meinung dazu? Vielen Dank vorab.


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Liebe Enibas, es freut mich, dass Sie mich um meine Meinung fragen. Das Kleinkindalter ist eine Übergangsphase zwischen Säugling und Kind, die Ausreifung des Verdauungsapparates schreitet immer mehr voran und der Gesamtorganismus wird immer stabiler. Experten raten in dieser Übrgangszeit noch zur Vorsicht, darauf haben sich die Empfehlungen der Ernährungsberaterin bezogen. Letztendlich ist es wichtig, dass jede Mutter die Ernährung ihres Kindes nach ihrem Empfinden gestaltet. Bei einem Kind, das eher anfällig ist, geht man natürlich vorsichtiger vor als bei einem robusten Sprössling, der selten etwas „auffängt“. Was Honig anbelangt kann ich ganz eindeutig Entwarnung geben. Nur im ersten Lebensjahr sollten Babys keinen handelsüblichen Honig bekommen. Milchspeiseeis ist sehr keimanfällig, das stimmt. Milchspeiseeis aus dem Supermarkt, das nach den hygienischen Grundprinzipien tiefgefroren aufbewahrt wird oder Eis von einer Eisdiele Ihres Vertrauens scheint aus meiner Sicht unproblematisch zu sein. Gerne verrate ich Ihnen was es mit den Vorbehalten gegenüber den anderen Lebensmitteln auf sich hat. Vom rohen Kuchenteig wird gerne genascht, wie Sie sicher wissen ist hier die Gefahr einer Salmonelleninfektion durch rohe Eier gegeben. Laut dem FKE (Forschungsinstitut für Kinderernährung) in Dortmund sollte Kleinkindern vorsichtshalber keine Rohmilch/-erzeugnisse gegeben werden, da auch bei noch so guter Kontrolle eine Gesundheitsgefährdung durch eventuell in der Milch vorhandene Mikroorganismen nicht ausgeschlossen werden kann. Dies ist aber lediglich eine Vorsichtsmaßnahme und heißt nicht, dass automatisch in jedem Rohmilchkäse Gefahr lauert. Grundsätzlich gilt, dass frischer Weichkäse aus Rohmilch eher gesundheitsgefährdende Keime enthält, als Hartkäse der aufgrund seiner langen Reifezeit und des geringen Wassergehaltes als relativ unproblematisch gilt. Das Gleiche gilt für Rohwürste. Auch sie können Bakterien enthalten. Kein Risiko geht man also ein, wenn Kindern unter drei Jahren Rohwurst möglichst in gekochter Form angeboten bekommen. Salami kann man ja wunderbar in kleinen Stückchen auf eine Pizza geben oder in ein saures Gebäck wie z.B. Quiche schmuggeln. Als meine Aufgabe sehe ich es Ihnen die Hintergründe für diese „Vorsichtsempfehlungen“ zu erläutern. Gehen Sie nach Ihrem Empfinden, Sie machen es sicher richtig. Ein schönes Wochenende Veronika Klinkenberg


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