Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

vom Baby zum Kleinkind

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: vom Baby zum Kleinkind

Jenny96

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Hallo liebes Experten Team, hier der aktuelle Ernährungsplan meines 11,5 Monate alten Sohnes: Morgens milchgetreide brei Vormittags flasche pre milch mittags Gemüse Fleisch brei oder von unserem Essen und Obst zum Nachtisch nachmittags Obst und Hirsekringel oder Reiswaffeln abends milchgetreide brei und zum schlafen nochmal eine Flasche pre milch nun zu meiner Frage, was kann ich im laufe der nächsten Wochen ändern? Oder kann das ganze noch eine Weile so bleiben? Vielen Dank schonmal


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Liebe „Jenny96“, gehen Sie ganz nach Ihrem Gefühl und dem Interesse Ihres Kleinen vor. Sie können weiterhin bei diesem Speiseplan bleiben oder jetzt immer mehr zur Familienkost übergehen und eine „Brotzeit“ einführen. Allgemeine Empfehlungen zur Säuglingsernährung sehen den langsamen Übergang zu Brot-Milch-Mahlzeiten ab dem 10. Monat vor. Dies bedeutet nicht, dass dann komplett auf die Breie am Morgen und Abend verzichtet werden soll. Mit Brotmahlzeiten bringen Sie nur mehr Abwechslung in die Kinderernährung. Sie können von Tag zu Tag unterschiedliche Mahlzeiten auswählen. Das heißt an einem Tag eine Abendmahlzeit mit Brot und Milchnahrung und an einem anderen Tag einen Milchbrei reichen. Genauso auch eine Frühstück mit Brot…. Als Brot eignet sich für den Start jedes feingemahlene, weiche Brot. Sie können Mischbrot, Graubrot, Weißbrot oder Brot aus fein gemahlenem Vollkornmehl nehmen. Am besten vorerst die Rinde entnehmen und in mundgerechte Stückchen schneiden. Bei den Brotaufstrichen gibt es viele gute Möglichkeiten. Der Brotbelag muss am Anfang gar nicht kompliziert sein. Brote können dünn mit Butter oder Margarine bestrichen werden, einfach das, was auch Sie selbst im Haushalt nutzen. Oder schlicht „pur“ gereicht werden. Auch etwas Frischkäse ist geeignet. Übliche Wurstsorten wie die beliebte Leberwurst (Streichwurst) oder Fleischwurst (Lyoner) etc. sind sehr fettreich, salzig und können zudem viele Zusatzstoffe enthalten. Darauf würde ich im ersten Jahr noch verzichten. Hin und wieder etwas magerer gekochter Schinken oder Putenwurst oder magerer Schnittkäse sind hier bessere Alternativen. Ein idealer kindgerechter Brotaufstrich sind unsere HiPP Bio-Fleischzubereitungen, die sie evtl. mit frischen Kräutern verfeinern können. HiPP Fleischzubereitungen bestehen aus hochwertigem Fleisch, sind strengstens kontrolliert und enthalten kein Salz. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Wurst, die im normalen Handel gekauft wird. Denn die enthält in der Regel mehr Salz als für das Kind empfohlen wird und andere Stoffe, die in der Säuglingsernährung unerwünscht sind. Genauso können Sie mal Quark oder Frischkäse selbst mit unseren Gemüsebreien oder Gewürzen „bunt“ machen und das Brot ggf. sogar mehrfarbig bestreichen. Sie können auch Gemüse und Quark im Mixer pürieren…..oder eine gekochte Kartoffel mit Gemüse und Gewürzen mixen.... Hat Ihr Schatz gelernt zu kauen, dann schmecken auch Brote, die mit Gemüse- und Obstscheiben belegt sind. Als fruchtige Alternative sind unsere HiPP Früchtebreie sehr beliebt. Und das ganze ohne Zuckerzusatz. Sie machen es ganz richtig, dass Sie Ihrem Kleinen das Mittagessen vom Familientisch anbieten. Das Essen für Ihren Sohn sollte noch babygerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig. Denn Ihr Junge ist noch ein Baby und kein kleiner Erwachsener. Nehmen Sie doch einfach eine Portion weg, bevor Sie das Essen für die Familie salzen und würzen. Schauen Sie wie es Ihrem Jungen bekommt und gefällt. Oft kommt es gut, wenn zunächst das Neue zum bereits Gewohnten dazu kombiniert wird. Wenn Ihr Junge noch keine Backenzähne hat, kann er die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten dann besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihr Kind Zähne hat und gut kauen kann. Oder besser erst mal gedünstet. Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern). Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, nur Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle. Auch hier steht Ihnen jederzeit frei die Mahlzeiten untereinander auszutauschen. Ihrem Kleinen reichen im Moment 400-500mL Milch inkl. g Milchbrei. Nach dem ersten Geburtstag sind es 300ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (Milchbrei, Müesli mit Milch, Joghurt, Käse auf der Brot, usw.) pro Tag. Am besten auf 2-3 Portionen verteilt. Achten Sie daher darauf, dass der Plan nicht zu „milchlastig“ wird. Wie wäre es am Vormittag auch etwas Obst plus Knabberei statt einem Fläschchen zu reichen? Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der Familienkost und alles Gute! Herzliche Grüße Anke Claus


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